Reaktion auf schwere Vorwürfe
Zieht Österreich Bayern beim Brenner-Nordzulauf über den Tisch? So scharf reagiert die Bahn
Macht sich Bayern mit dem Brenner-Nordzulauf zum Erfüllungsgehilfen Tirols? Der Rosenheimer Landtagsabgeordnete Sepp Lausch (Freie Wähler) äußert einen ungeheuren Verdacht. So scharf ist die Reaktion der Bahn.
Rosenheim. Die Deutsche Bahn weist die von Lausch „geäußerten Unterstellungen ausdrücklich zurück“, teilte der Konzern auf unsere Anfrage mit.
Lausch hatte den Verdacht geäußert, dass das Brenner-Nordzulauf-Projekt mit seinen zwei neuen Tempo-Gleisen in erster Linie Österreich zugutekomme, da es das Nachbarland schon seit Langem auf eine direkte ICE-Trasse zwischen Salzburg und Innsbruck anlege, um Nachteile für die ÖBB auszugleichen.
Unterstellungen falsch
Auf Anfragen des OVB antwortete eine Sprecherin des Bahn-Konzerns: „Das Bahnprojekt Brenner-Nordzulauf ist Teil des Brenner-Korridors von München nach Verona und somit Herzstück des europäischen Schienennetzes für Güter- und Personenverkehr auf der Scan-Med-Route.“ Jegliche Unterstellung einer Einflussnahme seitens Österreichs auf Bayern sei falsch.
Der Planungsauftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr aus dem Bundesverkehrswegeplan 2030 beziehe sich ausschließlich auf die Strecke München – Rosenheim – Kiefersfelden bis zur Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Eine Verbindung der Neubaustrecke mit kreuzenden Strecken sei nicht Teil des Planungsauftrages. Weiter heißt es in der Stellungnahme der Bahn: „Daher gibt es keine Planungen der DB zu einer Verbindung der Neubaustrecke mit der Bahnstrecke Rosenheim – Salzburg im Bereich Stephanskirchen.
„Zudem sei die Neubaustrecke nicht, wie von dem Landtagsabgeordneten behauptet, vordringlich für den Güterverkehr gedacht, sondern auf Güter- und Personenverkehr ausgelegt. „Dieses Mischverkehrskonzept ist auf dem gesamten Brenner-Korridor vorgesehen und findet sich in Deutschland auf nahezu allen zweigleisigen Strecken.“