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OVB-Exklusiv: Die Hintergründe zur Veränderung

Paukenschlag beim Herbstfest Rosenheim: Im Flötzinger-Zelt geht eine Ära zu Ende

Haben 20 Jahre lang eng zusammengearbeitet: Marisa Steegmüller, Geschäftsführende Gesellschafterin der Brauerei und das Festwirt-Ehepaar Manfred und Elisabeth Kirner.
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Haben 20 Jahre lang eng zusammengearbeitet: Marisa Steegmüller, Geschäftsführende Gesellschafterin der Brauerei und das Festwirt-Ehepaar Manfred und Elisabeth Kirner.

Auf dem Rosenheimer Herbstfest 2023 geht eine Ära zu Ende. Nach zwei Jahrzehnten wird alles neu im Flötzinger-Zelt. Was sich ändert, Details zu den Hintergründen und wie es jetzt weitergeht - das verraten die Protagonisten im OVB-Gespräch.

Rosenheim - Die Entscheidung ist Manfred Kirner nicht leichtgefallen. „Mein Herz hängt an der Wiesn“, sagt der Betreiber der Traditionsgaststätte „Zum Stockhammer“, der seit 20 Jahren Festwirt des Flötzinger-Zeltes auf dem Rosenheimer Herbstfest ist. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth und den Kindern Sebastian, Elisabeth, Christine und Andrea hat er zwei Jahrzehnte lang dafür gesorgt, dass es den Herbstfest-Besuchern an nichts fehlt. Jetzt zieht der 68-Jährige einen Schlussstrich. „Ich gehe in den Wiesn-Ruhestand“, sagt er.

Immer 1000 Prozent abliefern

Ihm und seiner Familie sei es von Anfang an wichtig gewesen, immer „1000 Prozent abzuliefern“. Doch in den vergangenen Jahren ist es Manfred Kirner zufolge immer schwerer geworden, diesem Anspruch treu zu bleiben. „Es ist zu viel geworden“, sagt sein Sohn Sebastian Kirner. Er erinnert daran, dass seine Familie neben dem Gasthaus am Max-Josefs-Platz und dem Herbstfest auch auf dem Apfelmarkt Bad Feilnbach und dem Starkbierfest Raubling vertreten sind. Sie sind bei Vereins-, Trachten- und Gaufesten vor Ort, stecken gerade mitten in den Planungen für ein neues Projekt am Happinger See und betreiben zudem eine eigene Landwirtschaft. „Irgendwas mussten wir jetzt zurückschrauben“, sagt Manfred Kirner.

Nach langem Hin- und Herüberlegen habe die Familie deshalb beschlossen, beim Herbstfest 2023 nicht mehr in der Küche des Flötzinger-Festzeltes zu stehen. „Das ist nichts, was man von heute auf morgen entscheidet“, sagt Sebastian Kirner. Aber er macht auch kein Geheimnis daraus, dass man während der Pandemie bereits über diesen Schritt nachgedacht hat. „Aber für uns war klar, dass wir nach Corona nicht aufhören wollten“, sagt er.

Inflation, hohe Energiepreise und Fachkräftemangel

Mittlerweile ist die Situation eine andere. Denn neben der Inflation und den hohen Energiepreisen macht der Festwirt-Familie auch der Fachkräftemangel zu schaffen. Weil Personal fehlt, würde das zusätzlichen Stress für die eigenen Leute bedeuten. „Wir haben eine sehr gute Stammmannschaft, die für uns wie eine Familie ist und wollen niemanden verlieren“, sagt Manfred Kirner. Weil er befürchtet, dass jedoch genau das passieren könnte, wenn das Arbeitspensum weiterhin so hoch bleibt, habe man sich gegen die Wiesn entschieden.

Für Marisa Steegmüller, die Geschäftsführende Gesellschafterin der Brauerei, und Geschäftsführer Lorenz Stiglauer ein herber Schlag. „Eine Wiesn ohne die Familie Kirner kenne ich gar nicht“, sagt Stiglauer. Nach 20 Jahre habe man sich an die Familie Kirner gewöhnt. Andere Gesichter in der Küche des Flötzinger-Zeltes schienen lange Zeit unvorstellbar. Bis jetzt. „Wir hätten uns keine besseren Wirtsleute vorstellen können“, ergänzt Marisa Steegmüller. Die Kirners seien Teil der Flötzinger-Familie und würden das auch weiterhin bleiben. Zumal man nach wie vor auf vielen Festen zusammenarbeiten werde.

Lob für die gute Zusammenarbeit

Auch Manfred Kirner lobt die gute Zusammenarbeit mit der Brauerei. Dort will man in den kommenden Tagen den Nachfolger und neuen Festwirt des Flötzinger-Festzeltes bekannt geben. Schon jetzt hat die Familie Kirner ihre Unterstützung angeboten. „Wir werden selbstverständlich auch weiterhin zum Herbstfest gehen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche“, sagt Manfred Kirner. Nur wird er dann nicht mehr in der Küche stehen - sondern sich von den neuen Festwirten bewirten lassen.

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