Breitbrunn: Finanzielle Herausforderungen
„Drama für die Eltern“ - Drohen nach Defizit höhere Gebühren im Kinderhaus St. Johannes?
In der jüngsten Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft Breitbrunn stand die finanzielle Situation des Kinderhauses St. Johannes im Mittelpunkt.
Breitbrunn – Eigentlich war mit dem Tagesordnungspunkt Jahresrechnung 2024, Haushalt 2025, Defizit und Abschlagszahlung und Elternbeiträge des Kinderhaus St. Johannes ein umfangreiches Zahlenwerk bei der jüngsten Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) zu erwarten gewesen. Doch krankheitsbedingt seitens des Trägers verkürzte sich der Tagesordnungspunkt auf einige, wenige Zahlen. „Das holen wir aber nach,“ kündigte VG-Vorsitzender Anton Baumgartner an.
Stufenweise Gebührenerhöhung
Geschäftsleiter Thomas Wagner verwies auf Paragraf 4 Absatz 6 der Betriebsträgervereinbarung zwischen der VG und des Kita-Verbundes Selige Irmengard wonach der jährliche Haushaltsplan, die Festsetzung der Elternbeiträge und während des Haushaltsjahres anfallende über- und außerplanmäßige Ausgaben die Zustimmung der Verwaltungsgemeinschaft benötigt. Da aber krankheitsbedingt weder der Haushaltsplan für 2025 noch ein Vorschlag für die neuen Elternbeiträge vorliegen, könne das Gremium nur über das Defizit und dessen Übernahme beschließen.
In 2023 hatte sich ein Defizit in Höhe von rund 222.000 Euro ergeben, erinnerte Wagner. In der Sitzung vom April 2024 hatten die VG-Mitglieder deshalb beschlossen, dass aufgrund des enorm gestiegenen Defizits die seit vielen Jahren unveränderten Elternbeiträge deutlich erhöht werden müssen. Dies soll stufenweise geschehen, um die Mehrbelastung der Eltern abzufedern. Und „auf Basis der Erfahrungswerte mit den erhöhten Beiträgen sollen vom Träger nochmals neu Elternbeiträge ab dem Kindergartenjahr 2025/26 vorgeschlagen werden.“
Im vergangenen Jahr habe sich nun ein Fehlbetrag in Höhe von 165.164,75 Euro ergeben. Die beschlossene Erhöhung der Elternbeiträge seit September, dem Beginn des Kindergartenjahres 2024/25, und die Anerkennung als integrative Einrichtung zeigten also eine positive Wirkung.
Wagner erklärte weiter, dass schon im Voraus 55.000 Euro bezahlt worden seien. Es verbleibe also noch ein Rest von gut 110.000 Euro. Die VG-Mitglieder stimmten ohne weitere Nachfragen einstimmig der Jahresrechnung 2024 und damit einhergehend der Defizitübernahme für das Jahr 2024 zu. Wagner sagte weiter, dass man eine erneute Erhöhung der Elternbeiträge mit dem Träger abstimmen müsse. „Wir wollen ja noch weiter runter beim Defizit.“
Georg Anderl (Bürgerliste Gstadt) befand es als insgesamt erfreulich, dass das Defizit schon gesunken sei, warnte aber zugleich davor, dass eine weitere Erhöhung „ein Drama für die Eltern“ bedeuten könnte. Auch Georg Klampfleuthner (Freie Wählergemeinschaft Chiemsee) wollte wissen, von welchen Steigerungen man hier spreche. VG-Vorsitzender Baumgartner erklärte, dass sich die Tarife nach der Stundenanzahl, die das Kind in der Einrichtung verbringe, bemesse.
„Ein Drama für die Eltern“
Bernhard Hainz (Bürgermeister Gstadts, Freie Wählergemeinschaft Gstadt) verwies darauf, dass der Träger jeweils zu den Elternbeiträgen für Kinder in Krippe und Kindergarten einen staatlichen Zuschuss erhalte. Schlussendlich verständigte sich das Gremium darauf, den Gemeinschaftsvorsitzenden zu ermächtigen, mit dem Träger neue Elternbeiträge ab September 2025 mit dem Ziel einer weiteren Defizitminimierung zu vereinbaren. Der Träger hat die Anpassung an die Eltern zu kommunizieren. Auch dieser Beschluss wurde einstimmig mit 8:0 gefasst.