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Gemeinsamer Plan der sieben Kommunen

„Jetzt müssen wir umsetzen“: Gemeinden rund um Waginger See wappnen sich gegen Krisen

Bei der ILEK-Präsentation am Montagabend: Links Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner, rechts Wonnebergs Bürgermeister Martin Fenninger.
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Bei der ILEK-Präsentation am Montagabend: Links Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner, rechts Wonnebergs Bürgermeister Martin Fenninger.

Sieben Gemeinden rund um den Waginger See haben sich zusammengetan: Jetzt wurde das Konzept der „Zukunftsregion Rupertiwinkel“, an dem auch zufällig ausgewählte Bürger mitgearbeitet haben, vorgestellt: „Wir müssen unsere Widerstandskraft stärken und uns auf Krisen vorbereiten.“

Wonneberg - „Manche Themen kann man nur gemeinsam lösen“, umschrieb es Hans-Jörg Birner, Bürgermeister von Kirchanschöring. Vor zehn Jahren haben sich Wonneberg, Waging, Taching, Tittmoning, Fridolfing, Petting und eben Kirchanschöring zur „Zukunftsregion Rupertiwinkel“ zusammengeschlossen. Der gemeinsame „Fahrplan“, wo man wie zusammenarbeiten will, wurde das ganze Jahr über herausgearbeitet und am Montag (2. Dezember) im Wonneberger Bürgerhaus in groben Zügen präsentiert.

Resilienz ist das Schlagwort, das über dem „Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept“ (ILEK) steht - also: „krisenfest, zukunftssicher, widerstandsfähig“ zu werden, so Sabine Müller-Herbers vom Planungsbüro „Baader Konzept“, das den sieben Kommunen zur Seite steht. „Es passieren Sachen, mit denen man jahrzehntelang nicht gerechnet hatte“, drückte es Hans-Jörg Birner aus, der auch Vorstand der „Zukunftsregion“ ist. Viel dreht sich darum, wie die Region auf die Folgen des Klimawandels vorbereitet ist.

Ein Konzept gegen die Folgen von Starkregen und Sturzfluten wollen die Kommunen unter anderem ausarbeiten. „Die Bäche enden ja nicht an den Gemeindegrenzen“, so Birner im Gespräch mit chiemgau24.de. Dank dem ILEK können beim Bundesumweltministerium Fördergelder beantragt werden, mit denen jede Kommune zwei Areale überplanen kann, um sich gegen Starkregen-Ereignisse besser zu schützen. Dasselbe gilt für Hitzeschutzpläne: Die Strukturen der Gemeinden im Rupertiwinkel sind ähnlich, also macht es Sinn, gemeinsam Förderungen für die Ausarbeitung der Hitzeschutzpläne zu bekommen.

In einer Pause der ILEK-Präsentation spielte die „Bürgermeister-Big-Band“, von links Wonnebergs 2. Bürgermeister Hermann Eder, Wonnebergs Bürgermeister Martin Fenninger und Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber.

Bei der Zusammenarbeit der „Zukunftsregion“ geht es aber auch um ganz konkrete Dinge: Büromaterial oder Papier für die Rathäuser werden gemeinsam beschafft. Bei Hilfsangeboten für Senioren oder Pflegebedürftige „muss nicht jede Gemeinde alles anbieten“, so Birner - man stimmt sich ab. Das ILEK verfügt auch über ein 75.000 Euro schweres Regionalbudget. Hier können hiesige Vereine Gelder beantragen, wenn zum Beispiel für ein Fest Ausstattung gebraucht wird.

Mitgearbeitet hat auch ein Bürgerrat aus 40 zufällig ausgewählten Menschen rund um den Waginger See. Der mobile Schlachtanhänger, den es seit vorigem Jahr gibt, sei beispielsweise eine Idee jenes Bürgerrates. Den demografischen Wandel will man bei ILEK genauso im Blick haben, wie eine drohende Landflucht der jüngeren Bevölkerung oder den Erhalt der Infrastrukturen. Mehr „essbare“ Bäume und Sträucher zu pflanzen steht ebenso auf der Agenda, wie mehr Treffpunkte für Jugendliche, bio-regionale Kochkurse oder Medienschulungen für die Generation über 55.

„Auch wenn uns die Bürokratie oft hindert, jetzt müssen wir die vielen Dinge anpacken“, meinte Wonnebergs Bürgermeister Martin Fenninger - und sein Kirchanschöringer Amtskollege Birner stimmte zu: „Heute geht es erst richtig los, jetzt müssen wir umsetzten.“ (xe)

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