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Traunsteiner Rathaussaal bei Infoabend bummvoll

Kopfschütteln und Applaus gleichermaßen – Hümmer: „Die geplante Fahrradstraße polarisiert“

Oberbürgermeister Hümmer in Diskussion mit den Bürgern zur Fahrradstraße.
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Oberbürgermeister Hümmer in Diskussion mit den Bürgern: die geschätzten Kosten für die Umbaumaßnahmen zur Fahrradstraße liegen bei 1,35 Millionen Euro. Förderungen bis zu 80 Prozent sind möglich.

Mehr Platz und Sicherheit für die Radler, eine Sperrung und weniger Parkplätze für Autofahrer: wie die Meinungen zur geplanten Fahrradstraße von Haslach bis zum Traunsteiner Maxplatz auseinandergehen, zeigte jetzt der Infoabend im Rathaus - ein heißes Eisen, das weiß auch OB Hümmer.

Traunstein - Oberbürgermeister Christian Hümmer (CSU) fühlte sich beim Blick auf den vollen Rathaussaal bestätigt: „Das ist ein Thema, das interessiert, polarisiert und kontrovers diskutiert wird.“ Um die 200 Traunsteiner kamen in den Rathaussaal. Von Haslach bis zum Maxplatz wird künftig die erste Fahrradstraße der Stadt verlaufen. Im Stadtrat fiel die Entscheidung mit großer Mehrheit. Seit die Pläne Anfang April präsentiert wurden herrscht Kopfschütteln auf der einen Seite und große Unterstützung auf der anderen Seite - ganz ähnlich war es auch am Dienstag (9. Mai).

Eine offene Diskussion in der großen Runde gab es nicht. Doch während der Vorstellung der Pläne waren immer wieder Applaus oder ablehende Kommentare zu hören.

Erster Abschnitt wird schon heuer umgesetzt

Verkehrsplanerin Alisa Picha-Rank und Diplomingenieur Ulrich Habl stellten die Pläne im Detail vor: Vom Haslacher Kirchplatz über die Wartberghöhe und die Haslacher Straße bis zur Sparkasse soll die Fahrradstraße noch heuer umgesetzt werden. Der zweite Teil, am Landratsamt vorbei über die Marienstraße bis zum Maxplatz, im kommenden Jahr. Überall gilt Tempo 30, Radler sollen nur noch auf „ihrer“ Straße fahren, Roteinfärbungen am Asphalt sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Nach der Franz-von-Kohlbrenner-Schule wird man künftig aus der Haslacher Straße nur noch rechts abbiegen können. So will man den Durchgangsverkehr über die Wartberghöhe einschränken.

„Schleichverkehr hat auf der Wartberghöhe nichts verloren“

Mit einer Ausnahme dürfen auch Autos überall weiterhin fahren. Der Hohlweg von Haslach zur Wartberghöhe wird für den motorisierten Verkehr gesperrt. Außerdem soll der Bereich zwischen Campus St. Michael und Sparkasse für den Auto-Durchgangsverkehr unattraktiv werden. „Der Schleichverkehr hat da nichts verloren“, so Habl. In der Marien- und Haslacher Straße sowie am Maxplatz werden insgesamt 26 Parkplätze gestrichen. Verkehrsplanerin Picha-Rank drückte es so aus: „Wir wollen die Autos nicht verdrängen, sondern den begrenzten Platz optimieren.“

Der Hohlweg von Haslach auf die Wartberghöhe wird für Autos gesperrt. Laut der Stadtverwaltung wird die Straße aktuell aber nur 100 mal am Tag genutzt.

„Zu 95 Prozent ändert sich für Autofahrer nichts. Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt steigt und auch die Sicherheit für die Radler“, so Hümmer, der lieber von der „Miteinanderstraße“ als von der „Fahrradstraße“ spricht. Kritik entzündet sich vor allem am Hohlweg: Wird der steile Anstieg wirklich von den Radlern angenommen? Und muss eine Sperrung für die Autos sein? „Die Kritik ist verständlich“, räumte der Oberbürgermeister ein. „Wir werden das nochmal prüfen, aber die Planung ist kein Zufall.“ Der Fußweg sei für Radler noch steiler und außerdem zu eng. Den Hang abzutragen sei auch keine Alternative.

Auch der Maxplatz wird umgebaut

Die Pläne für den Maxplatz: Zebrastreifen statt Ampel, breitere Gehsteige, eine Radler-Spur und nur noch eine Fahrbahn für Autos statt drei.

Eine offene Diskussion in der großen Runde war beim Infoabend nicht vorgesehen. Stattdessen waren die Pläne an vier Punkten im Rathaussaal aufgestellt. Bürger und Vertreter der Stadt konnten dort direkt ins Gespräch kommen und Fragen klären. „Die Anwohner der oberen Wartberghöhe verlieren zwar einen Zugang, dafür bekommen sie weniger Durchgangsverkehr“, warb OB Hümmer im direkten Gesepräch um Verständnis. Zwischen einem Gewerbetreibenden aus der Marienstraße und einem eingefleischten Radler entbrannten Diskussionen wegen der wegfallenden Parkplätze. Profitieren die Geschäfte von der Verkehrsberuhigung? Oder wird der Parksuchverkehr dann noch mehr?

xe

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