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Happy End für Pferd aus Kirchanschöring?

Hengst Enzo als Wallach verschachert, misshandelt, abgeschoben: „Es ging denen nur ums Geld“

Pferd Enzo mit Besitzerin Alexandra Rieß
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Enzo, ein Pferdeschicksal, das bewegt: Als Wallach verkauft, eigentlich aber Hengst. Keiner wollte die anstehende Operation zahlen. Alexandra Rieß bricht das Herz, sie behält Enzo und hofft jetzt auf finanzielle Unterstützung.

„Er ist doch ein Lebewesen und kein Fahrrad“ - Alexandra Rieß steigen Tränen in die Augen. Vor zwei Monaten hat sie Pferd Enzo gekauft, laut Vorbesitzerin ein Wallach. Narben auf seiner Kuppe, die ängstliche Art - sie findet raus: Enzo ist eigentlich ein Hengst, die Hoden nach innen gewachsen. Wurde Enzo deshalb immer wieder weitergereicht? Nun soll das tragische Schicksal ein Happy End finden: Für die teure Operation bitten Enzo und Alexandra jetzt um Spenden. Die traurige Geschichte von Enzo:

Kirchanschöring – „Heute ist er ein bisschen nervös.“ Enzo findet den dröhnenden Häcksler unweit seiner Koppel gruselig. Verständlich. Alexandra Rieß, die neue Besitzerin des Pferdes, redet beruhigend auf ihn ein. Für unser Fotoshooting schlägt sich der wunderschöne Hengst dann doch ganz tapfer. Auch „für das, was er wohl schon alles miterleben musste.“, so Rieß.

Narben und ängstliches Verhalten: Woher kommt Enzo wirklich?

Eigentlich wollen Alexandra und ihre Tochter ein entspanntes Reitpferd kaufen. Nach vielen gemeinsamen Jahren war ihre geliebte Stute gestorben, jetzt sind sie bereit, sich für ein neues Pferd zu entscheiden. Kein Händlerpferd, so der Plan. Bei denen, so Rieß, wüsste man nie, welchen Werdegang sie schon genommen haben. Also Privatkauf auf Ebay. Soweit so gut. Sie werden fündig.

„Enzo ist was ganz Besonders.“ Alexandra Rieß hat ihr neues Pferd schon ins Herz geschlossen - trotz der hohen Kosten, die auf sie zukommen. Nach der Operation kann der kleine Wirbelwind in Ruhe ankommen, endlich.

Ein hübscher Wallach im besten Alter, gerade mal sechs Jahre alt, Liebe auf den ersten Blick - Enzo. Die Vorbesitzerin erzählt, der Wallach habe lange bei älteren Leuten als Beistellpferd gedient, jetzt seien sie aber nicht mehr in der Lage gewesen, die Pferde zu versorgen. Enzo zieht bei Alexandra ein, steht jetzt seit zwei Monaten in einem Stall in Kirchanschöring. Der Pferdeliebhaberin fällt schnell auf: An den hinteren Oberschenkeln sind wulstige Narben zu ertasten: „Da muss man schon ordentlich zuschlagen, dass das so entstehen kann.“ Sie wird misstrauisch und beginnt nachzuforschen. Woher kommt Enzo wirklich?

Enzo wird verschachert - OP zu teuer

„Also bei uns war der noch ein Hengst“ - die Schocknachricht. Alexandra kontaktiert die Erstbesitzer des Pferdes. Enzo stand fünf Jahre lang in Surberg mit weiteren Ponys, hat dort sogar eine Stute gedeckt, bevor er verkauft wurde. Es kommt raus: Enzo ist ein sogenannter Spitzhengst: ein männliches Pferd, bei dem ein oder beide Hoden statt im Hodensack in der Bauchhöhle oder im Leistenkanal liegen. Die notwendige Operation, um einen solchen Hengst zu kastrieren, ist sehr kostspielig. Wohl der Grund, warum Enzo zum Wanderpokal wird.

Vom Hengst zum Wallach - Betrug und Tierleid

Vom Erstbesitzer wird er an einen bekannten Pferdehändler aus Traunstein verkauft, laut Alexandras Recherchen für 200 Euro. Spitzhengste sind nicht viel wert auf dem Markt. Der reicht ihn weiter an einen Händler in Braunau. Dann landet er bei der Frau, die Enzo als Wallach an Alexandra Rieß verkauft. Das alles in nur neun Monaten. Ein Alptraum für das Pferd. Wer Enzo letztlich zum Wallach gemacht hat? Schwer nachvollziehbar, sagt Rieß. Definitiv gewinnbringender Betrug. Sie zahlt für Enzo knappe 3000 Euro.

Zurückgeben? „Ich hätte Enzo in den sicheren Tod abgeschoben“

„Ich habe dann die Vorbesitzerin mit dem, was ich rausgefunden habe, konfrontiert“, erzählt Alexandra. Die Geschichte mit dem alten Ehepaar ist plötzlich vom Tisch, sie räumt ein, das Pferd vom Händler gekauft zu haben. Sie könne Enzo gern zurückgeben und ihr Geld wiederbekommen. Sie könne ihn auch, das sei schon geklärt, wieder nach Braunau zurückverkaufen. „Damit hätte ich Enzo in den sicheren Tod abgeschoben.“ Jetzt rinnen Alexandra Rieß endgültig Tränen übers Gesicht.

Zirka 5000 Euro für die Kastration

„Denen allen ging es scheinbar nur ums Geld“, dabei sei, so Rieß, der Enzo so ein unglaublich liebes Tier, das es verdient hat zu leben und glücklich zu sein. Das will sie jetzt ermöglichen. Statt eines entspannten Wallaches aus privater Haltung hat sie nun einen Hengst, der eine komplizierte Operation braucht, verängstigt ist und sicher eine Weile braucht, um Erlebtes zu verarbeiten. Die Zeit wird Alexandra dem Tier geben. Das Geld für die Operation: Ein Problem, nachdem ja die Anschaffung von Enzo durch den Betrug schon nicht günstig war, so Alexandra.

Enzo braucht eure Hilfe

Die Operation kann nicht warten, es droht die Gefahr, dass das Gewebe im Bauchraum entartet. Voraussichtlich weitere 5000 Euro muss Alexandra jetzt aufbringen. Sie hat keine Wahl, Enzo hat bereits ihr Herz erobert. Für sie ist das Pferd mehr als nur eine Fehlinvestition. Sie ist schockiert, welche Betrugsmaschen auf Kosten der Pferde auf dem Markt wohl gängige Praxis sind. Wenn auch euch die Geschichte von Enzo ans Herzen geht: hier habt ihr die Möglichkeit, mit einer kleinen Spende zu helfen, dem Hengst, bald Wallach, einen neuen Start ins Leben zu ermöglichen.

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