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Referent aus der Rüstungsindustrie

„Zeitenwende“ auch am Gymnasium Wasserburg: Warum die Akzeptanz für die Bundeswehr steigt

Schülerinnen des Luitpold-Gymnasiums Wasserburg suchen den Austausch mit Rüstungsexperte Bodo Garbe.
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Schülerinnen des Luitpold-Gymnasiums Wasserburg suchen den Austausch mit Rüstungsexperte Bodo Garbe.

Ein Rüstungs-Experte am Gymnasium Wasserburg: Auch hier zeigt sich die „Zeitenwende“. Im Politikunterricht geht es nun auch um Sicherheitspolitik und Deutschlands neue Rolle seit dem Ukraine-Krieg. Theresa Hubmann aus der 12. Jahrgangsstufe über einen Gast von Rheinmetall und die wehrhafte Demokratie.

Von Theresa Hubmann (Q12, Luitpold-Gymnasium Wasserburg

Wasserburg – Hochkarätiger Besuch für die 12. Jahrgangsstufe des Wasserburger Luitpold-Gymnasiums (LGW): Der Eiselfinger Bodo Garbe (70), der lange Zeit im Vorstand für den Rüstungskonzern Rheinmetall tätig war und somit ein ausgewiesener Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik ist, hielt einen Vortrag in der großen Aula.

Was vor wenigen Jahren noch undenkbar schien – jemand aus der Rüstungsindustrie hält einen Vortrag vor Schülern – ist nun doch gar nicht mehr so abwegig. Es gibt wieder ein Bewusstsein dafür, dass man sich in Deutschland Gedanken über Verteidigung und Sicherheit machen muss. Die Weltlage hat sich verändert, vor allem durch den Ukrainekrieg, der seit Februar 2022 ununterbrochen tobt. Die viel zitierte „Zeitenwende“ ist auch Thema im Politikunterricht des LGW. 

Schulleiterin Tanja Oberhofer dankte Organisator Dr. Johannes Hain (links) und Referent Bodo Garbe.

Appell an die Schüler: Gedanken über die Zukunft machen

Nach einem kurzen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Bundeswehr und NATO ging Garbe auch auf diese „Zeitenwende“ ein. Darunter versteht man einen Wandel in der Sicherheitsstrategie Deutschlands. So muss die Bundeswehr in Zukunft nicht nur Einsätze in internationalen Konflikten bewältigen, sondern vor allem wieder mehr Landes- und Bündnisverteidigung übernehmen. Garbe appellierte an die Schüler, sich Gedanken darüber zu machen, welche Zukunft sie sich für Europa wünschen, und ihre Wahlentscheidungen danach auszurichten. Denn die junge Generation werde von den weltpolitischen Veränderungen am meisten betroffen sein. 


Durch seine Arbeit bei Rheinmetall konnte Garbe auch umfangreiche Informationen zu Rüstungsgeschäften, Waffensystemen und zukünftigen Entwicklungen liefern. Ebenso sprach er das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr an und zeigte auf, in welche Projekte und Anschaffungen das Geld investiert wird, zum Beispiel in den Kauf des amerikanischen Mehrzweckkampfflugzeugs F-35 als Nachfolger für den Tornado. Des Weiteren wurde die Wiedereinführung der Wehrpflicht thematisiert. Garbe selbst hält ein „Gesellschaftliches Jahr“ durchaus für sinnvoll, da sich zum einen viele Eindrücke und Erfahrungen sammeln lassen und die Bundeswehr zum anderen dringend Personal braucht, wie er betonte. Garbe legte Wert auf die Feststellung, dass es sich hierbei nur um seine subjektive Meinung handle.

Schüler ernüchtert angesichts der Lage der Welt

In einer Diskussionsrunde fragten Schülerinnen und Schüler, ob die Akzeptanz der Rüstungsindustrie seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestiegen sei. Dies beantwortete Garbe mit einem eindeutigen Ja. Wenn man im Nachhinein mit Mitschülern über den Vortrag sprach, zeigten sich die meisten ernüchtert darüber, wie ernst Bodo Garbe die Weltlage für Europa und Deutschland beschrieb. Gleichzeitig wurde aber auch klar, vor welch großen Herausforderungen das Land steht und dass es Anstrengung braucht, diese zu meistern, so die Meinung der Zwölftklässler.

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