Applaus im Gemeinderat
Nachfrage immer größer: Wie sich Ehrenamtliche in Bergen für Senioren und Behinderte einsetzen
In Bergen wurden kürzlich die ehrenamtlichen Beauftragten für Senioren und Behinderte für ihre Arbeit gewürdigt. Im Gemeinderat gab es dafür großes Lob. Wie die Arbeit der Beauftragten aussieht und welche Pläne sie haben.
Bergen – Großes Lob und Applaus erhielten die Beauftragten für ihre ehrenamtlich geleistete Arbeit zum Wohle der Senioren und Behinderten der Gemeinde. Auch dem Umweltreferent und Gemeinderat Moritz Beyreuther wurde bei der kurzen aber inhaltlich umfassenden Information gelauscht. Auf Anregung von Gemeinderat Herbert Bergen boten sie in der jüngsten Sitzung einen Einblick in ihre stille, aber umfangreiche Arbeit.
Rollstuhlgerechte Busbuchten
Michaela Krammer, Behindertenbeauftragte der Gemeinde seit rund drei Jahren, informierte, dass sie anfänglich davon ausging, Bürger beim behindertengerechten Umbau zu helfen. Doch ihre Arbeit liege eher im sozialen Bereich. Mittlerweile sei auch die Vernetzung mit dem Landratsamt sehr gut. Die meisten Auskünfte betreffen Pflegesituationen, sei es das Thema Demenz, die Suche nach einer Kurzzeitpflege oder die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises.
Es gebe aber auch schwere Fälle, wie die Kündigung des Arbeitsplatzes oder der Wohnung, die einen beeinträchtigen Menschen vor Herausforderungen stellt. Die Nachfrage nach Haushaltshilfen werde immer größer, so Michaela Krammer. Mithilfe des Pflegestützpunktes im Landratsamt wurde es bislang immer erreicht eine Haushaltshilfe zu finden.
Ihre Arbeit bestehe auch darin, zu vielen Sachen Statistiken oder Informationen abzugeben, sei es zu Seniorenfahrzeugen, oder öffentlichen Behinderten-Toiletten. Fort- und Weiterbildung, der Besuch von Informationsveranstaltungen und Vorträgen gehören ebenfalls zu ihrem Aufgabengebiet.
Begehung der Gemeinde soll angestoßen werden
Was sie im nächsten Jahr anstoßen möchte, sei eine Begehung der Gemeinde mit Demenzkoffer und gerontologischem Simulator. So könne man sich in eine Person unterschiedlicher Behinderung besser hineinfühlen. Auch bei der Planung der Bahnhofstraße sollte darauf geachtet werden, dass rollstuhlgerechte Busbuchten eingeplant werden. Kathi Hallweger (Grüne) zeigte sich begeistert von den unterschiedlichen Bereichen, die die Seniorenbeauftragte so souverän meistert. Laut Michaela Krammer sollte bereits mit der Integration im Kindergarten angefangen werden, dann stehen Beeinträchtigungen auch bei älteren Personen nicht mehr im Vordergrund.
Umweltreferent Dr. Moritz Beyreuther (Grüne) berichtete über die Umweltecke im Gemeindeblatt für die er mittlerweile 48 Beiträge geliefert habe. Zudem nahm er sich verschiedener Themen unter anderem dem Wasser an und organisierte verschiedene Ausstellung, wie „Klimafaktor Mensch“.
Zudem wirke er in verschiedenen Arbeitskreisen, darunter „Achental Energie- und Umwelt“ mit und beteiligte sich am im Landratsamt beim Klimaschutzmanagement Treffen. Gemeinsam mit dem Leiter der Tourist-Information, Wolfgang Helldobler, wurden weitere Radlständer bestellt. Beyreuther verwies zudem auf verschiedene Aktionen, wie die Müllsammelaktion und die noch aufwendigere Baumpflanzaktion. Hierbei konnten 30 Sträucher und 16 Bäume neu geplant werden. Leider habe der Biber drei der Bäume erwischt.
Laut Beyreuther seien es viel Kleinzeug, dass dennoch Arbeit mache. So wurde dafür gesorgt, dass die Spielplatzseilbahn am Kinderspielplatz mit einem Hackschnitzelboden versehen wurde. Auch sein Bericht wurde mit viel Beifall honoriert. Schließlich meldete sich Hermine Gstatter Seniorenbeauftragte der Gemeinde zu Wort, die gleich zu Beginn erklärte, dass sie zehn Jahre dem Club der Alten vorstand und wohl auch aus diesem Grund zur Seniorenbeauftragten bestellt wurde.
Sie hob die gute Verbindung zur Bürgerhilfsstelle hervor und betonte, dass sie viele Anfragen zum Thema Pflege und Pflegestufe erhalten. Sie habe es sich zudem zur Aufgabe gemacht, alle Wirte in der Gemeinde auf ebenerdige Toiletten aufmerksam zu machen, bislang ohne Erfolg. Praktisch wurde auch bei Umzügen und Wohnungsauflösungen geholfen.
Kleinzeug macht viel Arbeit
Die Corona-Zeit habe vieles verändert und so wurde ein Einkaufsservice eingerichtet. Sie betonte, dass man in die Aufgaben hineinwachse. Zudem lerne man viele Leute kennen. Sie berichtete, wie während Corona kleine Geschenke für die Seniorenheimbewohner gebastelt und Christkindlbriefe geschrieben wurden, um so Kontakt zu halten.