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Außergewöhnliche Haustiere: Familie Seid aus Treunreut hält Axolotl

Wissenschaftliche Wunder-Amphibien: Axo und Peppa haben besondere Merkmale

Elke und Alexander Seidl vor dem Aquarium ihrer Axolotl Axo und Peppa
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Elke und Alexander Seidl aus St. Georgen/Traunreut vor dem Aquarium ihrer Axolotl Axo und Peppa.

Axolotl ist ein Name der Azteken und heißt so viel wie „Wassermonster“ - zutreffend für die Schwanzlurche, die aus Mexiko stammen. Die zwei Exoten Axo und Peppa haben bei Familie Seidl in St. Georgen in Traunreut ein Zuhause gefunden. Was sie an ihren speziellen Haustieren so fasziniert:

Traunreut/St. Georgen - Rund zwanzig Zentimeter lang und zweieinhalb Jahre alt sind die zwei Amphibien, die entspannt in ihrem Aquarium am Steinboden liegen. „Tagsüber sind sie eher träge - außer es gibt einen Regenwurm, den verschlingen sie in Windeseile am Stück“, verrät der dreizehnjährige Alexander, der sich die Tiere gewünscht hat.

Als Lauerjäger fressen sie alles, was sie schnappen können und in ihr Maul passt. Sie haben eine unglaublich gute Nase, sehen dafür aber sehr schlecht.

In der Heimat Mexiko vom Aussterben bedroht

So gemütlich es tagsüber abläuft, in der Nacht geht es rund im Aquarium. Denn Axolotl - oder auch mexikanische Schwanzlurche - sind nachtaktiv, blühen in der Dunkelheit auf. Wenn alles um sie herum schläft, fangen sie das Buddeln an, reißen dadurch Pflanzen heraus oder raufen miteinander und jagen sich gegenseitig.

Axolotl Peppa ist rosafarben und lebt zusammen mit Axo (im Hintergrund) bei Familie Seidl in Traunreut im Aquarium.

In freier Wildbahn in ihrer Heimat in Mexiko gibt es nur noch wenige, Axolotl sind vom Aussterben bedroht. Umso wichtiger war es Mama Elke Seidl, die Tiere artgerecht zu halten. Informationen hat sie bereits vom Züchter aus der Nähe von Düsseldorf erhalten.

Dafür hat sie sich bereits im Vorfeld einiges an Wissen angeeignet, viel recherchiert, sich in Foren informiert und ausgetauscht. Denn mit einem gewöhnlichen Aquarium ist es nicht getan, weiß Elke: „Axolotl mögen keine Strömung, das Kaltwasser muss ruhig sei und eine konstante Temperatur von 17 bis 20 Grad besitzen. Auch die Wasserpflanzen sowie der steinige Boden sind speziell auf die Lurche und ihr natürliches Biotop abgestimmt.“

Gefahr durch Fischpilz

Zusammen mit Fischen dürfen sie auf keinen Fall gehalten werden, es besteht die Gefahr, dass sie sich einen Fischpilz einfangen können. Der lagert sich in den Kiemen ab, die Tiere würden verenden. Daher werden Axo, der mit seinem samtig schwarzen Aussehen imponiert, und der rosafarbene Peppa alleine in ihrem Aquarium gehalten. Axolotl gibt es in vielen Farben, sogar gold glänzend. Albinos besitzen rote Augen und wirken gespenstisch.

Sollten sie doch einmal krank werden, werden sie in einer Tüte zu einer Ärztin geschickt, die sich in Hamburg auf Axolotl spezialisiert hat. Dort kommen sie in Quarantäne und werden entsprechend behandelt. Axo und Peppa blieb das bislang erspart.

Leben im ewigen Larvenstadium

Axolotl, fährt Elke fort, seien ein Wunder für die Wissenschaft: Die Amphibien bleiben ein Leben lang in ihrem jugendlichen Larvenstadium - bis zu ihrem Tod mit circa 20 Jahren.

Grund dafür ist ein angeborener Schilddrüsendefekt, durch den die für eine Entwicklung notwendige Metamorphose unmöglich ist. Das bedeutet, bei einer Verletzung kann beispielsweise ein Fuß nachwachsen. Eigenschaften, die die Forschung vor ein Mysterium stellt.

Axo ist ein samt-schwarzer Axolotl, der hinten am Geschlechtsteil einen weißen Stern besitzt.

Doch Axolotl besitzen nicht nur positive Eigenschaften. „Ganz selten kann es als Laune der Natur passieren, dass sie sich im Wachstum verändern: Sie werden kantig und entwickeln sich plötzlich zu Landtieren“, sagt Elke.

„Die Besitzer müssen dem gerecht werden, das Aquarium entsprechend umbauen. Die Tiere kommen mit ihrer Verwandlung nicht klar. Ihnen wächst auf einmal eine Zunge, sie können schlecht fressen. Als Molche, die an Land gehen, verändern sie auch ihr Aussehen.“

Geschlecht ab einer Größe von sechzehn Zentimetern erkennbar

Dass es sich um zwei Männchen handelte, wussten die Seidls erst, als die Tiere eine Größe von sechzehn Zentimetern erreichten. Bei den Männchen ist das Geschlecht am Hinterfuß erkennbar.

„Wir sind froh um die zwei Herren“, betont Elke. „Andernfalls hätte es womöglich eifrig Nachwuchs gegeben, falls die Eierketten nicht frühzeitig aufgefressen werden.“

mb

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