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Kampf gegen Leerstand bei Immobilien

Leerstands-Börse als Lösung? – So will der Landkreis Traunstein gegen das Übel kämpfen

Mit dem Projekt „Chiembau“ sollen die Flächen im Chiemgau optimal genutzt werden.
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Mit dem Projekt „Chiembau“ sollen die Flächen im Chiemgau optimal genutzt werden.

Leerstehende Objekte sind für keinen gut. Weder für Vermieter noch für Eigentümer oder die Kommune. Möglichkeiten, was man mit einer Immobilie machen kann, gibt es viele. Oft sind sie aber nicht sofort ersichtlich. Wie das Projekt „Chiembau” jetzt Abhilfe schaffen will.

Traunstein – Der Bedarf an Wohn- sowie Gewerbeflächen steigt immer weiter an. Oft gestaltet sich die Suche nach geeigneten Immobilien aber nicht einfach. Deswegen hat die Chiemgau GmBH ein Projekt mit dem Namen „Chiembau” ins Leben gerufen. Sie setzt sich für die Wirtschaftsförderung im Landkreis Traunstein ein. Denn zeitgleich zum steigenden Bedarf gilt es auch aufgrund der Klimaveränderung und der hohen Inanspruchnahme neuer Flächen einem sensiblen Umgang mit Grund und Boden zu finden. „Hier setzt „Chiembau” an”, sagt Tanja Bachmann vom Flächenmanagement der Chiemgau GmbH. „Gemeinsam mit Kooperationspartnern informieren wir zum Thema „Bauen im Chiemgau“, stellen zukunftsorientierte Bauvorhaben vor, schaffen einen Austausch und ein Netzwerk für regionale Firmen, Bürgerinnen und Bürger.”

Vorträge für alle Beteiligten

Um die Akteure besser miteinander zu vernetzen und auch Interessierte zu informieren, fanden bereits mehrere Vorträge statt. Kürzlich unter dem Motto “Wiederverwertung und Sanierung statt Abriss und Deponie”. Der Fokus der Veranstaltung am 5. Oktober lag auf der Wiederverwertung und Sanierung bestehender Gebäude und wurde in Kooperation mit dem Forum für Ökologie Traunstein e. V. organisiert. Die Referentin Ulla Basqué informierte die 50 Teilnehmer dabei, wie sie Gebäude mit neuen und bewährten Materialien nachhaltig gestalten können. 

„Die Sanierung und Wiederverwertung von Altbestand trägt positiv zur Schaffung von bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum und ermöglicht eine flächensparende Entwicklung im Landkreis Traunstein. Mit der Leerstandsbörse des Landkreises Traunstein möchten wir sowohl die Unternehmen als auch die Eigentümer von leerstehenden Immobilien bei der Entwicklung leerstehenden Flächen unterstützen und begleiten“, sagt Tanja Bachmann.

Leerstandsbörse stellt Kontakt her

Um mögliche Leerstände möglich schnell weitervermitteln zu können, ist auf der Internetseite der Chiemgau GmbH eine Leerstandsbörse zu finden. Dort sind mehrere Gewerbestandorte im Landkreis Traunstein vermerkt. Die gewerbliche Leerstandsbörse ist, wie auch Chiembau selbst, eine Initiative des Flächenmanagements. Um lebendige und attraktive Ortskerne im Landkreis Traunstein zu erhalten, die Flächenneuinanspruchnahme zur reduzieren, und trotzdem für Start Ups, Existenzgründern und Unternehmen weiterhin einen attraktiven Wirtschaftsstandort anzubieten, müssen gewerbliche Leerstände und Brachflächen genutzt werden, sagt Tanja Bachmann auf OVB-Anfrage. „Mit der gewerblichen Leerstandsbörse stellen wir auf unkomplizierte Art und Weise zwischen Eigentümerinnen und Eigentümern und interessierten Unternehmen den Kontakt her.” Zudem werde Besitzern von gewerblichen Immobilien und Flächen angeboten, ihre Objekte über das Onlineportal kostenlos zu vermarkten.

Nachverdichtung und Nachhaltigkeit

Genau darum geht es bei „Chiembau”. Um neue Flächen im Außenbereich zu schonen und die Innenentwicklung zu stärken, sollen vorhandene und für eine bauliche Nutzung geeignete Flächenpotenziale in den Siedlungsgebieten vorrangig genutzt werden. Ebenso kann auch Möglichkeiten zur Nachverdichtung genutzt werden. „Als erster Ansprechpartner in der Region stehen wir den Kommunen, den Immobilien- und Flächenbesitzer sowie ortsansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen jederzeit gerne zur Seite und stellen die entsprechenden Kontakte her.” Das, was das Projekt „Chiembau” vorantreibt, ist unter dem Flächenmanagement des Landkreises angesiedelt. Ein nachhaltiges und innovatives Flächenmanagement gilt heute als ein wichtiges Instrument der kommunalen Planung und regionalen Entwicklung. Die Chiemgau GmBH hilft Kommunen dabei, zur Vermeidung von Leerständen Konzepte für eine Nachverdichtung oder alternative Nutzungskonzepte wie beispielsweise Pop-Up-Stores zu finden. 

Projekt wird auch 2024 fortgeführt

Die Reihe „Chiembau“ gibt es seit Mai. „Im letzten halben Jahr haben wir es – dank der tollen Kooperationspartner – geschafft, vier Veranstaltungen zu organisieren”, so Bachmann. Die Chiemgau GmbH plant, die Veranstaltungsreihe auch im kommenden Jahr 2024 fortzuführen. Es gäbe noch viele weitere spannende Themenfelder, wie Tanja Bachmann sagt. „Jeder ist herzlich eingeladen sich an Chiembau zu beteiligen und an den Veranstaltungen teilzunehmen.”

Doch Chiembau ist für heuer noch nicht vorbei. Viele ortsbildprägende Bauernhöfe im Landkreis Traunstein stehen leer. Und Höfe bieten eine wertvolle Ressource um dem steigenden Wohn- und Gewerberaumbedarf in der Region gerecht zu werden. „Deshalb werden wir Ende des Jahres zu den verschiedenen Möglichkeiten von leerstehenden Hofstellen informieren.”

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