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Ausfall wichtiger Gerätschaften droht

„Dringender Handlungsbedarf“: Warum der Toilettengang Wasserburg teuer zu stehen kommt

Der Toilettengang wird die Wasserburger in Zukunft teurer (Symbolbild).
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Toilettengang und Duschen sind alltägliche Vorgänge, über die sich niemand groß Gedanken macht (Symbolbild).

Toilettengang und Duschen sind alltägliche Vorgänge, über die sich niemand groß Gedanken macht. Dass die Abwasserbeseitigung funktioniert, wird als selbstverständlich angesehen. Doch in Wasserburg muss die Kläranlage dringend saniert werden. Und das wird richtig teuer.

Wasserburg – Bei der Kläranlage in Wasserburg gibt es „dringenden Handlungsbedarf“. Das machte Anton Mader vom Ingenieurbüro Dippold und Gerold bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses deutlich. Mader stellte dem Gremium den Vorentwurf zur Ertüchtigung der Einrichtung vor.

Um die derzeitige Belastung der Anlage zu ermitteln, hat das Ingenieurbüro die Messdaten von 2021 bis 2023 ausgewertet, erklärte er. „Im Rahmen der Eigenüberwachung werden die Abwassermengen täglich und die Schadstoffkonzentrationen zweimal wöchentlich im Zulauf zur Kläranlage bestimmt“, erläuterte der Fachmann. Der Ablauf werde täglich beprobt. So würden den Experten rund 1.080 Messwerte vorliegen. Das Ergebnis: „Verschiedene Schmutz-Parameter können nicht mehr eingehalten werden“, betonte der Ingenieur. Die zulässigen Mindestanforderungen für die Ablaufwerte und den Gesamtstickstoff würden ebenfalls nicht erfüllt.

Kläranlage muss dringend ertüchtigt werden

Darüber hinaus würden die bestehenden Leitungen, wie der Rücklaufschlamm- und die Luftleitung, mittlerweile undicht werden und das Drehkolbengebläse habe ebenfalls seine Lebensdauer erreicht und müsse ausgetauscht werden. „Es könnte jederzeit ausfallen“, warnte Mader. Die sogenannten „Dauerläufer“, wie Drehlager, Fahrantriebe und Schaltanlage mit Verkabelung, müssten instandgesetzt werden und das Vorklärbecken aus dem Jahr 1987 sei „zwingend baulich und maschinell zu überholen“, zählte der Experte die Maßnahmen auf.

Derzeit würde ein Einwohnerwert (EW) – diese Einheit bezeichnet die Schmutzfracht bezogen auf einen Einwohner – von 45.500 vorliegen. Dieser verteile sich auf Wasserburg (22.118 EW), auf Eiselfing (2.325 EW), auf Edling (3.358 EW) und auf die Firma Bauer (17.700 EW). Die Gemeinde Eiselfing gehe für die kommenden 20 Jahre von weiteren 500 EW aus, Edling von rund 2.000. Einen Lichtblick gibt es aber: Da die Firma Bauer derzeit eine Vorreinigungsanlage für die Betriebsabwässer baue, würde hier das benötigte Kontingent auf rund 11.700 sinken – eine Frachtminderung von rund 6.000, erklärte Mader.

Die Kläranlage in Wasserburg muss dringend ertüchtigt und ausgebaut (hier rot eingezeichnet) werden.

Folgende Maßnahmen zur Ertüchtigung der Kläranlage sind laut dem Ingenieur vonnöten: Die Erweiterung des bestehenden Belebungsbeckens – da es laut Mader mittlerweile die dreifache Größe bräuchte – und der Neubau eines Beckens, mit einem Volumen von 3.700 Kubik. Diese werden durch Trennwände in insgesamt sieben Kammern geteilt und nacheinander durchflossen, erläuterte er. Zudem sei der Platz innerhalb des derzeitigen Geländes nicht ausreichend für die Erweiterung der Kläranlage und müsse deswegen für den Ausbau ertüchtigt werden.

Die Kläranlage in Wasserburg muss dringend ertüchtigt und ausgebaut werden.

Kostenpunkt: 8,6 Millionen Euro

„Es braucht entsprechende Erschließung, Bauvorbereitung, die Installation der Becken, Rückleitungen und Pumpen“, zählte der Ingenieur auf. Der elfseitige Kostenanschlag liege bei rund 8,6 Millionen Euro. Werner Gartner (SPD), der als Zweiter Bürgermeister die Sitzung für Rathauschef Michael Kölbl (SPD) leitete, ergänzte abschließend: „Eins ist klar, es muss etwas passieren.“ Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann erklärt auf Anfrage, dass die Kosten für die Ertüchtigung der Kläranlage „teilweise schon in den Kanalgebühren“ enthalten seien. Diese würden sich alle paar Jahre „ein bisschen“ erhöhen, damit der finanzielle Aufwand für die Verbraucher moderat bleiben würde, so Herrmann.

Der Bauausschuss nahm den Vortrag zur Kenntnis und empfahl, die Entwurfsplanung für die Kläranlage mit Kostenberechnung erstellen zu lassen. Der Beschluss dazu fiel einstimmig.

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