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Ehemalige Bäckerei Baumann

„Alte Bäckerei“ wird zum Café: So führt Katharina Diensthuber aus Obing die Familientradition fort

Katharina Diensthuber und Andreas Straßer stehen in ihrem Café „Alte Bäckerei“ in Obing.
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Katharina Diensthuber und Andreas Straßer stehen in ihrem Café „Alte Bäckerei“ in Obing.

Sie hat es „nicht übers Herz gebracht“, die Räume der „Alten Bäckerei“ Baumann in Obing in Wohnungen umzuwandeln. Stattdessen hat Katharina Diensthuber ein „Regionales Genuss-Café“ eröffnet. Wie die 37-Jährige das Erbe ihrer Familie fortführen will.

Obing – Vor gut einem Monat haben Katharina Diensthuber (37) und Andreas Straßer (39) das neue Café „Alte Bäckerei“ in Obing eröffnet. Über 100 Jahre war dort die Bäckerei von Diensthubers Familie gewesen. Nun habe sie das Haus, das ihr Urgroßvater gebaut habe, von einem Verwandten abgekauft und saniert. „Ich musste mich schließlich entscheiden, ob die alte Bäckerei als Gewerbe-Räume gekennzeichnet bleiben oder ob ich lieber Wohnungen daraus mache“, sagt die 37-Jährige. „Ich habe es jedoch nicht über Herz gebracht, es umzuwidmen.“ Da es jedoch immer weniger Bäcker und Fachpersonal gebe, habe sich Diensthuber dazu entschieden, ein Café zu eröffnen, erklärt sie.

Dafür habe sie sich Straßer ins Boot geholt. Denn Diensthuber selbst ist eigentlich Bau-Biologin, hat jedoch schon nebenbei in der Gastronomie gearbeitet. Straßer ist gelernter Hotelfachmann – „kennt sich also bestens aus“, freut sich Diensthuber. Kennengelernt haben sich die beiden bereits während der Schulzeit. Im neuen „Regionalen Genuss-Café“ organisiert Straßer die Nachbestellungen und ist für die Kücheneinrichtung zuständig, erzählt er. Diensthuber steht hinter der Theke, erstellt den Dienstplan und ist für Büroarbeiten zuständig. Zudem habe sie extra einen Barista-Kurs absolviert.

Ein Blick in das neue „Regionale Genuss-Café“.

Im „Regionalen Genuss-Café“ – geöffnet von Donnerstag bis Sonntag von 8.30 bis 17 Uhr – ist der Name Programm, „zumindest so weit es möglich ist. Die Zitronen oder der Lachs kommen nicht von hier“, sagt Straßer. Aber den Kaffee liefert die Rösterei Baruli aus Stein an der Traun, die Wurst kommt aus Truchtlaching, der Käse von Bauer aus Wasserburg, das Speiseeis von Rinser Natureis aus Söchtenau und der Tee von der Bioteaque aus Traunstein. Darüber hinaus könne auf verschiedene Lebensmittelunverträglichkeiten, wie Laktose oder Gluten, sowie auf vegetarische oder vegane Ernährungsweise eingegangen werden. „Wenn wir das bei der Reservierung früh genug wissen, können wir darauf Rücksicht nehmen“, sagt Diensthuber.

Das bestätigt Theresa Albrecht, Vorsitzende der Kreisstelle Rosenheim des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA, ähnlich: „Wer vorher auf Lebensmittelunverträglichkeiten und seine Ernährungsgewohnheiten hinweist, macht es dem Gastronomen einfacher, darauf zu reagieren“, erklärt sie. Mittlerweile sei es aber Standard, dass die Gastronomie auf die Bedürfnisse der Gäste eingehen würden. „Immer mehr Menschen verzichten auf bestimmte Lebensmittel“, sagt sie.

Bürgermeister Josef Huber

„Jedes Restaurant hat sein eigenes Konzept und Thema“

Josef Huber, Bürgermeister von Obing, freut sich über das neue Café im Ort. „Auch wenn wir vor ein paar Jahren schon einmal besser aufgestellt waren, haben wir weiterhin eine große Vielfalt“, sagt er. „Jedes Restaurant hat sein eigenes Konzept und Thema.“ Auch die Umgehungsstraße, die vor vier Jahren eröffnet wurde, habe nichts daran geändert, dass die Gastronomie weiterhin gut frequentiert sei, so der Rathauschef. „Ich habe noch keine negativen Rückmeldungen dazu erhalten“, sagt er. „Auch vor der Eröffnung der Umgehungsstraße war nur ein kleiner Teil der Gäste in Obing Durchgangsreisende. Die meisten nutzen die Gastronomie-Angebote gezielt aus“, erklärt der Bürgermeister.

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