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„Müssen mehr auf den ländlichen Raum eingehen“

Kein Platz für Grüne und SPD: Traunsteiner Kandidaten über ihr Scheitern bei der Wahl

Links: Abgeordnete bei ihrer letzten Plenarsitzung des Landtags vor der Wahl. Jetzt sind alte, aber auch neue Gesichter vorzufinden. Gisela Sengl, Grüne (oben rechts), und Sepp Parzinger, SPD (unten rechts), aus dem Stimmkreis Traunstein sind nicht dabei.
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Bild links: So sah es vor dem 8. Oktober im Landtag aus. Jetzt sind die Wahlen rum, und es sind alte, aber auch neue Gesichter vorzufinden. Gisela Sengl, Grüne (oben rechts), und Sepp Parzinger, SPD (unten rechts), aus dem Stimmkreis Traunstein sind nicht dabei.

Schlechte Nachrichten für Gisela Sengl (Grüne) und Sepp Parzinger (SPD): Sie ziehen nicht in den Landtag ein - auch nicht über Listenplätze. Worin sie die Schuld für ihr Scheitern sehen. Und was sich in ihren Parteien ändern muss, damit sie wieder mehr Stimmen bekommen.

Traunstein – Wer zieht in den Landtag, und wer nicht? Diese Frage ist beantwortet. Am 8. Oktober konnten die Bürger in Bayern wählen, wer für ihren Stimmkreis in den Landtag einziehen soll. So gab es gute Nachrichten für den Traunsteiner CSU-Kandidaten Konrad Baur, der ein Direktmandat erhalten hat.

Doch die Anzahl der Plätze im Maximilianeum in München ist natürlich nur begrenzt. Wer kein Direktmandat ergatterte, musste auf einen Listenplatz hoffen. „Diese Listen sind unterschiedlich lang, denn die Regierungsbezirke erhalten je nach Einwohnerzahl unterschiedlich viele Sitze im Bayerischen Landtag“, heißt es auf der Homepage des bayerischen Landtags. Und welche Partei wie viele Listenplätze bekommt, richtet sich nach ihren Gesamtstimmen.

Gisela Sengl (Grüne): „Ich bin schockiert“

Nachdem die Direktmandate feststanden, hatten die Freien Wähler in Oberbayern zehn Listenplätze zu vergeben. Über einen davon darf sich im Stimmkreis Traunstein Dr. Martin Brunnhuber freuen. Ebenfalls zehn Plätze entfallen für den Regierungsbezirk auf das BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN, acht auf die AfD, und sechs auf die SPD.

Schlechte Nachrichten gab es aber für Gisela Sengl (Grüne) und Sepp Parzinger (SPD): Sie haben kein Listenmandat bekommen. Für Sengl bedeutet das: Nach zwei Legislaturperioden (10 Jahren) zieht sie nicht in den Landtag ein. „Ich bin schockiert. Das hätte ich nie gedacht“, sagt sie auf OVB-Nachfrage.

Gisela Sengl war die Direktkandidatin der Grünen im Stimmkreis Traunstein.

Ihrer Meinung nach tragen am Ergebnis auch die CSU und die Freien Wähler Mitschuld. „Die haben mit ihrer Kampagne die Grünen zum Feind erklärt“, klagt Sengl. Das habe sie auch beim politischen Abend im Festzelt in Hart am 1. August gemerkt. Cem Özdemir wurde dort mit Buhrufen und Lärm aus Trillerpfeifen begrüßt. 

Dennoch räumt Sengl ein: „Mir ist aber bewusst, dass auch die Grünen Fehler gemacht haben, die zum Ergebnis beigetragen haben könnten.“ Außerdem habe man nicht alle Menschen gleich erreicht. „Wir haben in den Städten sehr gut abgeschnitten, auf dem Land weniger“, sagt Sengl. Sie ist deshalb der Meinung, „die Grünen müssen mehr auf die Belange im ländlichen Raum eingehen“.

Auch wenn Gisela Sengl nicht in den Landtag einzieht, wird sie sich auf alle Fälle weiter politisch engagieren. „Ich werde mich weiterhin um meine Region kümmern. Und im Kreistag Traunstein bin ich ja auch noch vertreten.“

Sepp Parzinger (SPD): „Bin nicht überrascht“

Und Sepp Parzinger, Landtagskandidat der SPD im Stimmkreis Traunstein? Ist vom Ergebnis nicht überrascht, wie er gegenüber dem OVB sagt. „Im ländlichen Bereich, ist das Ergebnis der SPD schon immer schlechter ausgefallen, als zum Beispiel im Münchner Umland.“ Am Ergebnis der SPD in Bayern könne auch die Ampelregierung auf Bundesebene seinen Teil beigetragen haben. „Die SPD macht da leider kein gutes Bild.“

Sepp Parzinger war der Direktkandidat der SPD im Stimmkreis Traunstein.

Damit die SPD wieder bessere Ergebnisse erreicht, müsse dringend besprochen werden, wie man auf die Bürger in Zukunft eingeht. „Wir sind eine Partei, die sich für die Belange der ‘kleinen Leute‘ einsetzt“, sagt Parzinger, „aber anscheinend trauen sie uns nicht zu, dass wir ihre Lebenssituation positiv ändern können“. Die SPD müsse sich daher, vor allem auf dem Land, mehr um die Belange der Bürger kümmern.

Kandidaten müssen auch in Stimmkreis einstecken

Herbe Verluste setzte es für Grüne und SPD auch im Stimmkreis Traunstein. Bei den Erststimmen erreichte die Kandidatin Gisela Sengl den dritten Platz, allerdings mit nur 13,8 Prozent. Bei der Landtagswahlwahl 2018 waren es noch 19,3 Prozent. Auch insgesamt schneiden die Grünen in Traunstein schwach ab. Sie erreichten einen Anteil von 13,2 Prozent, 2018 waren es noch 17,6.

Sepp Parzinger erreichte bei den Wahlen am 8. Oktober 7,4 Prozent der Erststimmen, 0,8 Prozent weniger als 2018. Bei den Zweitstimmen erreichte die SPD im Stimmkreis Traunstein einen Anteil von 6,4 Prozent. Bei den Landtagswahlen 2018 waren es 7,5 Prozent.

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