Bade-Fans beunruhigt – das sagt das Gesundheitsamt
Kurzzeitig rotbraun statt grünblau: Was ist los mit dem Wasser im Staudhamer See?
Ungetrübte Badefreuden am Staudhamer See in Wasserburg? Es schaut so aus, doch trügt der Schein? Besorgte Fans des Wasserburger Haus-Sees berichten, ihnen sei im Frühjahr aufgefallen, dass die Wasseroberfläche rotbraun statt grünblau ausgesehen habe. Was das Gesundheitsamt dazu sagt.
Wasserburg – Im Wasserburger Rathaus ist das Thema bereits aufgeschlagen: Ob alles okay sei mit dem Staudhamer See, wurde nachgefragt, bestätigt die Verwaltung. Laut Gesundheitsamt sei alles in Ordnung, schließlich werde die Wasserqualität regelmäßig untersucht. Die Behörde bestätigt dies: „Die letzte Inspektion und Beprobung des Staudhamer Sees erfolgte am 13. Juni“, teilt die Pressestelle des Landratsamts mit. „Keinerlei Auffälligkeiten“ seien festgestellt worden. „Die Ergebnisse der Wasserproben waren ausgezeichnet. Gleiches gilt für die Beprobungen im April und im Mai dieses Jahres.“ Auch eine Rot-Verfärbung des Wassers sei nicht erkennbar.
Gefährlich ist nur die Burgunderblutalge
Trotzdem hält sich hartnäckig das Gerücht, der Moorweiher nahe der B 304 weise erstmals Rotalgen auf. Diese wären im Fall eines Auftretens jedoch nach Angaben des Gesundheitsamts harmlos und würden keine Gefahr für Mensch und Tier darstellen. „Anders bei den umgangssprachlich oft fälschlicherweise als Rotalgen bezeichneten Burgunderblutalgen (Planktothrix rubescens). Diese sind nicht den Pflanzen zuzuordnen, sondern den fädigen Cyanobakterien („Blaualgen“) und bilden bei der Blüte Toxine, also giftige Stoffe, die sich im Wasser lösen und bei Menschen gesundheitliche Folgen haben können, von Hautausschlag und allergischen Reaktionen bis hin zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bindehautreizungen oder Atemwegserkrankungen. Sie bilden auf der Wasseroberfläche teppichartige Schlieren, im Falle der Burgunderblutalge mit auffälliger Rotfärbung“, berichtet die Behörde. Zu einer solchen Blüte komme es in der Regel, wenn ein See eutrophiere, also zu viele Nährstoffe im Wasser enthalten seien. Das könne zum Beispiel durch Eintrag von Düngemitteln der Fall sein. „Bei keiner Inspektion durch das Gesundheitsamt konnten in diesem und den vergangenen zwei Jahren am Staudhamer See Hinweise auf ein solches Phänomen festgestellt werden“, gibt es jedoch Entwarnung.
Im Falle von Auffälligkeiten bei der regelhaften Inspektion oder bei Meldungen aus der Bevölkerung nehme das Gesundheitsamt unverzüglich Begehungen mit Entnahme von Wasserproben und Prüfung auf Toxine vor. Bei begründetem Verdacht durch Auffälligkeiten im Wasser und/oder bei Nachweis von Toxinen erfolge umgehend ein Badeverbot, um Gesundheitsschäden vorzubeugen. „Auch dazu bestand bisher keinerlei Anlass am Staudhamer See.“
Monatliche Beprobung
Er werde als EU-Badestelle während der Saison monatlich auf bakterielle Verunreinigungen beprobt. Dabei würden die Hygienekontrolleuren des Staatlichen Gesundheitsamtes Rosenheim Wasserproben zur Laboruntersuchung auf sogenannte Fäkalkeime, unter anderem Enterokokken und coliforme Bakterien, entnehmen. „Diese Keime geben Hinweise auf Verunreinigungen, durch die auch Menschen krank werden können. Sichttiefe, Temperatur des Wassers, Prüfung auf vermehrten Vogelkot und die Inspektion des Badeplatzes sowie der dortigen Infrastruktur gehören auch zum Untersuchungsprogramm“, teilt das Landratsamt weiter mit. Es wird also engmaschig geprüft, bisher ohne Auffälligkeiten.