Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Debatte im Gemeinderat

Diskussion in Chieming: Was bringt ein Kreisverkehr an der Staatsstraße 2095 in Egerer?

Kreisverkehr-Schild auf einer Verkehrsinsel (Symbolbild).
+
Kreisverkehr-Schild auf einer Verkehrsinsel (Symbolbild).

Was würde ein Kreisverkehr in Egerer an der Staatsstraße 2095 auf Höhe der Poststraße bringen? Würde er für mehr Verkehrssicherheit sorgen? Und was hat der Lidl-Markt damit zu tun? So lebhaft war die Diskussion im Gemeinderat von Chieming.

Von Arno Zandl

Chieming – In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde über die Billigung der Machbarkeitsstudie für die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Staatsstraße 2095 auf Höhe der Einmündung bei der Poststraße in Egerer abgestimmt. Der Gemeinderat hat mit zwölf zu zwei Stimmen den Planentwurf des Ingenieurbüros ING Traunreut vom Oktober 2023 gebilligt und von der Verkehrsuntersuchung der Firma gevas humberg & partner aus München Kenntnis erlangt.

Bürgermeister Stefan Reichelt wurde beauftragt, weitere Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt Traunstein zur Umsetzung und Finanzierung des Vorhabens zu führen.

Gefährliche Ausfahrt und Erschließungen

Vorausgegangen war die Beauftragung der Firma ING durch den Gemeinderat in einer Sitzung vom Februar 2022 mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die unter anderem deshalb erforderlich war, um eine Alternative zur Forderung des Staatlichen Bauamtes Traunstein im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes zum Baugebiet „Buchäckerstraße“ in Egerer zu erarbeiten.

Der Gemeinderat billigte mehrheitlich die Machbarkeitsstudie für die Errichtung eines Kreisverkehrs an der Staatsstraße 2095 auf Höhe der Einmündung bei der Poststraße in Egerer weiter zu verfolgen..

Mit der Machbarkeitsstudie sollten auch folgende Ziele erreicht werden, hieß es in der Gemeinderatssitzung: Zum einen die Entschärfung der gefährlichen Ausfahrt von der Poststraße auf die Staatsstraße 2095 mit Aufnahme des zunehmenden Verkehrs in Egerer, zudem die Erschließung des Lebensmittelmarktes „Lidl“ über den neuen Kreisverkehr zur Entlastung der Einmündung zur Kreisstraße 31, die als Unfallschwerpunkt gilt. Außerdem sollte die Erschließung einer möglichen Erweiterung des Mischgebietes Egerer gerecht werden.

Im Frühjahr 2023 wurde auf Grundlage einer vorläufigen Planung vom Februar 2023 eine Verkehrsuntersuchung beauftragt. Dabei sollte unter anderem die Leistungsfähigkeitsuntersuchung für die Einmündung Staatsstraße 2095 in die Kreisstraße 31 als Unfallschwerpunkt, die Verbesserung der Verkehrssicherheit durch eine zweite Zufahrt für den Lebensmittelmarkt „Lidl“ und die Forderung des Staatlichen Bauamtes Traunstein zur Errichtung von Lichtsignalanlagen an den beiden Einmündungen der Staatsstraße 2095 geprüft werden. „Im Zuge der Verkehrsuntersuchung wurde im März 2023 eine 24-Stunden Videoverkehrszählung an zwei repräsentativen Werktagen durchgeführt“, sagte Reichelt.

Die Verkehrsuntersuchung vom Juni 2023 komme zu dem Ergebnis, dass der geplante Kreisverkehr mit sehr kurzen Wartezeiten bei allen Verkehrsströmen bei allen vier untersuchten Planfallvarianten realisiert werden kann. Eine zusätzliche Anbindung des Lebensmittelmarktes wirkt sich nicht auf die Qualitätsstufen aus, verringert jedoch die Wartezeiten etwas. Aus verkehrsplanerischer Sicht werde die zusätzliche Anbindung jedoch empfohlen, da der Kreisverkehr leistungsfähiger ist als die Einmündung der Truchtlachinger Straße und den verlagerten Verkehr vom Lebensmittelmarkt gut aufnehmen kann. „Des Weiteren wurde auf Anforderung des Staatlichen Bauamtes Traunstein noch eine mikroskopische Verkehrsflusssimulation durchgeführt“, sagte Reichelt.

Das prognostizierte Verkehrsaufkommen für das Prognosejahr 2035 am geplanten Kreisverkehrsplatz könne in beiden Spitzenstunden leistungsfähig abgewickelt werden. Die Planungen des Kreisverkehrsplatzes können somit aus verkehrlicher Sicht weiterverfolgt werden. Zur Verbesserung der Parzellierung an der Poststraße wurde mit dem Vorentwurf vom Oktober 2023 noch die Ausfahrt der Eggartstraße angepasst.

In der sich anschließenden lebhaften Diskussion der Gemeinderäte wurde insbesondere die Gefahr angesprochen, die sich für die Radfahrer ergeben könnte, wenn sie von der Poststraße kommend nach der Radfahrerunterführung auf die Wasserlohstraße fahren und an der dann vorhandenen Kreuzung auf den Verkehr treffen, der vom neuen Kreisverkehr zum Discounter „Lidl“ führt. Unter anderem Franz-Xaver Mayer (BBW) und Christian Fischer (CSU) sprachen sich jedoch dafür aus, dem Planentwurf zuzustimmen. Fischer: „Von Radfahrern muss man verlangen können, dass sie über die Straße kommen.“

Sehr kurze Wartezeiten

Vom Bau eines Kreisverkehrs verspricht sich die Gemeinde eine erhebliche Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses. Der dem Gemeinderat vorgelegte und von ihm gebilligte Planentwurf zur Anlage eines Kreisverkehrs sieht die Anbindung Staatsstraße St 2095, der Poststraße und der Wasserlohstraße vor.

Eine von der Gemeinde beauftragte Verkehrsuntersuchung zeigt die verkehrliche Wirkung des Kreisverkehrs gegenüber der heutigen Situation auf und hat ergeben, dass der geplante Kreisverkehr zu sehr kurzen Wartezeiten führt und somit eine erheblichen Verbesserung des Verkehrsflusses bringt.

Kommentare