Gemeinderat berät
Glasfaser im Achental: Wann in Übersee der Ausbau beginnen könnte - und was Bürger tun müssen
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Übersee könnte bald beginnen. Die Voraussetzungen dafür wurden jetzt auf der Gemeinderatssitzung erläutert.
Übersee – Der Ausbau der Breitbandversorgung in Übersee nimmt weiter Form an, erläuterte Bürgermeister Herbert Strauch. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand dieses Thema erneut im Mittelpunkt, als Christian und Johannes Gallitscher von der Firma AVACOMM Systems den Gemeinderat über den aktuellen Stand der Vorvermarktung und die nächsten Schritte informierten.
Die AVACOMM ist ein Glasfaser-Anbieter, der sich auf den Glasfaser-Ausbau in der Region München und Umgebung konzentriert. Das Familienunternehmen mit Helmut Gallitscher als Geschäftsführer plant den eigenwirtschaftlichen Ausbau eines neuen Glasfasernetzes mit rund 250 Trassenkilometern für über 7500 Gebäude von Übersee bis Reit im Winkl. Bei entsprechender Nachfrage könnten weitere 1200 Gebäude eigenwirtschaftlich erschlossen werden.
Kooperation mit sieben Gemeinden
Das Projekt im Achental ist eine Partnerschaft zwischen AVACOMM und den sieben Gemeinden Übersee, Grassau, Marquartstein, Staudach-Egerndach, Unterwössen, Schleching und Reit im Winkl. Ziel des Projekts ist der zielstrebige Ausbau eines neuen Glasfasernetzes im Achental. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags am 6. Dezember 2023 markierte den Beginn dieses Infrastrukturprojekts.
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Im Fokus des Vorhabens steht die Verlegung eines Glasfasernetzes (FTTH), das bis in jede einzelne Wohneinheit reicht. Christian Gallitscher zeigt den Bedarf auf, weil der Umfang der Datenübertragungen jedes Jahr um 33 Prozent steige. Er ist überzeugt, dass dauerhaft nur die Leistungsdaten eines hochwertigen Glasfasernetzes die Herausforderungen der Zukunft decken.
Die Einwohner der sieben Gemeinden werden über Infoabende über das Projekt informiert. Aber vor allem mit Hausbesuchen versucht die AVACOMM ausgiebig zu informieren. „Vier von fünf Verträgen kommen nach unseren Erfahrungen nach solchen Gesprächen zustande“, berichtet Christian Gallitscher.
Wie ein Anbieterwechsel funktioniert
Risiken berge die Vertragsunterzeichnung nicht, sagt er. Zum einen könne der Vertrag bis zur Baubegehung unmittelbar vor Baubeginn kostenfrei storniert werden.
Zum anderen seien auf den Neuvertrag keine Zahlungen fällig, solange der Altvertrag mit dem bisherigen Anbieter noch laufe. Erst wenn der Empfang über den Neuvertrag läuft, werde auf den umgeschaltet. Die AVACOMM kümmere sich um die Vertragskündigung beim Altanbieter und dafür, dass Rufnummern, E-Mail-Adressen und anderes erhalten bleiben, versicherte Gallitscher.
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Nachdem der Gemeinderat bereits im Juni die Verschiebung der Vorvermarktung befürwortet hatte, fand nun eine detaillierte Präsentation und Diskussion über die bisherigen Fortschritte und zukünftigen Pläne statt.
Wer in Übersee in der Vorvermarktungsphase den Vertrag unterzeichnet, bekomme den Hausanschluss kostenlos, lockte Gallitscher. Das Angebot gelte, weil zum einen der Bagger ohnehin für den Netzausbau vor der Haustür stehe. Zum anderen strebt die AVACOMM eine hohe Anschlussquote an, um damit im Auswahlverfahren für die Bundesförderung priorisiert zu werden.
Aus dem Gemeinderat folgten eine ganze Reihe an Fragen. Viele drehten sich um den technischen Aufwand für den Hausanschluss. Johannes Gallitscher beantwortete diese ausführlich. Die anderen bezogen sich auf das Vertragsverhältnis rund um den Vertragsübergang vom Altanbieter. Zudem wurden nach der Möglichkeiten eines Anbieterwechsels nach Ablauf der Mindestvertragszeit von zwei Jahren mit der AVACOMM gefragt. Nach Darstellung beider Referenten gestaltete sich das einfach.
Nach dem derzeitigen Zeitplan endet die Vorvermarktungsphase für Übersee im Oktober. Im November soll dort der Netzausbau beginnen. Die Bauarbeiten sollen bis Ende 2026 dauern. Schon im Juni 2025 könne der erste Kunde online gehen.