Darauf müssen sich Fahrgäste einstellen
Wieder Bahnstreik in Rosenheim: Gewerkschaftler legen Arbeit nieder – das sind die Auswirkungen
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) streikt. Auch in der Region Rosenheim legen einige Bahnmitarbeiter von Mittwoch (10. Januar) bis Freitag (12. Januar) die Arbeit nieder. Wie BRB und Deutsche Bahn den Verkehr trotzdem am Laufen halten wollen.
Rosenheim – „Bei uns sind nur sehr wenige in der GDL“, sagt Annette Luckner, Pressesprecherin der Bayerischen Regiobahn (BRB). Die Züge der BRB fahren heute auf den Strecken Salzburg - Rosenheim - München alle regulär. „Alles läuft prima, es gibt keine Störungen“, so die Sprecherin.
Sollte doch ein Zug ausfallen, kann Luckner nicht sagen, ob die Reisenden mit Schienenersatzverkehr an ihr Ziel gebracht werden können. „Sobald wir wissen, ob eine Strecke nicht befahren werden kann, fragen wir alle Busunternehmen in der Umgebung an, ob sie einspringen können“, versichert Luckner: „Aber dort herrscht auch Personalmangel, kurzfristig Busse für den Schienenersatzverkehr zu mobilisieren, ist fast unmöglich.“ Nochmal schwieriger wird das laut der Sprecherin, während der Zeiten, in denen Schüler befördert werden müssen.
Regionaler Busverkehr wird nicht bestreikt
Auf den Schülerverkehr selbst habe der Streik aber voraussichtlich keine Auswirkungen. Der regionale Busverkehr im MVV-Raum wird nicht bestreikt. Das bestätigt eine Sprecherin des MVV. Weitaus mehr von den Streiks betroffen, ist die Deutsche Bahn. Auf der Schiene muss die Bahn aufgrund des streikenden Personals ihr Angebot einschränken. Wie ein Sprecher der Bahn sagt, ist das Ziel deshalb ein stark reduziertes Angebot fahren zu können. Etwa 20 Prozent der Züge im Fernverkehr können derzeit fahren. Zudem ist im Regionalverkehr das Angebot aufgrund des Streiks massiv ausgedünnt, so die Deutsche Bahn.
Massive Kritik einer Wasserburgerin
Das bestätigt auch eine 45-jährige Wasserburgerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Ihre Tochter besucht eine Berufsschule in München, nimmt jeden Tag die 45 Minuten Fahrzeit auf sich. Das sei auch der Plan für Mittwoch, 10. Januar, gewesen. Schon um 5 Uhr informierten sich die beiden deshalb über mögliche Verbindungen. Die S-Bahn sei nur alle vier Stunden gefahren, die Bahnen fielen zum Teil komplett aus. „Der Schienenersatzverkehr hätte drei Stunden nach München gebraucht“, sagt die 45-Jährige. Weil sie es aufgrund dessen nicht pünktlich zum Unterricht geschafft hätte, sei ihre Tochter zu Hause geblieben. „Die Lehrer hatten ihr am Vortag schon Unterlagen mitgegeben“, sagt die Wasserburgerin.
Es sei nicht das erste Mal gewesen, dass ihre Tochter aufgrund des Streiks nicht nach München gekommen ist. „Ich würde mir wünschen, dass es mehr Vorlaufzeit gibt, um besser planen zu können“, sagt die 45-Jährige. Sie sei berufstätig, könnte sich nicht einfach ins Auto setzen und ihre Tochter nach München fahren. Dass sich die Situation in den kommenden beiden Tagen verbessert, davon ist zumindest im Moment noch nicht auszugehen.
Auch Züge aus dem Ausland, die durch Deutschland müssen, sind von dem Streik betroffen. Die österreichische Westbahn fährt trotzdem mit ihren Fernverkehrszügen mehrmals täglich die Strecke Salzburg - Rosenheim - München.
„Die Zugbindung ist aufgehoben“
Das Mitfahren in den Zügen der Deutschen Bahn kann aber laut eines Sprechers nicht garantiert werden. „Alle Fahrgäste, die ihre für den 10. bis 12. Januar geplanten Reise aufgrund des Streiks der GDL verschieben möchten, können ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“, sagt er: „Die Zugbindung ist aufgehoben.“ Wer trotz Streik mit dem Zug fahren möchte, dem empfiehlt die Bahn, sich vorab zu informieren, ob die Verbindung verfügbar ist. Auch Fahrgäste der BRB werden gebeten, sich vorab zu informieren. Auf der Webseite des Unternehmens gibt es dafür einen Newsletter zu den individuellen Strecken.