Besorgniserregende Bilder aus dem Chiemgau
Wieder Wolf in Grassau? Tier beobachtet über Stunden Pferde - Polizei zur Hilfe gerufen
Schock am Freitagvormittag (31. Mai) im Gemeindegebiet von Grassau. Ein Wolf soll dort über mehrere Stunden hinweg um den Zaun einer Pferdekoppel geschlichen sein. Den Anwohnern gelang es, ein Foto von dem Tier zu machen, auch die Polizei war vor Ort.
Grassau - Gegen 11 Uhr wurde die Idylle in malerischen Rottau gestört, Landwirte und Pferdebesitzer machten eine erschreckende Begegnung. Unweit einer Pferdekoppel in der Rottauer Filzn, auf der mehrere Tiere grasten, zog ein wolfsähnliches Tier herum. Es gibt Fotoaufnehmen, wie das Raubtier nur wenige Meter von der Koppel entfernt zwei Haflinger beobachtet.
Aus Angst vor dem Tier und auch um eine Eskalation zu vermeiden, wurde die Polizei Grassau alarmiert. Eine Streifenbesetzung eilte zu der großflächigen Wiese nahe eines Waldes. Auch die Beamten konnten das wolfsähnliche Tier am Waldrand erkennen. Ein Eingreifen vonseiten der Polizisten sei aber nicht notwendig gewesen, wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Grassau im Gespräch mit chiemgau24.de erklärte. Einen Angriff oder Attacke durch den zu bestätigenden Wolf habe es aber nicht gegeben, weder Tier noch Mensch wurden verletzt.
Die angefertigten Fotos sollen nun als Beweis dienen und wurden dem Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) übergeben, wie der Polizeisprecher bestätigte. Eine telefonische Anfrage beim LFU blieb bislang unbeantwortet.
Fotos auf Facebook gepostet
Die entsprechenden Fotos wurden auch auf Facebook geteilt, versehen mit zornigen Emojis und dem Kommentar: „Wütend!!!! ZITAT: LFU und Wolfsspezialisten: einen Wolf zu sehen ist wie ein 6er im Lotto.... vielfache Millionäre. Nicht scheu und lt Aussage der Pferdebesitzern 3 Stunden präsent (trotz Polizei)“
Schon im Juli im vergangenen Jahr gab es in Grassau einen ähnlichen Zwischenfall. Damals lief eine aufgeschreckte Jungherde mit 30 Kälbern auf einer Alm umher. Auch damals sollen zwei Wölfe für die Unruhe gesorgt haben - Fotos wurden geschossen und die Begegnung dem Landesamt für Umwelt (LfU) gemeldet. Doch die Antwort des LfU ließ die Almbäuerin, welche die Entdeckung gemacht hatte, frustriert zurück: „Das Bild kann aufgrund der Qualität weder als bestätigt noch ausgeschlossener Hinweis auf einen Wolf gewertet werden“, lautete die kurze E-Mail, mit der diese „abgewimmelt“ wurde.
mz