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Wird das Pilotprojekt fortgesetzt?

„Herrscht noch großer Aufklärungsbedarf“: So lautet die Bilanz der Chiemsee Ranger

Großes Bild: Blick auf das Westufer des Chiemsees von Seebruck Richtung Gstadt. Dort waren in diesem Jahr die Chiemsee Ranger unterwegs (kleines Foto). Sie standen den Gästen beratend zur Seite, wiesen aber auch auf das richtige Verhalten in bestimmten Bereichen hin.
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Dieses Jahr waren sie die neuen Hüter des Chiemsees. Die Chiemsee Ranger (kleines Foto). Sie waren am Ufer unterwegs und standen den Gästen beratend zur Seite, wiesen aber auch auf das richtige Verhalten in bestimmten Bereichen hin.

Über den Sommer waren sie die neuen Hüter des Chiemsees: Die Chiemsee Ranger. Jetzt ziehen sie eine Bilanz über ihre Einsätze, bevor sie in die Winterpause gehen – doch wird das Projekt im nächsten Jahr überhaupt fortgesetzt?

Rimsting/Chiemsee – Personen, gekleidet mit blauen Polo-Shirts, einer blaue Jacke sowie einer blauen Kappe. Und darauf abgedruckt die Worte „Chiemsee Ranger“. Diesen Sommer waren sie oft am bayerischen Meer zu sehen. Die Chiemsee Ranger waren an den Wochenenden und Feiertagen am Ufer unterwegs und sorgten sozusagen für Recht und Ordnung.

Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das heuer zum ersten Mal umgesetzt wurde. Beteiligt haben sich sieben der insgesamt zehn Gemeinden im Abwasser- und Umweltverband Chiemsee (AUV Chiemsee): Rimsting, Gstadt, Seeon-Seebruck, Chieming, Grabenstätt, Übersee und Bernau.

Schwerpunkt der Chiemsee Ranger: Aufklärung

Insgesamt elf Bürger haben AUV und Gebietsbetreuer für die freiberufliche Tätigkeit ausgebildet. Ihre Aufgabe war es ab Pfingsten, die Gäste aufzuklären, wie sie sich in bestimmten Bereichen am Chiemsee verhalten müssen. Zum Beispiel in Naturschutzgebieten oder auf den Fußgängerwegen. Aber auch bei allgemeinen Fragen, zum Beispiel über Ortskenntnisse, Ausflugsrouten oder Angebote haben sie beraten. Mitte September ging das Projekt zu Ende. Das Fazit der Ranger: „Es waren so viele gute Gespräche, und der Einsatz für eine so sinnvolle Sache macht Spaß. Das würden wir gerne weiterführen.“

Insgesamt verzeichneten die Ranger 33 Einsatztage, berichtet Susanne Mühlbacher-Kreuzer vom AUV Chiemsee auf OVB-Nachfrage. Sie leitet das Projekt. Der Schwerpunkt lag dabei, die Leute über das richtige Verhalten am Chiemsee Rund- und Radweg zu informieren. Zum Beispiel wenn Radfahrer verbotenerweise auf Fußgängerwegen unterwegs waren. „Das zeigt, dass hier nach wie vor großer Aufklärungsbedarf herrscht“, sagt Mühlbacher-Kreuzer.

Seit Pfingsten sind die Chiemsee Ranger unterwegs und beraten Besucher bei allgemeinen Fragen, weisen aber auch auf Verstöße hin. Rechts auf dem Bild: Projektleiterin Susanne Mühlbacher-Kreuzer vom Abwasser- und Umweltverband Chiemsee.

Die meisten Fälle habe es in Chieming gegeben, wo Radfahrer die Promenade genutzt hatten. Doch die Ranger hatten eine gute Taktik, wie Mühlbacher Kreuzer sagt. „Sie haben selbst ihre Fahrräder neben sich auf der Promenade geschoben, dann waren die Leute fast schon gezwungen abzusteigen, wenn sie sie gesehen haben.“ Und die Maßnahme zeigte deutliche Erfolge: „Wir haben Ende der Saison auf der Promenade Radfahrer gesehen, die von sich aus ihre Räder schoben.“ Ebenso standen Gespräche rund um die „Chiemsee Natur“ ganz oben auf der Liste.

Projekt kommt gut an, dennoch ist Fortsetzung nicht gewiss

Auch die belehrten Gäste seien in den meisten Fällen einsichtig gewesen. Einmal mussten die Ranger die Polizei rufen, sagt Mühlbacher Kreuzer, „aber nur, weil sie am Wochenende eine beschädigte Schranke entdeckt hatten“.

Insgesamt sei das Projekt sehr positiv aufgenommen worden – sowohl von Gemeinden, als auch den Besuchern. Lob für das Engagement der Ranger kam auch von Tourist Informationen der Gemeinden, heißt es dazu in einer Pressemitteilung des AUV Chiemsee. Bisher mussten diese Behörden Fragen und Beschwerden auffangen, durch die Ranger wurden sie somit entlastet. „Der Chiemsee Ranger Einsatz wurde überwiegend sehr positiv gesehen und jetzt gilt es, hier auch künftig am Ball zu bleiben, damit langfristig die gewünschten Effekte eintreten“, meint Christian Fitzner von der Tourist Information Chieming.

Auch Mühlbacher-Kreuzer ist es ein wichtiges Anliegen, dass das Projekt im nächsten Jahr fortgesetzt wird. Das hänge allerdings von der Entscheidung eines Gremiums ab, das aus den Bürgermeistern der teilnehmenden Gemeinden und Verbandsräten besteht. „Da ist dann wohl der wichtigste Faktor die Finanzierung“, sagt Mühlbacher-Kreuzer. Denn das Projekt wird nicht staatlich gefördert, die Gemeinden tragen die Kosten. Das Gremium tagt am 24. November.

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