Pendler-Strecke soll elektrifiziert werden
Schluss mit Diesel-Loks? Wann Elektro-Züge und S-Bahn von Wasserburg nach Grafing fahren könnten
Wann werden die langsamen Diesel-Loks zwischen Wasserburg und Grafing endlich durch Elektro-Züge ersetzt? Die OVB Heimatzeitungen haben nachgefragt.
Wasserburg/Edling/Forsting – Die Pendler-Strecke Wasserburg-Grafing ist für viele Passanten Teil des Alltags. Die langsamen Diesel-Loks sind dabei vielen ein Dorn im Auge, auch der Deutschen Bahn. Seit Jahren wird hier eine Elektrifizierung der Strecke geplant, auch als Vorbereitung für eine mögliche S-Bahn-Anbindung nach München. Bislang haben aber Kiebitze die Pläne durchkreuzt. Für die geschützten Tiere hätte die Bahn Ausgleichsflächen aufweisen müssen, konnte aber keine finden. Mitte vergangenen Jahres dann der kleine Hoffnungsschimmer: Eine neue Kartierung der Kiebitze im Staudhamer Feld sollte prüfen, ob hier überhaupt noch Vogelpaare brüten. Nun liegen die neuen Karten vor, wie die Bahn auf Anfrage mitteilt.
„Die neue Kartierung liegt vor. Es wurden keine Kiebitzbrut-Vorkommen mehr festgestellt. Das Projekt Elektrifizierung Filzenexpress muss keinen Ausgleich mehr im Bereich des Staudhamers Feldes durchführen“, so die Bahn. Gute Nachrichten für die Pendler.
Allerdings gibt es einen Haken. „Aus dem Planrecht zur Höhenfreilegung der B304 für die Brücke in Reitmehring ist noch ein Kiebitz-Brutpaar mit 1,5 Hektar Fläche auszugleichen“, so die Bahn weiter. Dieses Areal werde weiterhin gesucht.
Kein neuer Zeitplan
Entsprechend gebe es auch keinen neuen Zeitplan für die Elektrifizierung, da der Ausbau davon abhänge, wann ein Bereich dafür gefunden werde. Die Arbeiten hätten ursprünglich zwischen 2024 und 2026 durchgeführt werden sollen. Somit werden sich Passanten, die auf den S-Bahn-Ausbau hoffen, wohl noch gedulden müssen. Geplant sei, dass die S-Bahn „zeitnah“ nach der Elektrifizierung der Filzenexpress-Strecke nach Wasserburg fahre, erklärt die Bayerische Eisenbahngesellschaft. Eine Anfrage nach einer konkreten zeitlichen Zielsetzung lässt die Behörde unbeantwortet.
Pläne auch die Strecke der Altstadt-Bahn zwischen Reitmehring und Wasserburg mitzuintegrieren – ebenfalls ein Wunsch vieler Wasserburger – gibt es übrigens weiterhin nicht. „Die Strecke ist nicht mehr Eisenbahn-Infrastruktur der DB RegioNetz Infrastruktur GmbH und stillgelegt. Es gibt keinen Auftrag des Bundes, beziehungsweise des Freistaates Bayern, diese Infrastruktur wieder herzustellen“, so die Bahn.