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Weiterer Zeuge macht Vorwürfe gegen 57-Jährigen öffentlich

„Ich habe gelebt, aber ich war tot“: Waldkraiburger wegen Kindesmissbrauch erneut belastet

Schon einmal wurde ein 57-Jähriger wegen Kindesmissbrauchs verurteilt, jetzt steht er wieder vor Gericht - und wird schwer belastet: Jetzt sagte ein Mann gegen den Waldkraiburger aus, der im Alter von elf Jahren regelmäßig von ihm vergewaltigt worden sein soll.

Waldkraiburg/Traunstein - Die Taten liegen über 20 Jahre her, er hat sie bisher kaum jemandem anvertraut, doch am Dienstag (25. Juli) machte ein 33-Jähriger vor dem Traunsteiner Landgericht alles öffentlich. Es geht darum, wie er damals, im Alter von elf Jahren, immer wieder von einem Mann aus Waldkraiburg vergewaltigt worden sein soll. Laut Staatsanwaltschaft waren es mindestens sieben Vorfälle. Und an den ersten Kontakt erinnert sich der 33-Jährige noch genau: es war der 11. September 2001, dem Tag der islamistischen Anschläge in den USA.

Erst Vaterrolle aufgebaut - und dann immer wieder vergewaltigt?

Der damals Elfjährige kannte den Sohn des Angeklagten aus der Schule - auch er soll vom Waldkraiburger missbraucht worden sein. Die Buben hätten sich in einer Kneipe zum Billardspielen getroffen und der Angeklagte sei zuerst immer nett gewesen und habe schließlich eine Art „Vaterrolle“ zu ihm aufgebaut - inklusive regelmäßiger Übernachtungen. Der Missbrauch sei immer gleich abgelaufen, berichtet der heute 33-Jährige: „Ich musste zu ihm ins Zimmer, mich ausziehen und hinlegen, Maul halten und ihn machen lassen.“

Nach den Taten habe er sich „wie Matsch gefühlt“. Seinen damaligen Zustand beschrieb der Geschädigte mit den Worten: „Ich habe gelebt. Aber ich war tot.“ Was es noch schlimmer macht: Stellte sich der damals Elfjährige quer, sei er vom Angeklagten geschlagen und gewürgt worden - und sogar mal gegen eine Wand geworfen worden. Dazu kamen laut dem Belastungszeugen üble Drohungen: „Ich hatte Todesangst und habe ihm alles zugetraut.“ Zuerst habe er niemandem von den Taten erzählt, ein paar Jahre später dann seinem Bruder und irgendwann auch seiner Mutter. Depressive Phasen oder Schlafstörungen prägten ihn bis heute.

Der Angeklagte, der zuletzt als Busfahrer arbeitete, wurde eigentlich erst im Januar wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Doch wegen der Berichterstattung während des Prozesses meldeten sich weitere Opfer bei der Polizei - drei Männer, damals alle noch im Kindesalter, darunter auch der leibliche Sohn des Angeklagten. Beim ersten Prozess stritt er alles ab und leugnete die Taten, diesmal schweigt der 57-Jährige. Das Urteil wird für den 23. August erwartet.

xe

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