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Änderung des Landschaftsschutzgebietes

Weg ist frei für Flötzinger und Straßenmeisterei in Schechen: Wie schnell der Bau beginnen kann

Das Gewerbegebiet Schechen-Nord wird erweitert und bietet künftig auch Platz für Flötzinger
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Das Gewerbegebiet Schechen-Nord wird erweitert und bietet künftig auch Platz für Flötzinger.

Der Erweiterung der Flötzinger Brauerei und der Umzug der Rosenheimer Straßenmeisterei steht nun nichts mehr im Wege. Der Kreistag hat den Weg dafür freigemacht. Was jetzt passiert.

Schechen - Noch liegt die Rosenheimer Straßenmeisterei im Innspitz, umschlossen von den Flüssen Inn und Mangfall. Das Staatliche Bauamt plant allerdings, die Straßenmeisterei in das Gemeindegebiet von Schechen an die B15 zu verlegen. Zudem plant auch die Flötzinger Brauerei eine Ansiedlung im Gemeindebereich von Schechen. So weit, so gut.

Allerdings liegt das befindliche Gewerbegebiet „Schechen Nord” am Rande und im Landschaftsschutzgebiet zum „Schutze des Inntals”, auch Inntal Nord genannt. Damit das Gewerbegebiet umgesetzt werden kann, sollen nun 6,5 Hektar, also 65.000 Quadratmeter, aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen werden. Der Rosenheimer Kreistag hat dem in seiner Sitzung Mittwoch zugestimmt.

„Die Änderung war eine Anregung der Gemeinde”, sagt Schechens Bürgermeister Stefan Adam. Das Gebiet des Gewerbegebiets liegt zwischen der Bahnlinie und der B15. Dabei stelle sich die Frage, ob da der Natur was weggenommen wird, so der Bürgermeister. „Da gibt es andere Stellen, die schützenswerter sind.”

Entnommene Fläche wird ausgeglichen

Damit die Größe des Schutzgebietes erhalten bleibt, sollen aus Sicht des Naturschutzes höherwertige Fläche mit einer Gesamtfläche von 6,8 Hektar in das Schutzgebiet neu einbezogen werden. Ein Gewinn von 3000 Quadratmetern also, etwas weniger als ein halbes Fußballfeld. Dabei handelt es sich um Grünland, Gewässer und gewässernahe Flächen an der Rott. Die Flächen an der Rott gelten als wichtige Elemente des Inntals. Die Rott als Zufluss zum Inn hat die Landschaft geprägt und prägt sie weiterhin.

„Insgesamt bleibt das Schutzgebiet im Schutzzweck erhalten”, sagte Landrat Otto Lederer  in der letzten Kreistagssitzung. Aber da das Landschaftsschutzgebiet noch in den 1950er Jahren geplant war, bedarf es bald einer neuen Organisation. „Irgendwann müssen wir das Gebiet neu angehen”, sagte Lederer.  Mit der Zustimmung des Kreistags steht nun dem Gewerbegebiet nichts mehr im Wege. „Die Bauarbeiten können jetzt eigentlich jederzeit beginnen”, sagt Adam.

Bald kann es für Flötzinger losgehen

„Es ist geplant, dass es in der ersten Jahreshälfte 2023 losgeht”, sagt Lorenz Stiglauer, der Geschäftsführer der Flötzinger Brauerei gegenüber dem OVB. Wann genau, ist noch unklar. „Wir hatten schon viele Zeitpläne, die dann eingeholt wurden von der Zins- und Preisentwicklung, deswegen lässt es sich dann wirklich erst sagen, wenn es auch losgeht.” Bei dem Bau für die Brauerei handelt es sich aber nicht um einen Umzug aus Rosenheim. 

„Wir planen den Aufbau eines zweiten Standortes, und das Zug um Zug. Wir planen nicht das Sudhaus nach Schechen zu verlegen. Dorthin sollen die Lagertanks, die Logistik und die Abfüllung.” Das was die Brauerei in Rosenheim unterhält bleibt komplett erhalten. Allerdings sei der Standort in der Stadt bis „an die Oberkante ausgelastet” sagt Stiglauer. Um den Bedarf zu decken und mehr produzieren zu können, brauche die Brauerei zusätzliche Lagertanks für die sechswöchige Reife des Bieres. „Wir können zwar mehr Bier im Sudhaus brauen, aber wir können nicht mehr Bier lagern.”

Bedenken in der Bevölkerung

Ganz unumstritten ist das erweiterte Gewerbegebiet Schechen-Nord dabei nicht. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden Sorgen um eine mögliche Hochwassergefahr durch die Bebauung bei Starkregen laut. Für diese Hochwasserproblematik habe die Gemeinde Schechen laut Bürgermeister Adam das Wasserwirtschaftsamt beauftragt. Und Entwarnung: Durch die Bauten sollte es kein zusätzliches Risiko für Hochwasser geben. „Auch wenn die Bauten von Flötzinger groß sind, wird es durch die Art der Bebauung geschafft, dass das anfallende Regenwasser auch auf dem Grundstück versickert und nur nach und nach abgegeben wird”, sagt Adam. Das sei eine große bauliche Herausforderung.

Auch die neu geplante Ausfahrt auf die B15 wird als möglicher Unfallschwerpunkt kritisch gesehen. Hier sieht Adam aber nicht mehr Gefahr als jetzt auch: „Es ist viel Verkehr auf der B15. Eine Gefahr ist durch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge immer gegeben.” Aber eine besondere Gefahr sehe er nicht.

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