Töpfern, Pilates und Computer-Kurse
Mit Leidenschaft: Warum diese drei Kurs-Leiterinnen der Vhs Wasserburg ihren Job lieben
Elke Sachseder ist die „Vielzweckwaffe“ der Vhs Wasserburg, während Saskia Behringer ein Faible fürs Drachenbauen hat. Frieda Schrank hingegen hat eine gesundheitliche Krise zum Sport und zu ihrem Dasein als Kursleiterin geführt. Uns erzählen die drei Frauen ihre ganz persönliche Geschichte, wie sie zu ihrem Job gekommen sind.
Wasserburg – Für die Volkshochschule Wasserburg sind 140 bis 150 Kursleiterinnen und Kursleiter tätig. Sie sorgen dafür, dass das Programm, für das sich die Teilnehmer eingetragen haben, entsprechend umgesetzt wird. Drei Lehrerinnen berichten, welche Vorkenntnisse sie für den Unterricht in der VHS mitbringen und wie sie ihre jeweiligen Gruppen motivieren.
Saskia Behringer (47) aus Wasserburg: Ihr Fach in der Volkshochschule ist das Töpfern. Bei ihr kann man lernen, aus Ton Gefäße zu formen – Teller, Tassen oder Schalen zum Beispiel. „Das geht auch ohne Drehscheibe“, sagt Saskia Behringer. Aber nicht nur das, auch aufs Drachenbauen versteht sie sich. Sie hat ein Faible für alles Künstlerische, in einer eigenen, privat organisierten Kindergruppe ist sie Zeichenlehrerin. In die VHS einsteigen wollte sie schon vor Jahren, dann aber kam Corona dazwischen. Mittlerweile ist sie dort eine wertvolle Lehrkraft: „Ich kam mir sehr willkommen vor“, sagt sie, die als junge Frau zuerst eine Bildhauer-Ausbildung im Stuttgarter Staatstheater absolvierte.
1995 stieg sie bei der VHS in Ludwigsburg ein, begann mit einem Kurs im Aktzeichnen. Weiter ging es dann mit der Bildhauerei, mit dem Erstellen von Bühnenbildern, zuerst in Stuttgart, dann in München. Wasserburg wurde schließlich zu ihrem Lebensmittelpunkt. „Ich finde die Menschen hier spitze, sie haben einen ganz anderen Zugang zu künstlerischen Dingen. Das ist total schön.“ Als Kursleiterin kommt es ihr darauf an, dass die Teilnehmer auf ihre eigene Kreativität setzen, zum Beispiel beim Umgang mit Ton: „Ich lass‘ die Leute selbst kneten. Sie sollen selbst herausfinden, was man mit dem Material machen kann.“
Elke Sachseder (64) aus Blümöd bei Rechtmehring: „Ich gebe Computerkurse“, sagt Elke Sachseder. Apple, Windows, Office – all das gehört zu ihrem Repertoire. Es sind vor allem die Älteren, die mit der Digitalisierung nicht zurechtkommen und bei ihr Hilfe finden. Auch auf anderen Feldern ist sie zu Hause, unterrichtet Yoga, Kochen, Pilates – das ganzheitliche Körpertraining –, und sie macht bei der Verbraucherbildung mit. Man darf Elke Sachseder eine richtige „Vielzweckwaffe“ der VHS Wasserburg nennen, sie bringt sich voll ein, seit 25 Jahren ist sie dabei. Die Freiberuflerin ist sie auch anderswo gefragt, in verschiedenen Firmen unterrichtet sie alles rund um die EDV.
Wie sie zur Volkshochschule gekommen ist? Nach dem Besuch der FOS in Wasserburg hat sie in München BWL und Informatik studiert. Einige Jahre war Sachseder als Programmiererin tätig und suchte später eine Arbeit, die für sie als Mutter vom Tagesablauf her machbar erschien. Die Herrin ihrer Zeit zu sein, darauf kam es ihr an. „Und ich habe gemerkt, dass mir die Schulung mehr Spaß macht als das Programmieren.“ Nach eigener Einschätzung verfügt sie zudem über die notwendigen didaktischen Fähigkeiten: „Ich glaube, dass ich sehr gut erklären, also komplizierte Sachverhalte einfach rüberbringen kann.“
Frieda Schrank (68) aus Edling: Seit 2001 sorgt Frieda Schrank für die körperliche Fitness ihrer Kursteilnehmer in der VHS, im Sportverein Edling ist sogar noch länger als Übungsleiterin tätig, seit 1987. Zusätzlich ist sie für den Kneipp-Verein Wasserburg mit Pilates aktiv. „Das macht mir wirklich sehr viel Spaß“, sagt sie. In der VHS konzentriert sie sich auf das Bauch-Beine-Po-Training. Früher war die vierfache Mutter Mitarbeiterin in der Großküche der Firma Bauer, später wechselte sie in die Schmuckbranche.
Worauf es ihr beim Training ankommt? Frieda Schrank legt Wert auf ein individuell abgestimmtes Konzept. „Man muss sich immer den einzelnen Menschen anschauen, jeder ist anders. Ich habe Kurse, da sind ganz junge Teilnehmer dabei, und ich habe auch ältere Menschen. Jeder hat andere Probleme, sei es mit der Hüfte oder mit der Schulter.“ Den Teilnehmern bringt sie bei, Theraband, Hanteln, Bälle und andere Hilfsmittel richtig anzuwenden. Fitness-Studios sieht sie eher kritisch. Ihr selbst habe der Sport geholfen, eine gesundheitliche Krise zu überwinden.



