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Trotz guter Umsätze und treuem Personal

Weg aus Deutschland – Warum Patrick Sonntag nach 26 Jahren das Sporthaus Achental zusperrt

Patrick Sommer, Geschäftsführer vom Sporthaus Achental in Grassau.
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Patrick Sommer, Geschäftsführer vom Sporthaus Achental in Grassau.

Es ist für Wanderer, Langläufer oder Skifahrer eine feste Institution: das Sporthaus Achental in Grassau, vor allem beim Ski-Langlauf einer der größten Händler der Region. Doch Ende Februar wird zugesperrt, nach 26 Jahren. Wir haben mit Geschäftsführer Patrick Sonntag über die spannenden Hintergründe gesprochen.

Grassau - Wenn der Fachhandel schließt, liegt es mal an fehlendem Personal, mal an fehlenden Kunden oder mal an leeren Kassen durch die Internet-Konkurrenz. Patrick Sonntag macht mit „seinem“ Sporthaus Achental in Grassau aber aus einem ganz anderen Grund Schluss. „Ich wandere nach Schweden aus. Das war schon immer ein Traum von meiner Frau und mir“, erzählt er im Gespräch mit chiemgau24.de. Nach einem Nachfolger für die Geschäftsführung habe er zwar gesucht, doch in anderthalb Jahren niemanden gefunden. „Selbstständigkeit ist ein Risiko - das wollen heute nur noch wenige eingehen.“

In Schweden bleibt Sonntag dem Wintersport erhalten

In einer gänzlich anderen Branche wird Sonntag nicht landen. In Schweden wird er in der Ski-Industrie weiterarbeiten. An Schnee dürfte dabei kein Mangel herrschen, denn Patrick Sonntag zieht es ganz in den Norden des Landes, nach Lappland. „Wir haben schon fast jeden Urlaub in Skandinavien verbracht. Ende des Jahres wird es dann ernst.“ Er hofft auf ein „entspannteres Leben“ mit weniger Bürokratie und mehr Zeit. Fehlen werden ihm dagegen Freunde und der nette Umgang mit Stammkunden und seinen Mitarbeitern. „Und Bayern ist natürlich auch ein schönes Land...“

Wann genau das Sportgeschäft im Gewerbegebiet Eichelreuth schließt, steht noch nicht fest. Angepeilt wird Ende Februar. Jetzt herrscht Ausverkauf: Mindestens 40 Prozent auf alles gelten momentan. Je näher der Schluss rückt, umso höher werden die Rabatte. „Noch haben wir viel Auswahl, zum Beispiel an Ski, im Langlaufbereich und Alpin, an Laufschuhen oder Bekleidung“, so Sonntag. An die acht Angestellten arbeiteten im Sporthaus Achental. „Das Personal war perfekt, eine ganz treue Belegschaft. Wir hatten ein super Arbeitsklima, man bekam bei uns nicht nur eine top Fachberatung, sondern auch einen guten Kaffee“, lacht Sonntag.

„Spezialgeschäfte vor Ort werden weiterhin Berechtigung haben“

Den stationären Handel sieht Sonntag nicht am absteigenden Ast, doch man müsse sich auch trauen, neue Wege zu gehen. Seit Corona, meint er, rücke der Fachhandel eher wieder verstärkt in den Fokus und vor allem im ländlichen Bereich herrsche mehr Zusammenhalt. „Und gewisse Sachen kann man online einfach schlecht kaufen“, so Sonntag und denkt dabei zum Beispiel an Langlaufski. Zusammen mit „Running“ und Wandern sei der „nordische Bereich“ ohnehin jener gewesen, der am besten bei den Kunden in Grassau ankam. „Der Spezialist vor Ort wird weiterhin seine Berechtigung haben.“

xe

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