Lösung gefunden
Sie haben es geschafft! Die letzten Stufen unter den Wasserburger Arkaden verschwinden
Die Arkaden am Marienplatz in Wasserburg sind für viele ein unüberwindbares Hindernis: Denn es müssen Stufen bewältigt werden. Ein Problem, das jetzt endlich beseitigt werden kann. Warum die Wasserburger und ihre Gäste dies vier engagierten Menschen zu verdanken haben und wie sie es gemeinsam geschafft haben.
Wasserburg – Stadträtin Elisabeth Fischer (CSU) weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, die Stufen unter den Arkaden am Marienplatz zu bewältigen. Sie benötigt derzeit als Folge einer Operation Gehstöcke. Diese geben ihr Sicherheit, doch beim Erklimmen der Stufen kommt sie gefährlich ins Schwanken. Ein Beispiel aus dem Alltag vieler Bürgerinnen und Bürger: Wer nicht gut zu Fuß, etwa sogar mit dem Rollator, Rollstuhl oder auf Krücken unterwegs ist, kommt hier nur schlecht weiter. Doch nicht nur sie, auch Eltern mit Kinderwagen haben ein Problem.
Es wird jetzt gelöst, freut sich Zweiter Bürgermeister Werner Gartner (SPD). Er hat sich, unterstützt von Elisabeth Fischer, mit den Grundeigentümern, Waltraud Sigl und Sparkasse Wasserburg, zusammengesetzt. Gemeinsam ist eine Rampenlösung entwickelt worden. „Es waren sehr konstruktive Gespräche“, sagt Gartner. Nach nur zwei Ortsterminen sei das Konzept gestanden. Es sieht vor, dass sich die Rampe langsam, beginnend auf Höhe der Mitte des zweiten Schaufensters von Schuh Sax, Richtung der Fläche unterhalb der jetzt noch hier befindlichen Stufen zieht – über etwa drei Meter und so, dass das am Ende befindliche Schaufenster eines etwas zurückgesetzt liegenden Geschäfts nicht beeinträchtigt wird. Das war bei den bisherigen Plänen nicht gelungen: Die Rampe behinderte auf den vorherigen Entwürfen die Erreichbarkeit des Ladens. Auch ein Weg, der außen um die Arkaden herumgeführt hätte, war aufgrund der Optik an der historischen Häuserfront und der gefährlichen Nähe zum Straßenraum verworfen worden.
„Miteinander reden und zuhören“
Jetzt gibt es einen Plan, der umgesetzt werden kann, freut sich Gartner. Ein lang gehegter Wunsch des Behindertenbeirats und des Stadtrats gehe damit in Erfüllung. Wie kommt es, dass auf einmal geht, was lange Jahre nicht ging? „Miteinander reden und vor allem: zuhören“, nennt der Zweite Bürgermeister als Grund. Er hat ebenso wie Elisabeth Fischer sein Verhandlungsgeschick eingebracht. Der Austausch von Gedanken, Ideen und Plänen auf Augenhöhe hat Grundeigentümerin Waltraud Sigl überzeugt. „Ich stehe voll und ganz hinter der Maßnahme, so wie sie jetzt geplant wurde, und freue mich sehr, dass die Stufen hier nun endlich wegkommen“, sagt sie. Auch die Sparkasse, vertreten durch den Leiter der Hausverwaltung, Christian Bonholzer, spricht von einer guten Lösung. Sparkassenchef Mischa Schuberth sei sehr offen gewesen für Lösungsansätze und habe sich persönlich ein Bild gemacht, berichtet Gartner.
Die Rampe bekommt nach seinen Angaben außerdem ein schmiedeeisernes Geländer. Die Realisierung erfolge im Herbst durch das Stadtbauamt. Die Kommune übernehme auch die Kosten, deren Höhe noch nicht feststehen würden, sowie den Unterhalt und die Haftung, so Gartner. Die Pläne würden außerdem noch dem Denkmalpflegeamt vorgestellt. Auch von dieser Behörde erwartet Gartner Zustimmung. Denn eine Lösung müsse kommen, auch dann, wenn es eine historische Stadt in punkto Barrierefreiheit besonders schwer habe.