Baustopp aufgehoben
Kontaktlinsen, aber keine Brillen beim Optiker in Grassau-Eichelreuth? Dafür gibt‘s ein Cafe
Ein Brillengeschäft wird es weiterhin nicht im neuen Ärztehaus im Gewerbegebiet Eichelreuth in Grassau geben. Dafür ein Myopie-Zentrum für Kontaktlinsen - und ein Cafe. Was dahintersteckt.
Grassau – Ein Brillengeschäft wird es auch künftig nicht im neuen Ärztehaus in Gewerbegebiet Eichelreuth geben. Nach einstimmigem Beschluss des Bauausschusses und Genehmigung des Tekturantrags kann aber der Grassauer Optiker sein Myopie-Zentrum und damit einen Betrieb zur Herstellung, Anpassung und Verkauf von Kontaktlinsen im Ärztehaus eröffnen.
Das Landratsamt Traunstein hat den verhängten Baustopp bereits am 3. September aufgehoben. Auch das Café darf seither eröffnet werden.
Brillengeschäft bleibt im Ort
Seit geraumer Zeit möchte der Grassauer Optiker seinen Betrieb in das Ärztehaus verlagern, was ihm aber nicht genehmigt werden konnte, da im Gewerbegebiet durch das bestehende Einzelhandelskonzept ein Verkauf von Brillen ausgeschlossen ist. Das Konzept wurde vor vielen Jahren beschlossen, um den Ortskern zu stärken und ein Abwandern von ortskernrelevanten Sortimenten zu verhindern. Dieses Einzelhandelskonzept ist auch Bestandteil des Bebauungsplans, in dem das Ärztehaus errichtet wurde.
Wie Bürgermeister Stefan Kattari in der Bauausschusssitzung informierte, habe das Landratsamt für das Ärztehaus Ende Juli eine Baueinstellung verfügt, nachdem es Abweichungen in gehörigem Umfang von den Vorgaben der Baugenehmigung erkannte. Diese Baueinstellung wurde für die bereits aktiven Arztpraxen rasch wieder aufgehoben, für den Optiker-Bereich und für das Café, dass ebenfalls von dem Optiker betrieben werden sollte, allerdings bis zum Vorliegen einer Betriebsbeschreibung aufrecht erhalten. Grund für die Baueinstellung war, dass keine weiteren Fakten geschaffen werden sollten. Über die Baueinstellung wurde die Gemeinde lediglich in Kenntnis gesetzt.
Wie Kattari weiter ausführte, betonte das Landratsamt auf Nachfrage, dass eine Genehmigung möglich sei und der Baustopp aufgehoben werden kann, sofern und sobald die Firma den geplanten Betrieb beschreibt. Dann könne auch festgestellt werden, ob der Betrieb den Festsetzungen im Bebauungsplan zu wider laufe. Auch die Marktgemeinde hat diese Betriebsbeschreibung schon mehrfach angefordert.
Am 2. September lag die Betriebsbeschreibung nun dem Landratsamt vor und das Amt hob bereits einen Tag später die Baueinstellung für das Café wieder auf.
Die Betriebsbeschreibung lag nun auch dem Bauausschuss vor. Wie dem Marktgemeinderat bei einem Besuch der Räumlichkeiten vor einiger Zeit mündlich vorgestellt wurde, sei ein Myopie-Zentrum geplant, in dem Kontaktlinsen gegen und zur Vermeidung von Kurzsichtigkeit hergestellt und an den Patienten, meist Kindern, angepasst werden. Mit der Beschreibung handelt es sich somit nicht um ein Brillengeschäft. Vielmehr erklärte der Optikerbetrieb, dass das Brillengeschäft im Ortszentrum vorläufig bestehen bleibt.
Dienstleistung steht im Vordergrund
Franz Pletschacher (BP) meinte, dass er unter diesen Umständen dem Bauantrag zustimmen könne. Dem schloss sich Thomas Göls (CSU) an, nachdem sichergestellt ist, dass kein Brillengeschäft entstehen werde. Nachdem Kontaktlinsen auch wenig zur Schaufenstergestaltung beitragen können, anders als Brillen und hier die Dienstleistung im Vordergrund steht, könne dem Vorhaben auch zugestimmt werden, so fügte Kattari hinzu.
Unter diesen Voraussetzungen und nachdem sichergestellt ist, dass kein Brillengeschäft entstehen wird, konnte der Bauausschuss dem Bauantrag stattgeben und votierte einstimmig für den Bauantrag.