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Wasserburgerin Thanh Van Beck im Portrait

Vom Mauerblümchen zur Powerfrau: „Ganz normal bin ich nicht“

Thanh Van Beck aus Wasserburg am Inn
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Vietnamesische Wurzeln, im Herzen Bayerin: Thanh Van Beck aus Wasserburg am Inn ist leidenschaftliche Gastronomin.

„Powerfrau“ - ein starkes Wort, das Thanh Van Beck durchaus beschreibt. Denn die Wasserburgerin haut so schnell nichts um. Was sie sich vornimmt, zieht sie durch. Doch so kämpferisch war sie nicht immer.

Wasserburg am Inn - Sie liebt Herausforderungen. Hürden zu meistern und neue Erfahrungen zu sammeln bedeutet jedoch auch, dass Van immer viel unterwegs ist.

Aktuell pendelt sie wegen der Eröffnung des neuen „Lychee‘s“ im Gillitzerblock neben „Guiseppe e Amici“ permanent zwischen Rosenheim und Wasserburg, hat in Rosenheim inzwischen einen zweiten Wohnsitz - sollte es im „Lychee‘s“ später werden und sie nicht mehr an den Wasserburger Marienplatz fahren möchte.

Nächstes Projekt schon vor Augen

„Die Eröffnung war nicht einfach, es gab viel zu tun und das Rosenheimer Publikum ist doch ein anderes als im kleineren Wasserburg, wo man sich kennt“, räumt Van lachend ein. Doch als „Löwenmama“, wie sie sich selbst bezeichnet, hat sie ihr Team auch durch schwierigere Zeiten wie ein Zugpferd mitgezogen und motiviert.

Dass sich die das neue Restaurant in Rosenheim nun peu à peu einlebt, bedeutet für Van allerdings nicht, kürzerzutreten - im Gegenteil. Sie fiebert bereits dem nächsten Vorhaben entgegen, ihrem „Herzensprojekt“ in der Wasserburger Altstadt: Die Eröffnung von „Sushi Amó“ unter den Arkaden in der Herrengasse ist noch im Mai anberaumt.

„Ganz normal bin ich nicht, wirklich nicht“, sprudelt es lachend aus Van heraus. „Jetzt habe ich gerade mein viertes Restaurant ins Leben gerufen und mir schwirrt bereits das nächste Projekt im Kopf herum“, sagt sie mit Blick auf ihre „Lychee‘s“-Zweigstellen in Obing, Isen, Wasserburg und Rosenheim. Nun reiht sich bald „Sushi Amó“ in die Liste ein.

„Muss im Leben das tun, was man gerne tut“

„Stress“ sei in der heutigen Gesellschaft viel zu sehr negativ behaftet. Für Van aber habe es etwas Positives, ihre Aufgaben im Job zu erledigen: „Ich stehe jeden Tag auf und freue mich auf meine Arbeit, die ich zu 100 Prozent leidenschaftlich mache. Man muss im Leben das tun, was man gerne tut.“

Ob Service, Küche oder neue Dekoration - sie sei für beinah alles zu begeistern. Wenn die Gäste glücklich sind und sagen, das Essen war gut oder die Einrichtung gefällt ihnen, das ist für mich Belohnung“, unterstreicht die Gastronomin.

„Ohne mein Team geht nichts“

Sie selbst sehe sich auch gar nicht so sehr als Chefin: „Ohne mein Team geht nichts - und zu meinen Mitarbeitern habe ich eine besondere Bindung, ein jeder hat die Möglichkeit, sich bei mir weiterzuentwickeln, wenn er das möchte“, betont Van.

Im Moment beschäftigt sie an allen Standorten insgesamt 50 Mitarbeiter. Am Herzen liegen Van ihre vietnamesischen Mitarbeiter - gerade jene, die erst nach Deutschland gekommen sind und sich integrieren wollen. Hier sieht sich die Wasserburgerin gerne als helfende Hand, bietet, wo nötig, Unterstützung an.

„Raus aus der Komfortzone“

Ihre eigenen Wurzeln liegen im Vietnam, Van selbst sieht sich aber als „waschechte Bayerin“: „Ich bin hier aufgewachsen und trage Bayern in meinem Herzen.“

Ihre Lebensphilosophie: Im Leben gibt es immer Veränderungen. Sich weiterentwickeln, reflektieren, lernfähig bleiben und weiterziehen - sonst tritt man auf der Stelle und kommt nicht vorwärts. Sie kann kann nur jedem raten, seine Träume und Ziele zu verwirklichen, egal, wie hoch sie gesteckt sind: „Raus aus der Komfortzone und sich etwas trauen.“

Sie bekomme oft die Frage gestellt, wie sie Job und Familie scheinbar mühelos unter einen Hut bekomme und ob sie überhaupt freie Zeiten habe.

„Für andere mag das vielleicht hektisch klingen, aber ich mag mein Leben ist so wie es ist. Alles eine Frage von Priorisierung und Organisation. Ich bin sehr spontan, ein großer Fan von Kurztrips, fahre gerne in den Urlaub. Außerdem liebe ich die Veränderung. Bei mir muss sich immer etwas bewegen. Ich kann gar nicht anders.“

Nicht die typische Oma, nicht die typische Wirtin

Die Freiheit zu wachsen und sich zu verwirklichen, gebe ihr in erster Linie der Mann an ihrer Seite, sagt die dreifache Mama und bald zweifache Oma. „Ich mag vielleicht nicht die typische Oma sein“, erklärt Van mit einem breiten Grinsen. „Aber sobald ich Zeit mit meinem Enkel verbringe, geht die Post ab.“

Sie sei auch nicht die typische Wirtin - gerade in Wasserburg, da halten die Gastronomen zusammen: „Ob Barbara in der ‚Schranne‘, Mimo im ‚V‘ oder Alessandra in ‚La Famiglia‘ - ich liebe es, andere Wirte einen Besuch abzustatten und freue mich, wenn wir uns mit offenen Armen empfangen und gegenseitig aushelfen, wenn jemand etwas braucht.“

Van lebt ihren Traum

Sportlichen Ausgleich findet Van im „Kangooclub“: Ihren „Jumping“-Kurs bietet sie in ihrer Freizeit in Wasserburg an: „Ich freue mich über alle, die den Weg zu mir finden und mit voller Power mit mir durchstarten. Das erfüllt mich und bereitet mir Freude.“

Kurzum: Van lebt ihren Traum. Ihre Botschaft: Einfach machen, ohne sich allzu viele Gedanken zu machen. Dabei war sie nicht immer die „starke Powerfrau“, wie sie viele sehen. „Als Kind war ich das klassische Mauerblümchen, habe mich hinter der Mama versteckt, sobald mich jemand etwas gefragt hat. Erst mit den Jahren habe ich mich zu dem entwickelt, was ich bin - und darauf bin ich stolz.“

mb

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