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„Wir rechnen stets damit“

Campus Chiemgau - der nächste Fliegerbomben-Friedhof in Traunstein?

Auch der Bereich östlich der Güterhallenstraße wird zum „Campus Chiemgau“ in Traunstein gehören
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Auch der Bereich östlich der Güterhallenstraße wird zum „Campus Chiemgau“ in Traunstein gehören - ob bei den Baggerarbeiten die nächsten Blindgänger auftauchen? Damit einher ginge wohl jedes Mal eine Sperrung des Bahnverkehrs.

Alarm in der Stadt, geräumte Wohnungen, teure Entschärfungen: zweimal tauchten im August in Traunstein Fliegerbomben auf - und jetzt wird beim Campus Chiemgau gegraben. Was lauert da noch alles unter der Erde?

Traunstein - Es ist mit Abstand Traunsteins größte Baustelle: der entstehende Campus Chiemgau westlich des Bahnhofs. Insgesamt um die 25.000 Quadratmeter sind es, die der Landkreis dort Stück für Stück umgraben lässt - nicht zuletzt, weil erst im August zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Traunstein auftauchten, stellt sich die Frage: Wie viele Fliegerbomben lauern da, rund um die Güterhallenstraße? Allgemein wird geschätzt, dass mindestens jede zehnte abgeworfene Bombe ein Blindgänger war.

Schon vor einem Jahr erste Kampfmitteluntersuchungen

Tatsächlich wurde bereits Mitte vorigen Jahres mit den ersten Kampfmitteluntersuchungen begonnen. Bisher mit glücklichem Ausgang, ohne Funde: „In dem Bereich, wo aktuell gebaggert wird, liegen bereits Untersuchungen vor“, so Michael Reithmeier, Sprecher des Landratsamtes. Gegraben wird bzw. wurde bereits südlich der Gabelsberger Straße, rund um die frühere BayWa und Club Metro. Aber auch das ganze Areal bis hin zu den Bahngleisen wird zum Campus-Gelände gehören. Und das blieb bisher noch unberührt.

Luftaufnahme nach der Bombardierung Traunsteins am 25. April 1945. Oben rechts ist das Bahnhofsgelände zu sehen.

Beim Landratsamt gibt man sich eher realistisch als optimistisch: „Aufgrund der Bombardierung dieser Fläche im Zweiten Weltkrieg muss man stets damit rechnen - und das tun wir auch“, so Reithmeier. Luftbilder der US-Army aus den letzten Tages des Krieges zeigen die Einschläge rund um den Traunsteiner Bahnhof nämlich ziemlich genau. Vor allem der Kreuzungsbereich Güterhallenstraße/Gabelsbergerstraße scheint darauf schwer getroffen. Die Flächen westlich der Güterhallenstraße, auf denen sich die Bagger heute schon in die Tiefe gegraben haben, wurden von den Bombern der Alliierten dagegen weniger getroffen.

Denn: Auch die Fachfirmen, die nach den Kampfmitteln suchen, orientieren sich an den wenigen Luftaufnahmen von 1945. „Die Untersuchungen erfolgen auf Magnetbasis und werden Schichtweise durchgeführt, bis zu zwei Meter Tiefe“, klärt der Sprecher des Landratsamts auf. Alle Erdarbeiten werden von Spezialisten begleitet und dokumentiert, denn auch dann kann nochmal etwas gefunden werden. Beim Bau der Turnhalle des Annette-Kolb-Gymnasiums vor fünf Jahren, direkt nördlich des Campus-Areals, tauchten dagegen keine Bomben auf - „nur“ Erde, die mit Schwermetallen und Altöl verunreinigt war und teuer entsorgt werden musste.

Grobe Übersicht über den „Campus Chiemgau“ in Traunstein.

Campus mit 26-Meter-Gebäuden und zweistöckiger Tiefgarage

Im Herbst beginnen die Kanalbaumaßnahmen der Stadt an der Güterhallenstraße, die schließlich zu den Bahngleisen hinüberverlegt wird. Damit soll ein großes, zusammenhängendes Gelände entstehen. Derzeit lässt das Landratsamt außerdem noch Gutachten zu Verkehr, Lärm oder Naturschutz erstellen. Die Hochschulgebäude sollen einmal knapp 26 Meter in die Höhe ragen. Für eine Tiefgarage für 620 Autos geht man auch zwei Stockwerke in die Tiefe. Auf dem Campus werden sich die Technische Hochschule Rosenheim, die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer niederlassen.

Am Stadtplatz, im ehemaligen Sparkassen-Gebäude, hat der Hochschulbetrieb derweil schon längst begonnen. Vor einem Jahr begann der Vollzeit-Studiengang E-Commerce und das berufsbegleitende Studium Maschinenbau mit Schwerpunkt Digitalisierung.

xe

 

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