Vorschläge für altes Thalhauser-Anwesen
Wie Breitbrunns Ortsmitte künftig aussehen soll: Die Bürger können mitentscheiden
In einer Präsentation stellte Breitbrunns Rathauschef Anton Baumgartner die geplanten Investitionen für das kommende Jahr vor. Außerdem ging es um die Umgestaltung der Ortsmitte am ehemaligen Thalhauser-Anwesen. So könnte es dort künftig aussehen.
Breitbrunn – Rathauschef Anton Baumgartner startete seine Präsentation mit einigen statistischen Zahlen. So traf sich der Gemeinderat zu 14 Sitzungen, in den 237 Tagesordnungspunkte abgearbeitet wurden. Das Standesamt meldet zwölf Geburten, denen 22 Sterbefälle gegenüber stehen. Getraut hat man sich neunmal, im ganzen Gemeindebereich 127-mal. Nachdem es zwischen dem Zensus von 2022 und dem durch die Gemeinde fortgeschriebenen Zahlenwerk Unterschiede gibt, bezifferte der Rathauschef die Erst- und Zweitwohnsitzler auf 1592 und 288 Personen gemäß kommunaler Statistik.
Pro-Kopf-Schulden von 1622 Euro
Der Finanzüberblick zum vergangenen Haushaltsjahr führt einen Gesamthaushalt von 5,8 Millionen Euro auf, der sich aus dem Verwaltungshaushalt über 4,5 Millionen Euro Zuführungen vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt von gut 800.000 Euro und dem Vermögenshaushalt von knapp 1,3 Millionen Euro zusammensetzt. Die Entnahme aus der allgemeinen Rücklage von 57.000 Euro und die Zuführung (Sollüberschuss) von 745.000 Euro ergänzen die Auflistung.
Auf die Grundsteuer ging Baumgartner etwas detaillierter ein, da die Berechnungsmethode auf „neue Füße“ gestellt wurde. Aufgrund von „Aufkommensneutralität“ war eine Neugestaltung der Hebesätze unumgänglich. Sie schlägt sich aber erst im aktuellen Haushalt nieder. Die Einnahmen aus Grundsteuer A (Hebesatz 320 v.H.) betragen aktuell zirka 14.500 Euro, Grundsteuer B (320) 260.000 Euro, Gewerbesteuer (330) knapp 545.000 Euro und Zweitwohnsitzsteuer von 337.000 Euro wirken sich positiv aus, so Baumgartner.
Dagegen steht ein momentaner Schuldenstand von 2,5 Millionen Euro, von dem in 2024 rund 113 000 Euro rückgeführt wurden. Ende 2023 wies Breitbrunn eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1622 Euro auf, also doppelt so hoch wie der bayernweite Durchschnitt. Dafür wurden aber auch wichtige Investitionen getätigt, ist sich die Verwaltung sicher.
Zu den zehn größten Einnahmen im Verwaltungshaushalt gehören gemäß Finanzüberblick unter anderem die Einkommenssteuerbeteiligung über 1,35 Millionen Euro (36 Prozent), Gewerbesteuer 544.000 Euro (15), Segelhafengebühren 338.000 Euro (neun) und die Zweitwohnsitzsteuer 337.000 Euro (neun).
Die zehn größten Ausgaben zählen die Kreisumlage mit gut 1,03 Millionen Euro (44), Umlagen an Verwaltungsgemeinschaft knapp 600.000 Euro (25) und Kinderhaus St. Johannes 317.000 Euro (13). Zu den zehn größten Ausgaben des Vermögenshaushalts zählen zum Beispiel Abwasserbeseitigung Ortskanal mit 203.000 Euro (26), Darlehenstilgungen 134.000 Euro (17) sowie Straßenbau und -sanierung 128.000 Euro (17).
