„An Hässlichkeit nicht zu überbieten“?
„Wie kann man sowas bauen?“: Wasserburgerin ärgert sich über neue Sportfläche an Palmano-Anlage
Die neue Multisportfläche an der Palmano-Anlage in Wasserburg ist beinahe fertig. Zum Leidwesen von Anwohnerin Christiane Wieser. „Die Anlage ist an Hässlichkeit nicht zu überbieten“, sagt sie und erhebt Vorwürfe gegenüber der Stadt.
Wasserburg – „Wie kann man so etwas nur bauen?“, fragt Christiane Wieser und deutet auf den neuen Multisportplatz an der Palmano-Anlage. Vor kurzem wurde der neue Sportplatz mit Aluminium umzäunt. Für die Grundschullehrerin ein Unding. Wieser wohnt in direkter Nachbarschaft, blickt jeden Tag von ihrer Wohnung aus auf die Palmano-Anlage. „Für mich war dieser Platz ein Grund hierherzuziehen“, sagt sie. Der Blick mit den alten Bäumen habe ihr gefallen. „Das wird dadurch gründlich entwertet und versaut“, sagt sie. An Hässlichkeit sei die Anlage „nicht mehr zu überbieten.“
Für Wieser ist es absolut unverständlich, wie es dazu kommen konnte. „Die gesamte Altstadt steht doch unter Denkmalschutz“, sagt sie. „Es gibt eine Satzung, wie Fassaden, Schaufenster, Türen zu gestalten sind. Wie kann es dann sein, dass man hier so ein Ding hinstellt?“ Von der Stadtverwaltung hätte sie sich ein „besseres Vorstellungsvermögen“ erwartet. „Unsere Stadtbaumeisterin hat doch jahrelange Erfahrung. Sie muss doch so etwas sehen.“
Wieser stört aber nicht nur, dass die Anlage in ihren Augen hässlich sei. Durch die Umzäunung des Parks befürchtet sie auch eine zusätzliche Lärmquelle. „Wir an der Palmano-Anlage sind sowieso schon sehr belastet“, sagt sie. Schließlich befinde sich dort der Parkplatz und auch der Spielplatz. „Natürlich verstehe ich es, die Kinder müssen irgendwo spielen. Das ist in Ordnung für mich“, sagt sie, doch zusätzlich noch eine Lärmquelle dort zu platzieren, sei „sehr belastend“, sagt sie. „Und ich als Steuerbürgerin darf das auch noch mitfinanzieren.“
Mit Denkmalschutzamt besprochen
Die Kritik an der Palmano-Anlage ist Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann nicht neu. „Ich glaube, die Leute vergessen, wie die Anlage zuvor ausgehen hat.“ Dort sei eine „absolut hässliche, versiegelte Basketballfläche“ gewesen, die aufgrund ihres Zustandes nicht hätte bespielt werden können. Immer wieder sei die Stadt deshalb von Familien angesprochen werden, dass es nicht möglich sei, dort zu spielen. Entsprechend habe man sich dazu entschieden, hier einen modernen Sportplatz zu schaffen. Mit dem Denkmalschutzamt sei die Multisportfläche im Vorfeld informell besprochen worden. Die Behörde hätte aber kein Problem gesehen, da es sich lediglich um eine Sanierung eines vorhandenen Sportplatzes gehandelt habe. Außerdem werde die Anlage noch eingegrünt, wodurch sie sich dann wieder besser in das Bild einfügen werde, verspricht Herrmann.
Bezüglich des Lärmschutzes gelte weiterhin die Spielplatzverordnung, so die Stadtbaumeisterin. Das bedeute, Sport darf nur zwischen acht und 21 Uhr betrieben werden. „Wir werden es aber genau beobachten“, verdeutlicht sie, „und schauen, wie sich die Situation entwickelt.“ Ob die Anlage nun hässlich sei oder nicht, darüber könne man „sich streiten“. „Aber“, sagt die Stadtbaumeisterin, „wir müssen einfach auch Flächen für Kinder schaffen, das ist unser Auftrag als Kommune.“ Aus den Erfahrungen anderer Gemeinden zeige sich, dass solche modernen Sportplätze „extrem gut“ angenommen werden würden.
