Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

„Schwögler am See“ in Übersee wird wiederbelebt

Sternekoch Rico Birndt eröffnet „June“: Damit lockt das neue Gastro-Juwel am Chiemsee

Rico Birndt in seinem neuen Lokal June in Übersee am Chiemsee.
+
Rico Birndt in seinem neuen Lokal June in Übersee am Chiemsee.

Am Ufer des Chiemsees eröffnet Rico Birndt, bekannt für seinen mit einem Michelin-Stern ausgezeichneten Kochstil, sein Restaurant „June“. Die Wiederbelebung des traditionellen „Schwögler am See“ ist nicht nur ein berufliches, sondern auch ein persönliches Nachhausekommen für Birndt.

Übersee – Rico Birndts Mutter hatte das „Schwögler am See“ schon vor Jahren entdeckt. „Bub, das ist das richtige Lokal für dich“, sagte sie zu ihm. Damals kochte Birndt aber noch in Neuseeland und sagte: „Mama, ich komme nicht mehr zurück nach Deutschland.“ Aus diesem Lebenstraum ist bekanntermaßen nichts geworden: Corona zwang ihn nach Hause.

Mutters Geheimtipp

Rico Birndt eröffnete vor zwei Jahren mit der Mural-Gruppe das gehypete Farmhouse im Münchner Stadtteil Sendling und erkochte dort auf Anhieb einen Michelin-Stern und einen grünen Stern für Nachhaltigkeit. Und dann kam, wie es der Zufall im Leben manchmal so will, der Schwögler-Wirt auf ihn zu – mit der Frage, ob er sein Restaurant pachten wolle. Eben jenes, von dem ihm seine Mutter erzählt hatte. Jetzt ist Rico Birndt nicht nur Koch, sondern auch Gastronom.

Seinem Lokal hat er den Namen June gegeben. „Weil Juni einfach der schönste Monat im Jahr ist. Überall auf der Welt blüht es um diese Zeit.“ In diesen Tagen heißt der 31-Jährige seine ersten Gäste willkommen.

Der Chiemsee ist für ihn Heimat. Birndt stammt aus Traunstein, seine Lebensgefährtin aus Übersee. Die Familie wohnt nicht weit weg: „Das June ist für mich Nachhausekommen. Nicht nur beruflich.“ Von außen erinnert das Lokal noch an den alten Schwögler. An der Terrasse auf Stelzen hat sich nichts geändert, das Haus selbst sieht eher wie eine große Bootshütte aus. „Ich war schockverliebt“, gesteht der junge Gastronom, den das Gebäude an seine ehemalige Wirkungsstätte in Dänemark erinnert. Trotzdem erkennt man auf den ersten Blick, dass hier jetzt Rico Birndt am Werk ist. Ein Gewächshaus ist bereits am Rande der Terrasse aufgebaut. Dort ziehen Rico Birndt und sein Team künftig selbst Gemüse. Die ersten Tomatenpflänzchen und Kräutertöpfe stehen schon bereit, um nach den Eisheiligen im Mai in die neuen Hochbeete ausgesetzt zu werden. „Ich will meinem Konzept, so wie ich es im Farmhouse aufgebaut habe, treu bleiben.“ Das June soll eine Art Farmhouse 2.0 werden.

Drinnen im lichtdurchfluteten Raum, von dem man den nahen Chiemsee sehen kann, hat sich einiges geändert: Die Bodenfliesen sind durch einen ansprechenden Holzboden ersetzt worden. Die Wand ist in dunklem Grün gestrichen. Die Tische sind die alten geblieben – frisch abgeschliffen. Auch das gehört zum Prinzip der Nachhaltigkeit, das hier künftig vorherrschen soll. Birndts Philosophie: „Das Bestehende so gut wie möglich erhalten. Aus Respekt, vor dem, was da war.“

Das June soll ein Restaurant für alle sein – Einheimische und Ausflügler, Junge und Alte. Der Fokus bei den Gerichten wird auf Regionalität und Saisonalität liegen,. Aus dem ehemaligen Farmhouse-Team sind vier Angestellte mit an den Chiemsee gekommen. „Wir sind ein eingespieltes Team.“

Chiemsee-Renke, aber kein Schitzel

Eine große Neuerung wird es im June allerdings geben: Rico Birndt setzt – zumindest zunächst – nicht auf Fine-Dining und Menüzwang. Das June ist ein A-La-Carte-Restaurant, Gäste können ihre Speisen selbst zusammenstellen. So stehen auf der Speisekarte Chiemsee-Renke auf Sauerteigbrot und heimisches Reh. Schnitzel wird man bei ihm vergebens suchen – „ich verbiege mich nicht“. Und irgendwann gibt’s im June auch wieder Fine Dining auf Sterneniveau.

Kommentare