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Die am Sonntag bei Traunstein abgebrannte Lok wird ein Nachspiel haben: der Triebwagen war mit tausenden Litern Diesel betankt, ein Teil davon versickerte im Boden - für die Behörden haben nun Aufarbeitungen begonnen.
Traunstein - Die Angaben widersprechen sich und wie viel Liter Diesel wirklich neben den Gleisen im Traunsteiner Ortsteil Haslach versickert sind, kann wohl nicht genau gesagt werden. Um die 5500 Liter des Treibstoffs hatte die Reparaturlok an Bord, als der Brand am Sonntagnachmittag (13. August) ausbrach. Von „3000 Litern ausgelaufenen Dieselkraftstoffs“ berichtete am Tag darauf die Bayerische Regiobahn (BRB). Droht da in Traunstein also eine Umweltkatastrophe?
Wasserwirtschaftsamt: Großteil des Diesels „vermutlich verbrannt“
Die Behörden - namentlich Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt - bewerten die Lage dagegen weniger eindeutig. Von den 5500 Litern seien nach Ende der Löscharbeiten etwa 1500 Liter Diesel abgetankt worden, so das Wasserwirtschaftsamt auf Nachfrage von chiemgau24.de: „Der Großteil der übrigen 4000 Liter ist vermutlich verbrannt. Wie viel davon aber ins Erdreich gelangt ist, kann noch nicht abgeschätzt werden.“ Auch beim Landratsamt geht man davon aus, dass ein Teil des Kraftstoffs verbrannt und somit nicht versickert ist. Zahlen nennt man nicht.
Brand eines Zuges in Haslach bei Traunstein am 13. August
Festzustehen scheint laut Wasserwirtschaftsamt: „Eine Kontamination des Bodens hat stattgefunden.“ Auch das Wasser der Traun und der Kläranlage wurden umgehend untersucht, hätte aber keine besonderen Verunreinigungen gezeigt. Trotzdem könne aber auch eine Kontamination des Grundwassers nicht ausgeschlossen werden. Im Diesel befinden sich giftige Stoffe wie Benzol, die krebserregend sein können.
200 Kubikmeter Erdreich und Schotter zur Untersuchung ausgehoben
Jetzt laufen umfangreiche Untersuchungen. Schon in der Nacht auf Montag wurden 200 Kubikmeter Erdreich und Schotter entlang der Gleise ausgehoben und abtransportiert. „Mittels Planen wurde dann der gesamte Bereich der Brandstelle vor Regen geschützt“, so Mathias Heinrichs vom Landratsamt. Am heutigen Dienstag legt ein privater Sachverständiger die weiteren Maßnahmen fest und der Boden wird durch ein Labor untersucht. In den nächsten Tagen gilt es dann, die Kabelschächte für die Bahnlinientechnik rückzubauen, um eventuell noch mehr belastetes Erdreich zu entnehmen.
Der Brand brach im Aggregatsraum der Lok aus. „Und die Tanks waren mittig im Triebwagen verbaut, in unmittelbarer Nähe“, so Hubert Hobmaier, Pressesprecher der Traunsteiner Kreisfeuerwehrverbands, gegenüber chiemgau24.de. Warum der Brand aber überhaupt ausbrach, „das war auch für die Feuerwehrler am Sonntag ein Rätsel“. Voraussichtlich bis Freitagfrüh wird die Strecke nur sehr eingeschränkt befahrbar bleiben - meist eingleisig, bisweilen mit kurzen Sperrungen. Laut Deutscher Bahn liegt die Streckenkapazität maximal bei der Hälfte.
