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„Unfall, Brand oder eine größere Panne auf der Autobahn“

Mehr als 1300 Unfälle in diesem Jahr: OVB-Leser verärgert über Verkehrssituation auf A8

Bild links: Stau auf der A8 bei Bernau. OVB-Leser Johann Kainz ist verärgert über die Verkehrssituation auf der A8. Dort gab es in diesem Jahr bereits 1300 Unfälle. Dabei waren auch Lastwagen beteiligt (Bild rechts).
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OVB-Leser Johann Kainz ist verärgert über die Verkehrssituation auf der A8. Dort gab es in diesem Jahr bereits 1300 Unfälle. Dabei waren auch Lastwagen beteiligt (Bild rechts). Die Folge: lange Staus (Bild rechts).

Unfälle, Staus, überfüllte Fahrspuren: Johann Kainz ist verärgert über die Situation auf der Autobahn A8. Er sieht es deshalb als Aufgabe der Politik an, das Bahn-Netz besser auszubauen. Sehen die Ministerien das genauso? 

GrabenstättEin vollbeladener Sattelzug stürzt auf der A8 zwischen Frasdorf und Bernau eine Böschung hinab. Der Fahrer eines Autotransporters verliert auf der selben Autobahn am Bernauer Berg die Kontrolle über sein Fahrzeug. Die Folge: Etwa 1000 Liter Diesel treten aus. 2023 haben sich bereits mehrere Unfälle auf der A8 mit Lastwagen ereignet. Sehr zum Ärger von OVB-Leser Johann Kainz.

Er fährt oft von Traunstein nach München, wie er gegenüber dem OVB erklärt. In Grabenstätt fährt er auf die A8. „Dieses Jahr war jedes Mal, entweder in Richtung München oder Richtung Salzburg ein Unfall, Brand oder eine größere Panne auf der Autobahn.“ Ein weiterer Kritikpunkt: „Die rechten Fahrspuren auf vielen Autobahnen sind voll mit LKWs, teilweise auch mit Schwerlastverkehr.“ Diese seien oft schwer zu überholen, oder überholen sich gegenseitig. Und da Lastwagen, sowie Autos stärker motorisiert sind als früher, würden sich viele gefährliche Situationen ergeben.

Mehr als 400 Unfälle zwischen Rosenheim und Traunstein im Jahr 2023

Wie kritisch ist die Lage wirklich? Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd teilt auf OVB-Nachfrage mit, dass sich 2023 bereits 1316 Unfälle auf der A8 ereignet haben. Bei 137 waren Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen beteiligt bzw. Sattelzüge. Diese Zahlen beziehen sich auf den Zuständigkeitsbereich vom Autobahnende München Ramersdorf bis zur Landesgrenze bei Salzburg.

1316 Unfälle haben sich 2023 bereits auf der Autobahn A8 ereignet (Stand 5.10.23).

„Zwischen den Anschlussstellen Rosenheim (Ost) und Traunstein-Siegsdorf ereigneten sich bislang 430 Verkehrsunfälle, davon 34 unter Beteiligung eines Lkw“, so Pressesprecher Sonntag. Er bestätigt, dass die Verkehrsbelastung auf der A8 hoch ist. Das liege an der Lage der Autobahn. „Aus polizeilicher Sicht ist das Verkehrs- und Unfallgeschehen aber beherrschbar.“

Bund und Länder sollen Bahngipfel einrichten

Die Polizei kann nichts gegen Unfälle oder Staus unternehmen, dessen ist sich auch Johann Kainz bewusst. Er zieht hier die Politik in die Verantwortung. „Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung von 130km/h würde wahrscheinlich viele Unfälle, wenn nicht sogar Tote auf der Autobahn vermeiden“, sagt Kainz. Zudem gehören seiner Meinung nach Lasttransporte nicht auf die Straße, sondern auf die Schiene.

Schon längst sei ein massiver Ausbau der Bahn erforderlich. Nicht nur im Personen- sondern auch Güterbereich. Wenn die Autobahnen vom Schwerlastverkehr entlastet werden, sei wieder genügend Platz für die Autos vorhanden. Doch „an der Bahn-Infrastruktur fehlt es hinten und vorne“, klagt Kainz. Er fordert daher, dass Bund und Länder einen Bahngipfel einrichten.

Vollständige Verlagerung auf die Schiene nicht möglich

Tobias Nagler, Pressesprecher beim bayerischen Verkehrsministerium, erklärt diesbezüglich auf OVB-Nachfrage, dass sich die Behörde sehr wohl für eine Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene und die Wasserstraße einsetzt. Unter anderem fördere das Ministerium technische Pilotprojekte, und unterstütze dabei, die Schienen-Infrastruktur zu erneuern, beispielsweise in Häfen.

Stau auf der A8 bei Bernau am Chiemsee.

„Dennoch wird eine einhundertprozentige Verlagerung von der Straße auf die Schiene nicht möglich sein“, so Nagler. Zudem sei Bayerns Einfluss auf das Schienennetz nur sehr begrenzt. Deshalb verweist Nagler auf das Bundesverkehrsministerium.

Bund nimmt 1,4 Milliarden Euro in die Hand

Eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums gibt gegenüber dem OVB an, die Bundesregierung habe viele Maßnahmen zur Stärkung des Schienengüterverkehrs auf den Weg gebracht. Hier nennt sie den Ausbau der Strecken München – Mühldorf – Freilassing, sowie München – Rosenheim – Kiefersfelden – Grenze D/A.

Insbesondere soll neben der Senkung der Trassenpreise in diesem Jahr auch noch eine neue Förderrichtlinie für den Einzelwagenverkehr in Kraft treten, erklärt die Sprecherin. Dieser sei das Rückgrat des Schienengüterverkehrs, jedoch kann der Einzelwagenverkehr „aufgrund der kosten- und personalaufwändigen Zugbildung und Wagenzustellung bislang kaum wirtschaftlich betrieben werden.“ Um den Einzelwagenverkehr zu stärken nehme der Bund etwa 1,4 Milliarden Euro in die Hand.  

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