Details nicht zugänglich
Tempo-30-Zone in Chieming? Das hat die Untersuchung der Lärmbelastung ergeben
In Chieming wird über die Lärmbelastung entlang der Staatsstraße 2096 diskutiert. In der Gemeinderatssitzung stellte Bürgermeister Stefan Reichelt die Ergebnisse einer Lärmberechnung vor. Was die Untersuchung ergab und was das für die geforderte Tempo-30-Zone bedeutet.
Chieming – In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Bürgermeister Stefan Reichelt das Ergebnis des Antrags auf Erstellung einer Lärmberechnung entlang der Ortsdurchfahrt der Staatsstraße 2096 vor. Im Februar 2024 hatten die Gemeinderatsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen die Rückübertragung der Zuständigkeit für den Lärmaktionsplan der Gemeinde Chieming beantragt.
Zwei sehr laute Bereiche registriert
Bürgermeister Reichelt berichtete, dass die Untere Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt Traunstein im März 2024 mitteilte, dass im Jahr 2022 ein gemeinsames Vorgehen bei Anträgen auf verkehrsrechtliche Maßnahmen aufgrund von Lärm festgelegt wurde. Demnach benötigt die Untere Verkehrsbehörde eine Lärmberechnung durch das Staatliche Bauamt Traunstein. Der Antrag der Grünen-Fraktion wurde im April 2024 abgelehnt, jedoch wurde Reichelt beauftragt, die Erstellung einer Lärmberechnung zu beantragen. Diese wurde im Mai beim Staatlichen Bauamt eingereicht.
Reichelt erklärte, dass die Details der Lärmberechnungen für die Presse nicht zugänglich seien. Nach einer schalltechnischen Untersuchung durch das Staatliche Bauamt Traunstein wurde festgestellt, dass die Lärmbelastung bei 50 km/h bereits unterhalb der Schwellenwerte liegt, die eine verkehrsrechtliche Anordnung rechtfertigen würden. Lediglich an zwei Anwesen wurden Überschreitungen festgestellt, was jedoch nicht ausreicht, um eine Geschwindigkeitsbeschränkung für die gesamte Ortsdurchfahrt anzuordnen. Diese Gebäude liegen im Bereich des Kindergartens, wo bereits eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 km/h gilt.
Reichelt verwies auch auf die neue Geschwindigkeitsregelung in Altenmarkt, wo eine Lärmberechnung eine deutliche Überschreitung der gesundheitsgefährdenden Werte an etwa 40 Anwesen ergab, weshalb dort die Geschwindigkeit auf 30 km/h reduziert wird.
Gemeinderat Sebastian Heller von den Grünen kritisierte, dass das Staatliche Bauamt bei ihrer Berechnung höhere Schallpegel als Schwellenwerte ansetzte, als für Mischgebiete zulässig sind. Er forderte eine Anpassung der Schwellenwerte, da aktuelle Forschungsergebnisse und die Weltgesundheitsorganisation niedrigere Werte empfehlen. Heller betonte die Notwendigkeit eines gemeindlichen Lärmaktionsplans, wie er in Inning am Ammersee erfolgreich umgesetzt wurde.
Erweiterung der 30er-Zone
Elisabeth Heimbucher von den Grünen fragte, ob die 30er-Zone nicht über das Pfarrheim hinaus erweitert werden könne. Bürgermeister Reichelt erklärte, dass dies derzeit nicht möglich sei. Martin Pauli von der CSU unterstützte das Vorgehen des Bürgermeisters und betonte, dass auch die Verkehrssicherheit berücksichtigt werden müsse. Reichelt stellte klar, dass er bereits versucht habe, eine durchgehende 30er-Zone zu etablieren, was jedoch aufgrund gesetzlicher Vorgaben derzeit nicht möglich sei.