Auch zum Thema Investitionen 2024 hatte das Gemeindeoberhaupt einige Zahlen parat. Die Gesamtkosten vom Rathausumbau lagen in der Summe bei 3,6 Millionen Euro. Auch wurden unter anderem für die Feuerwehr fast 70.000 Euro für zum Beispiel „Pager“ ausgegeben. In der Bücherei wurde die Digitalisierung vorangetrieben und für komplette Erfassung der Bücher mit Strichcode 10.000 Euro investiert. In den Kosten von 128.000 Euro für Straßenbau, Geh- und Radweg waren auch den Regenrückhaltebecken inkludiert. Für die Wasserversorgung von unter anderem Breitenloh und Oberkitzing mussten 68.000 Euro in die Hand genommen werden.
Im Segelhafen schlagen die neuen Fünf-Jahresverträge zu Buche, was die höheren Gebühreneinnahmen erklären. Zudem wurden für 34.000 ein neuer Steg angelegt und die Plätze in dem Zusammenhang von 1 bis 165 durchnummeriert.
Was lange währt, wird endlich gut: Die Montage einer PV Anlage (mit Heizung, Batterie und Planer) auf dem Dach der Chiemsee-Halle mit 25,8 KW/p Überschusseinspeisung und 30,1 KW/p Volleinspeisung (Gesamt 130 Module) war mit Gesamtkosten von in etwa 90 000 Euro veranschlagt, wovon Breitbrunn 60.000 und Gstadt 30.000 Euro an das gKU übertragen musste.
Die Kirchturmbeleuchtung wurde auf kürzere Masten montiert und mit neuen Lampen und einer Verbesserung der Aus- und Einschaltzeiten optimiert.
Die Kosten für das Kinderhaus in Gstadt, das 2024 wieder „in Beschlag“ genommen wurde, hatten sich wegen einiger widriger Umstände, unter anderem dem Brandschutz, auf 5,5 Millionen Euro hochgeschraubt. Scheinbar war bestehender Schutz nicht regelkonform und musste teilweise zurückgebaut werden.
Auch zur Kinderbetreuung – 14 Schüler mehr als das Jahr zuvor – wusste Baumgartner Neuerungen zu berichten. Da der Förderverein die Arbeit rund um die Betreuung nicht mehr wuchten konnte, geht die Trägerschaft ab dem neuen Schuljahr auf die AWO Prien über, die das bisherige Personal und bestehendes Konzept übernehmen und somit das Angebot aufrechterhalten wird. Etwas unglücklich verlief eine kurzfristig Erhöhung der Schülerzahl - ungeplante Zugänge aus der Nachbargemeinde – während des laufenden Betriebs, da hier die Beantragung von Zusatzpersonal bereits verfristet war, erklärt der Bürgermeister die Situation.
Als gelungen bezeichnete das Gemeindeoberhaupt die Schaffung einer interkommunalen Tankstelle für die Bauhöfe von Breitbrunn und Gstadt, an der auch noch umweltfreundlich getankt werden kann. Vollständig zufrieden zeigte sich der Rathhauschef mit dem gesamten Mitarbeiterstab. Nachdem im vergangenen Jahr ein Azubi seine Ausbildung abgebrochen hat, konnte kurzfristig wieder ein neuer gewonnen werden. Mit Gabriele Heinrich (Standesamt) und Tanja Mühlberger (Finanzen) wurde das Team um Topkräfte verstärkt.
Abstimmen per QR-Code
Während einer Klausur im Herbst wurde die künftige Verwendung des gemeindeeigenen Anwesens in der Ortsmitte thematisiert, so Baumgartner. In der Folge startete die Verwaltung zeitgleich mit der Bundestagswahl eine Bürgerbefragung über die weitere Verwendung der Gebäude, bei der man über die kommunale Homepage, QR-Code (siehe oben) oder Stimmzettel seine Meinung zur weiteren Vorgehensweise einbringen kann. Flankiert werden soll das Projekt durch eine öffentliche Veranstaltung, zu der alle Bürger zur „Ideensammlung“ und „Mitmachen“ eingeladen werden.

