Alteingesessene Kneipe öffnet „so wie früher“
„Eine Boazn haben ist mein Kindheitstraum“: Vroni Aicher reaktiviert „Bergstüberl“ in Bergen
Das Bier günstig, der Tresen alt, dazu ein Dart-Automat und eine Jukebox: Vroni Aicher eröffnet das „Bergstüberl“ an der Maxhütte in Bergen neu - und gibt damit dem Kneipen-Flair „von früher“ wieder eine Chance. Wir haben sie besucht.
Bergen - Nein, wirklich „neu“ ist hier eigentlich nichts, wenn man Vroni Aichers „Bergstüberl“ in Bergen besucht - aber genauso wollte sie es haben, genauso soll es sein: „Mein Gedanke war, es soll alles wieder so sein wie früher. Auch wenn der Tresen krumm und schief ist“, lacht die neue Pächterin beim Besuch von chiemgau24.de. Denn: Die Kneipe in der alten Eisengießerei der Maxhütte schaut auf eine über 40-jährige Geschichte zurück. Und atmet genau diesen Flair.
Kein Platz für Speisegastronomie: „Das ist eine Halli-Galli-Kneipe“
Anderthalb Jahre war das „Bergstüberl“ jetzt zu. Der vorherige Pächter probierte es eher mit Speisegastronomie - Hamburger, Knödel, Currywurst oder Thai-Gerichte. Doch die Bergener kennen ihr „Bergstüberl“ von früher noch ganz anders: „Das war eine Party-Furtgeh-Location. Da war die Hütte voll“, erzählt Vroni Aicher. Auf der Speisekarte steht bei der 42-Jährigen jetzt nur genau ein Gericht: das Viertelmeter-Baguette ab sechs Euro. „Für Speisegastronomie ist das der falsche Platz. Das ist eine Halli-Galli-Kneipe!“
Am Samstag (30. September) wird Vroni Aicher, nach einigen Wochen „Probelauf“, ihr „Bergstüberl“ offiziell eröffnen. Ab 15 Uhr mit Ziach-Musi, Grillfleisch, Freibier und „dann loss ma‘s kracha, bis da letzte nimma ko“, wie es auf ihrem Flyer zur Eröffnungsfeier heißt. Drei Tage pro Woche will Aicher künftig öffnen, Donnerstag und Samstag ab 16.30 Uhr, am Freitag schon ab 12 Uhr mittags. Wenn es gut läuft und die Nachfrage da ist, vielleicht auch noch zusätzliche Tage. Die Lage in der Maxhüttenstraße 16 ist freilich etwas abgelegen, „aber ich hab‘ einen guten Draht zu einem Taxiunternehmen, der wird mir die Leute abholen“.
Zusammensitzen, Karten spielen, Musik hören - und „bewusst akzeptable Preise“
Die neue Betreiberin vom „Bergstüberl“ bezeichnet sich selbst als „Wirtshauskind“. Auf der Traunsteiner Hütte und dem „Almstüberl“ auf der Winklmoosalm ist sie gastronomisch groß geworden, zuletzt hatte sie in der Maindl-Alm in Bergen gearbeitet. „Und ich wollte schon immer eine Boazn haben, das ist mein Kindheitstraum“, schwärmt Aicher. Dazu gehören auch Preise in einem „bewusst akzeptablen Rahmen“, wie sie sagt: Spezi 3,30 Euro, eine Halbe Bier 3,70 Euro und die Goaßn-Halbe für einen Fünfer.
„Mir ist‘s sauwichtig, dass einfach wieder ein Beisammensein möglich ist“, sagt Aicher, die seit rund fünf Jahren in Bergen wohnt: Zusammensitzen, würfeln, Karten spielen, Musik hören. Es gibt einen Dart-Automaten, eine alte Jukebox, einen Hackstock, eine gemütliche Hochterrasse und auf Anfrage können auch die zwei Bundeskegelbahnen genutzt werden. Das ganze Inventar: alles noch von früher. „Es muss ja nicht immer alles neu sein.“ Und Vroni Aicher wirkt wild entschlossen, dass es dabei auch bleibt.
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