„Der nächste wichtige Schritt“
Carsharing-Projekt Achental jetzt auch in Grabenstätt gestartet
Grabenstätt hat sich jetzt offiziell dem Carsharing-Projekt Achental angeschlossen: Ab sofort können die Bürger das neue Angebot nutzen, das mit dem Einsatz der Moqo-App besonders einfach zu handhaben ist.
Grabenstätt – Die Themen Mobilität, Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind der Gemeinde Grabenstätt sehr wichtig und deshalb hat sich der Gemeinderat im September 2023 auch einstimmig dafür ausgesprochen, sich am Projekt Carsharing Achental zu beteiligen. Nun ist es auch in Grabenstätt offiziell angelaufen. Neben den Kommunen Übersee, Grassau, Unterwössen und Marquartstein ist man bereits die fünfte Achtenal-Gemeinde, in der das Carsharing-Angebot genutzt werden kann.
„Der nächste wichtige Schritt“
Nach der erfolgreichen Installierung des gemeindlichen Fahrdienstes gehe die Gemeinde Grabenstätt als Flächengemeinde mit 41 Ortsteilen mit dem Car-Sharing nun „den nächsten wichtigen Schritt“ bei der anvisierten Mobilitätswende, betonte Bürgermeister Gerhard Wirnhofer auf dem Weg zum Pressetermin mit Stephanie Hennes vom organisierenden Ökomodell Achental, Felix Weiss von der Firma überall GmbH, die sich um das Fahrzeug kümmert, sowie Roger Pawellek, dem Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg, die das Projekt finanziell unterstützt. Der dritte anvisierte Schritt der Gemeinde sei laut Wirnshofer die Beteiligung am bedarfsbezogenen Personennahverkehr „Traudl“, der im Landkreis Traunstein frühestens ab 2025 mehrere Gemeinden verbinden und kleinere Ortsteile und Weiler erschließen soll. Der Grabenstätter Gemeinderat hat dazu 2023/2024 bereits positive Beschlüsse gefasst.
Auch wenn es noch nicht absehbar ist, wie das Carsharing-Modell in Grabenstätt angenommen werden wird, zeigten sich alle Beteiligten beim Startschuss sehr optimistisch. Zu den Carsharing-Kunden in anderen Gemeinden in der Chiemsee-Region zählten erfahrungsgemäß „Menschen, die sporadisch ein Auto brauchen, denn wer regelmäßig fährt, benutzt sein eigenes Fahrzeug“, betonte Felix Weiss von der in Prien ansässigen Firma überall GmbH bei der offiziellen Übergabe des Autos, einem Renault Captur Fünf-Sitzer mit Verbrennermotor (Benziner), Schaltung und zwei Kindersitzen, das nun am gemeindlichen Parkplatz an der Grabenstätter Hauptstraße bereitsteht.
Genutzt würden die Autos von Menschen jeglichen Alters. Auch Senioren mit über 80 Jahren hätten keinerlei Probleme bei der App-Anwendung und Fahrzeug-Buchung, so Weiss. Die Registrierung sei kostenlos. Kosten entstünden erst, wenn das Auto genutzt werde. So fallen für die Entleihe 2,50 Euro pro Stunde und 25 Cent pro gefahrenen Kilometer an. Zudem gibt es einen Tagestarif zu 25 Euro pro 24 Stunden zuzüglich 25 Cent pro gefahrenen Kilometer. Mit dem Carsharing Achental verfolge man das Ziel, dass Familien mittelfristig im Sinne des Klima- und Umweltschutzes auf den Zweit- oder Drittwagen verzichten, so Stephanie Hennes vom Ökomodell Achental, dem neben der Organisation auch die Ausarbeitung eines tragfähigen Konzepts, gefördert über das Amt für ländliche Entwicklung, oblag. Durch ein Carsharing-Auto könnten bis zu zwölf private Fahrzeuge und damit auch Stellplätze und Verkehr vermieden werden. Carsharing stärke auch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), denn dessen Nutzer fahren generell weniger Auto, dafür umso mehr Bus, Bahn und Fahrrad. Laut dem Ökomodell Achental sei im ländlichen Raum ein Mobilitätsmix die beste Lösung.
Wie kann man das Carsharing in Grabenstätt nutzen? Zunächst müssen sich interessierte Bürger oder Urlauber die kostenlose Moqo-App herunterladen und sich persönlich registrieren. Nach der Erstellung eines Profils, das von der Firma überall GmbH stets sicher und vertraulich verwaltet wird, gilt es den eigenen Führerschein zu validieren, und zwar entweder online oder im Rathaus in Grabenstätt. Anschließend steht dem Fahrspaß schon nichts mehr im Weg und man kann mit der App ganz bequem seine erste Buchung vornehmen.
Online reservieren
Wichtig ist, dass man das gewünschte Auto im Voraus online reserviert. Ein Klick in der App genügt, um das Auto zu öffnen. Bei Fragen oder Problemen steht den Kunden die telefonische 24/7-Hotline zur Verfügung. Benutzer sollten vor dem Fahrtantritt das Auto auf Schäden überprüfen, so Felix Weiss von der Firma überall GmbH. Ein Schaden sollte sofort in der App gemeldet werden.
Bürgermeister Wirnshofer versicherte, bei der Bewerbung des Carsharings „richtig Gas zu geben“. Auf diversen Veranstaltungen werde man nun auf das neue Angebot und dessen Vorzüge hinweisen.