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Bei Vorbereitungen für eine Beisetzung

Grausiger Fund auf Inzeller Friedhof – Verbrechen oder Laune der Natur?

Ermittlungen auf dem Inzeller Friedhof: Beim Herrichten einer Grabstelle für eine Beisetzung stießen Bestatter auf einen Leichnam. Da sein wahres Alter nicht zu erkennen war, informierten sie die Polizei.
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Ermittlungen auf dem Inzeller Friedhof: Beim Herrichten einer Grabstelle für eine Beisetzung stießen Bestatter auf einen Leichnam. Da sein wahres Alter nicht zu erkennen war, informierten sie die Polizei.

Eigentlich soll die vorgeschriebene Ruhezeit eines Grabes sichern, dass Sarg und sterbliche Überreste zum Zeitpunkt der Grabauflösung vollständig zersetzt sind. Doch auf dem Inzeller Friedhof stießen Bestatter jetzt beim Ausheben einer neuen Grabstelle auf einen Leichnam. Ein Verbrechen oder eine Laune der Natur? Das sagt die Polizei.

Inzell – Einen überraschenden Fund machte am Freitag (14. Juni) ein Bestattungsunternehmen auf dem Friedhof in Inzell (Landkreis Traunstein). Beim Ausheben eines Grabes für eine Beisetzung wurde ein Leichnam gefunden, der die Bestatter erschaudern ließ. Sie riefen umgehend die Polizei. Die Kripo nahm die Ermittlungen, die Rechtsmedizin die pathologischen Untersuchungen auf. Die Frage war: Ist es ein Verbrechen oder eine Laune der Natur?

Hat Ruhezeit des Grabes nicht ausgereicht?

Leichen auf einem Friedhof sind nichts Ungewöhnliches, möchte man meinen. Doch unerwartete Leichenfunde dann doch. Die vorgeschriebene Ruhezeit eines Grabes soll eigentlich sicherstellen, dass der Sarg und die sterblichen Überreste zum Zeitpunkt der Grabauflösung vollständig zersetzt sind, informiert Aeternitas, die Verbraucherinitiative Bestattungskultur.

Daher haben Erdgräber in der Regel eine Ruhezeit zwischen 20 und 30 Jahren. In dieser Zeit darf eine Grabstätte nicht aufgelöst oder anderweitig gestört werden. Das betreffende Grab in Inzell war bereits aufgelöst. Daher waren die Bestatter über den Fund und den ungewöhnlichen Zustand des Leichnams so erstaunt, dass sie die Polizei informierten.

Es liegt keine Straftat vor

Nach ersten Ermittlungen und Untersuchungen der Rechtsmedizin ist klar: „Es liegt keine Straftat vor. Der Mann wurde bereits vor vielen Jahren beigesetzt“, teilt das Polizeipräsidium Oberbayern auf OVB-Anfrage mit. Dass seine sterblichen Überreste noch so gut erhalten waren, könne am Sarg oder an der Bodenbeschaffenheit liegen. Das sei nichts Ungewöhnliches.

Friedhof Inzell: Ansicht der Grabstelle von hinten.

Wie die Verbraucherinitiative Bestattungskultur erläutert, hänge die Verwesungsdauer eines Leichnams von der Beschaffenheit der Böden ab. Beim normalen Verwesungsprozess bräuchten menschliche Überreste in der Regel etwa zehn Jahre, ehe sie vollständig zersetzt seien. Das sei etwa in Gegenden in Süddeutschland der Fall, wo die Böden vor allem sandig und gut durchlüftet seien. In Gegenden mit schwereren, weniger gut durchlüfteten Böden dauere es länger – zwischen 30 und 40 Jahre.

Derartige Funde sind keine Seltenheit

Nicht verweste Leichen – sogenannte Wachsleichen – gebe es in Deutschland häufiger, als man denke, so Aeternitas. Die Verbraucherinitiative geht davon aus, dass circa 40 Prozent der Friedhöfe dieses Problem haben. Ursache dafür könne neben der Bodenbeschaffenheit auch der Sarg sein, erläutern die Experten weiter. Einige Modelle seien durch viele Plastikfolien oder eine dicke Lackierung so dicht, dass wenig Sauerstoff durchkomme. Werde ein verstorbener Mensch zusätzlich in einem Leichensack beigesetzt, könne der Prozess noch länger dauern.

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