41 Tage im Einsatz
Erfolgreiches Jahr für die Chiemsee-Ranger: Aber dürfen sie auch weitermachen?
Die Chiemsee-Ranger haben in nur 41 Einsatztagen über 5000 Gespräche in der freien Natur geführt. Dabei waren sie an Sonn- und Feiertagen im Einsatz. Wo die Schwerpunkte des Projekts lagen und ob es fortgeführt wird.
Von Alexandra Dachs
Seeon-Seebruck – „Eine Wahnsinns-Zahl“: In nur 41 Einsatztagen und einer durchschnittlichen Einsatzdauer von sechs Stunden haben die Chiemsee-Ranger im ablaufenden Jahr mit 5828 Personen in der freien Natur Gespräche geführt. Die Auswertung der Reaktionen ergab, dass 90 Prozent ein positives Echo bekamen.
Nur zwei Prozent fühlten sich gegängelt und reagierten negativ, so Susanne Mühlbacher-Kreuzer vom Abwasser- und Umweltverband (AUV) Chiemsee bei der jüngsten und letzten Sitzung des Verbands im ablaufenden Jahr 2024 im Rathaus der Gemeinde Seeon-Seebruck.
„Ihr habt‘s da wirklich schöne Räumlichkeiten“, lobte der Rimstinger Bürgermeister und Verbandsvorsitzende Andreas Fenzl den großen Sitzungssaal im Rathaus der Gemeinde Seeon-Seebruck. Dem Abwasser- und Umweltverband gehören die acht Anwohner-Gemeinden des Chiemsees an und so fanden sich deren Bürgermeister und einige Gemeindevertreter allesamt im Sitzungssaal ein und Mühlbacher-Kreuzer bezeichnete das im letzten Jahr gestartete „Ranger-Projekt“ als „vollen Erfolg“. Diese waren 2023 an 33 Tagen im Einsatz, 2024 an 41 Tagen.
Naturschutz und Grillen als Schwerpunktthemen
Die freiwilligen Ranger sind an Sonn- und Feiertagen unterwegs, allerdings nicht bei schlechtem Wetter. Ihr Budget teilen sich die acht Verbandsgemeinden und, wie Mühlbacher-Kreuzer berichtete, sind die eingestellten knapp 32.000 Euro im ablaufenden Jahr „fast aufgebraucht“ worden. Sie wies auf die enorme Steigerung im Vergleich zu 2023, dem Starter-Jahr“, hin. „Es wurden wesentlich mehr Personen angesprochen“ und die Steigerung belaufe sich auf gut 70 Prozent, so Mühlbacher-Kreuzer.
Um welche Themen geht es, wenn Ranger das Gespräch mit den Menschen in der Natur suchen oder auch angesprochen werden? Das Hauptanliegen seien Naturschutz-Themen gefolgt vom nicht stattgefunden BTI-Einsatz, berichtete Mühlbacher-Kreuzer. Dauerthemen seien unter anderem Grillen in Arlaching und Übersee, „auf der Uferpromenade, neue Trampelpfade durch Feuchtwiesen bei Chieming und Seebruck, freilaufende Hunde in Rimsting und Gstadt, sowie das Parken in Schutzgebieten, informierte sie weiter.
Die größte Gruppe der Angesprochenen seien Radfahrer und E-Biker, so Mühlbacher-Kreuzer weiter. Im Ergebnis könne man feststellen, dass alle, auch die sieben neu dazu gekommenen Ranger, bei den Leuten gut ankommen. „Man sieht an den Zahlen auch, dass der Bedarf vorhanden ist“, betonte sie.
Jede Gemeinde zahlt 4000 Euro – auch nächstes Jahr?
Wichtig sei aber auch die Planungssicherheit im Hinblick auf den Einsatz der Ranger, denn diese bekommen einen Unkostenbeitrag und werden von den Gemeinden finanziert. Jede zahlt bisher rund 4000 Euro für das Projekt und auf die Frage von Bürgermeister Fenzl, dem Verbandsvorsitzenden, ob die Gemeinden das Projekt fortführen sollten, kamen im Grund nur inhaltliche Fragen auf. Der Priener Marktgemeinderat Martin Kollmannsberger sagte zu den genannten Gesprächszahlen: „Das ist ja der Wahnsinn“. Und er wollte wissen, ob die Ranger von den Menschen angesprochen werden oder selber den Kontakt aufnehmen. Hinsichtlich der Frage, ob denn das Budget reiche konnte sie bestätigen, „es reicht“.
Bernhard Hainz, der Gstadter Bürgermeister, betonte, dass es auch wichtig sei, sich an die Gemeinden zu wenden, wenn Probleme auftauchten. Er bewertete die positiven Reaktionen der Gesprächspartner (Angesprochene, wie Personen, die mit den Rangern von selbst das Gespräch suchten) als „Erfolg“. Quirin Schwaiger vom Abwasser- und Umweltverband unterstrich zudem, dass ja nur bei gutem Wetter die Ranger im Einsatz seien. Die acht Gemeinden beschlossen durch ihre Vertreter bis auf weiteres wieder das Ranger-Projekt mit jeweils 4000 Euro zu unterstützen.
