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Über Motorhaube geschleudert

Nach schwerem Rad-Unfall in Ramerberg: Wie ein Teenie-Spaß schwerwiegende Folgen haben kann

So ist es richtig: Die beiden Mädchen fahren Tandem. Zu zweit auf einem normalen Rad, einer auf dem Lenker, kann gefährlich werden, wie das Beispiel eines schweren Unfalls in Ramerberg zeigt.
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Symbolbild: So ist es richtig: Die beiden Mädchen fahren Tandem. Zu zweit auf einem normalen Rad, einer auf dem Lenker, kann gefährlich werden, wie das Beispiel eines schweren Unfalls in Ramerberg zeigt.

Mit der besten Freundin oder dem Freund auf dem Lenker als „Tandem“ Fahrrad fahren - was wie eine Gaudi klingt, kann jedoch gefährliche Folgen haben, wie ein schwerer Unfall in Ramerberg beweist. Prävention ist hier ein schwieriges Unterfangen.

Ramerberg/Wasserburg – „Ein tragischer Fall“, sagt Wasserburgs Polizeichef Markus Steinmaßl, der in einem Punkt jedoch Entwarnung geben kann: Es gebe keine Nachricht, dass sich der Gesundheitszustand des Mädchens weiter verschlechtert habe.

Sie hatte ihre Freundin auf dem Lenker ihres Rads transportiert. Mit mehreren fuhr die Teenagergruppe fröhlich auf der Kreisstraße bei Ramerberg Richtung Oberkatzbach. An der Kreuzung mit der Rotter Straße hatte ein Pkw-Fahrer aus Ramerberg Vorfahrt. Die Mädchen konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und stießen mit dem Rad frontal in die linke Fahrzeugseite. Beide wurden über die Motorhaube geschleudert, die 14-jährige Pfaffingerin auf dem Lenkrad bleibt unverletzt, die Radlerin, eine ebenfalls 14-Jährige aus Edling, erlitt schwere Verletzungen. Der Rettungshubschrauber flog sie in die Klinik nach Traunstein.

Ein Unglück, das aus Übermut heraus entstehen kann, wie Steinmaßl betont. Dass zwei sich ein Rad teilen, sei ein typisches Teenager-Verhalten. „Wenn einer Streife von uns so etwas auffällt, schreiten wir immer ein und sprechen die Jugendlichen darauf an“, sagt der Inspektionsleiter. Solche „Ausflüge“ seien immer gefährlich, auch wenn es natürlich nur selten zu einem Zusammenstoß mit einem Pkw komme. Füße könnten sich in den Speichen verheddern, Kinder unglücklich vom Rad auf den harten Beton fallen. Das könne selbst bei geringem Tempo zu Verletzungen führen. Und bei dieser Konstellation – einer auf dem Sattel, einer auf dem Lenker – habe sich auch die Aufmerksamkeit vermutlich nicht ausreichend auf den Straßenraum gerichtet, sondern „auf die soziale Interaktion“, befürchtet Steinmaßl.

Dass Fahrräder Verkehrsmittel sind, die volle Konzentration benötigen, lernen Kinder in der Jugendverkehrserziehung, berichtet der Polizeichef von Wasserburg. Diese Radfahrschule, bei der die Polizisten zu Lehrern auf dem Verkehrsübungsplatz werden, wendet sich jedoch an Kinder im Grundschulalter. „Die sind in der Regel noch sehr brav und denken nicht an solche übermütige Aktionen“, so seine Erfahrung.

Im Schuljahr 2021/2022 wurden nach Informationen der Wasserburger Polizei 460 Schüler der vierten Jahrgangsstufen von 13 Schulen, aufgeteilt auf 22 Klassen, an insgesamt 76 Tagen praktisch (auf dem Übungsplatz und im Realverkehr) beschult. Die Prüfung absolvierten erfolgreich 393 Schüler, somit haben 85,4 Prozent bestanden, steht es im Sicherheitsbericht der PI Wasserburg für den Dienstbereich, der zwölf Kommunen und 46.000 Einwohner umfasst.

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