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5000 Kilometer quer durch Saudi-Arabien

„Die Wüste wird die größte Herausforderung“: Traunsteiner bei Profi-Rallye „Dakar“ dabei

Frank Thiel (links) und Hartmut Weigelt starten im Januar 2024 für die DJK Traunstein bei der Rallye Dakar.
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Frank Thiel (links) und Hartmut Weigelt starten im Januar 2024 für die DJK Traunstein bei der Rallye Dakar. In der Classic-Wertung stehen sie mit ihrem Toyota Landcruiser in Konkurrenz zu 120 weiteren Teams.

Sie schrauben schon das ganze Jahr an ihrem Toyota Landcruiser - denn er wird was aushalten müssen: Hartmut Weigelt und Frank Thiel von der DJK Traunstein stehen kurz vor dem Aufbruch nach Saudi-Arabien. Mit der „Dakar“ wartet die bedeutendste Wüstenrallye der Welt auf sie. Noch können die beiden nur erahnen, was auf sie zukommt...

Traunstein - Es werden über 5000 Kilometer in zwölf Etappen, am 6. Januar geht es in al-ʿUla los und der Zielort am 19. Januar heißt Yanbu - das ist im Prinzip alles, was Hartmut Weigelt (60) und Frank Thiel (52) über ihr großes Abenteuer wissen. Denn bei der „Rallye Dakar“ bekommen die Fahrer die tägliche Route immer erst am selben Morgen. Fest steht nur: Es geht einmal quer durch Saudi-Arabien und wieder zurück. „Im normalen Leben ist durch die Arbeit immer alles getaktet und organisiert. Man weiß, was einen erwartet. Bei der ‚Dakar‘ wird es das genaue Gegenteil“, freut sich Weigelt beim Treffen mit chiemgau24.de.

„Wir schrauben 30 Stunden pro Woche am Auto“

Auch wenn es für die beiden ein Abenteuer wird: die „Rallye Dakar“ ist keine Gaudi. „Der Wettbewerb steht im Vordergrund. Die Rallye hat einen klar sportlichen Charakter und zählt zur jährlichen Weltmeisterschaft“, klärt Weigelt auf. Auch Rallye-Profis wie Carlos Sainz Senior oder Mattias Ekström gehen an den Start. Die beruflichen Hintergründe von Weigelt und Thiel sind andere, aber mit dem Motorsport sind die beiden natürlich vertraut. Frank Thiel vor allem hinterm Steuer, Hartmut Weigelt als Navigator auf dem Beifahrersitz. Doch in der Wüste war von ihnen noch niemand...

Einer aber hat die „Dakar-Rallye“ schon mitgemacht: der Toyota Landcruiser LJ70 von Weigelt und Thiel. Das Gefährt ist Baujahr 1991, hat schon 300.000 Kilometer hinter sich und wurde im Februar eigens in Belgien gekauft. „Seitdem schrauben wir ungefähr 30 Stunden pro Woche am Auto“, erzählt Hartmut Weigelt. Den Aufwand habe man „komplett unterschätzt“, gibt er zu. Wichtig für die Rallye sind Überrollbügel, Allrad, eine gute Federung und die Bodenfreiheit. Und: Der Toyota muss fürs erste auch durch den deutschen TÜV kommen.

Navigation, Temperaturen, Sand überall - „Wüste wird größte Herausforderung“

Eigentlich kennen sich die beiden noch gar nicht lange. „Wir haben uns vor einem Jahr zufällig über unseren Physiotherapeuten kennengelernt“, lacht Hartmut Weigelt. Frank Thiel hatte da eh schon vor, „die Dakar“ zu fahren, also tat man sich zusammen. Für Fahrer Thiel wird die Rallye mehr körperlich anstrengend, Navigator Weigelt ist umso mehr mental gefordert. Wegen des Lärms im Auto werden sie nur über Mikro und Kopfhörer kommunizieren können. In der täglichen Roadmap ist eine Route vorgeschrieben, mit hunderten Symbolen, die Weigelt auswendig lernt. Doch die Wegfindung in der Wüste wird eine Herausforderung - „und vor allem der Weg zurück, falls man sich verfahren hat“.

Rund sieben Stunden wird man täglich auf Achse sein, schätzt Weigelt. Um die 700 Kilometer dürfte jede Etappe lang sein. Neu bei der 2024er-Dakar-Rallye: eine 48-Stunden-Etappe. „Sonst wird es für die Teams immer Biwaks mit Verpflegung im Ziel geben. Aber bei der 48-Stunden-Etappe müssen wir mitten auf der Piste draußen übernachten“, erzählt Hartmut Weigelt. Minusgrade in der Nacht, tagsüber Hitze - „die Wüste wird die größte Herausforderung“. Der Sand werde überall sein, rechnet Weigelt, in den Schlafsäcken, auf den Zahnbürsten, täglich muss der Luftfilter getauscht werden.

Auto wird schon Ende November verschifft

Auch wenn es bis zum Start der Rallye noch sieben Wochen sind: Eigentlich geht es für die Motorsport-Freaks, die Mitglied der Offroad-Abteilung der DJK Traunstein sind, schon Ende November los. Dann bringen sie ihren Toyota auf einem Anhänger nach Barcelona, um am 30. nach Saudi-Arabien verschifft zu werden. Dort nimmt die Rennkommission der Rallye das Auto ab. An Silvester kommen sie dann nach auf die arabische Halbinsel. „Momentan können wir noch gut schlafen“, sagt Hartumut Weigelt. „Aber wenn ab 30. das Auto weg ist, und das ist die Hauptsache, dann kommt die Nervosität.“

xe

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