Zurück an eine große Schule
Wechsel mitten im Bau: Diese Pläne hat der neue Leiter der Grund- und Mittelschule Grassau
Die Grund- und Mittelschule Grassau startet mit einem neuen Leiter ins Schuljahr: Ludwig Nicklaser steht nunmehr an der Spitze der Verwaltung. Dabei war der Wechsel zwar geplant, kam für ihn aber dennoch beinahe überraschend.
Grassau – Erst vergangene Woche bekam Ludwig Nicklaser Bescheid, nun die große Grassauer Schule mit über 500 Schülern leiten zu dürfen. Er übernimmt damit die Aufgabe des erst im vergangenen Jahr verabschiedeten Georg Tischlers. Nicklaser ist an der Schule kein Unbekannter. Er war dort von 2005 bis 2013 als Lehrer tätig. Einen Teil des Kollegiums wie auch das Umfeld kennt er bereits. Somit fällt die Eingewöhnung etwas leichter.
Seit 22 Jahren als Lehrer im Chiemgau
Der 52-jährige Nicklaser stammt aus Dillingen, hat in Eichstätt studiert und ist seit 22 Jahren im Chiemgau als Lehrer beschäftigt. „Ich wollte immer in den Süden, in die Berge, und so wechselte ich auf eigenen Wunsch in den Chiemgau“, erzählt der neue Schulleiter.
Zunächst in Traunstein aktiv, kam Ludwig Nicklaser an die große Grund- und Mittelschule Grassau. Später war er Konrektor in Trostberg und übernahm erst im vergangenen Jahr die Schulleitung in Waging. „Für mich war die kleine Schule in Waging Neuland, und ich wollte wieder an eine große Schule zurück. Eine große Schule bietet sehr viel Gestaltungspotenzial“, untermauert er seine Entscheidung, sich für die Leitung an der Grassauer Schule beworben zu haben.
Bauarbeiten laufen auf Hochtouren
Überraschend war für ihn hingegen jener Baulärm, welcher derzeit vor seinem Büro herrscht. Denn die Bauarbeiten zur Sanierung des Mittelschulgebäudes laufen auf Hochtouren.
„Die Baumaßnahmen sind eine große Herausforderung, es ist aber auch spannend, die bauliche Neugestaltung der Schule mit begleiten zu können“, sagt er. „Dass man so vom Baulärm betroffen sein wird, damit habe ich nicht gerechnet“, fügt Nicklaser hinzu.
Schulbereiche neu aufteilen
Eine weitere Herausforderung sei bis zum Abschluss der Schulhaussanierung die räumliche Aufteilung der einzelnen Schulbereiche. Nicklaser informiert: Die Klassen der Grundschule verblieben auch künftig in ihrem derzeitigen Gebäude. Die Klassen der Mittelschule würden in Containern am Festplatz unterrichtet.
Verwaltung, Lehrerzimmer und Büros seien weiterhin im Mittelschulgebäude angesiedelt. Als Pausenhof für die Grundschule diene nun der Spielplatz. Der Pausenhof für die Mittelschule befinde sich im Bereich der Schulcontainer, und dazwischen steh die Turnhalle, die von allen Schülern genützt werden könne.
Vom Homeschooling profitiert
Ein weiterer Standort der Schule befindet sich in Staudach-Egerndach. „Die Kommunikation wird schwieriger. Aber wir profitieren diesbezüglich vom Homeschooling während der Coronakrise“, sagt der neue Schulleiter und fügt hinzu, dass das Kollegium seitdem auch über die Software „Teams“ digital kommunizieren könne und diese Möglichkeit auch künftig nutzen will. Dennoch freue er sich, wenn die Schulfamilie nach Ende der Bauarbeiten in Grassau wieder in einem Schulbereich zusammengeführt werden könne.
Rahmenbedingungen zum Wohlführen
„Mir ist wichtig, dass sich alle an der Schule Beteiligten wohlfühlen, und hierfür möchte ich die Rahmenbedingungen schaffen, mit den Schulaufwandsträgern zusammenarbeiten und die Lehrkräfte so gut wie möglich unterstützen“, betont Nicklaser. Er wolle nicht bestimmen, was gemacht werden soll, sondern vielmehr den Raum bieten, Vorstellungen zu entwickeln.
Neu ist für den Schulleiter auch, dass er zur Unterstützung gleich zwei Konrektoren zur Seite hat. Philipp Bernhofer bleibt Erster Konrektor und unterstützt Nicklaser. Aber auch auf die Hilfe von Konrektorin Julia Stiegler, welche die Grundschule in Staudach-Egerndach leitet, kann Nicklaser bauen.