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Entscheidung gefallen

Wasserburg erhält ein Stadtmanagement: Das sind die Aufgaben

Management für die Stadt in der Innschleife: Im Rathaus entsteht hierfür eine neue Stelle.
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Management für die Stadt in der Innschleife: Im Rathaus entsteht hierfür eine neue Stelle.

Nun also doch: Wasserburg bekommt ein Stadtmanagement. Die Stellenbeschreibung steht. Einstimmig fiel im Haupt- und Finanzausschuss die Entscheidung, die Ausschreibung vorzubereiten. Das müssen der Kümmerer oder die Kümmerin können.

Wasserburg – Es war eine schwere Geburt. Dass Wasserburg ein Stadtmanagement benötigt, stand schon 2018 schwarz auf weiß im „Städtebaulichen Entwicklungskonzept“ (ISEK ). 2019 stellten die Grünen einen Antrag, es anzugehen. Die Fraktion forderte die Verwaltung auf, ein Aufgabenprofil zu entwickeln. Allen war bewusst, dass das Stadtmanagement eine komplexe Aufgabe darstellt, die mit Fingerspitzengefühl erledigt werden muss. Denn viele Akteure in der Stadt – Wirtschaftsförderungsverband, Vereine, Wirte, Geschäftsleute, Kulturveranstalter – sind auch ehrenamtlich aktiv. Viele funktionierende Strukturen sind schon da. Da darf von außen nicht reingefunkt werden, hieß es.

Integration in die Verwaltung

Deshalb wurde zuerst eine Arbeitsgruppe aus Fraktionsvertretern und Verwaltungsmitarbeitern gebildet, die sich dem Aufgabenprofil annäherte. Die Pandemie verzögerte den Beratungsprozess. Im August 2022 folgte ein halbtägiger Workshop mit Vertretern aller Akteure unter fachlicher Begleitung. Daraus entwickelte sich laut Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) ein monatlicher offener Stammtisch zum Thema. Federführend: Andrea Aschauer von der Touristinfo und Kämmerer Konrad Doser. Seit Mitte Mai liege eine aus der Aufgabenbeschreibung abgeleitete Stellencharakterisierung vor, so Kölbl im Ausschuss.

Das größte Problem, das zu lösen war: Wie soll die Stadtmanagerin oder der Stadtmanager in die vorhandene Verwaltungsorganisation eingegliedert werden? Es wird keine neue Stabstelle im Rathaus geschaffen. Das Amt eins wird laut Bürgermeister stattdessen neu aufgestellt. Es ist jetzt zuständig für Kultur (ohne Museum und Archiv), Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit und ÖPNV. Hier wird das Stadtmanagement eingefügt, der Fachbereich hat also jetzt eine Stelle mehr. Das sind jährliche Mehrausgaben von mindestens 65.000 Euro, so die Verwaltung im Haupt- und Finanzausschuss.

Gesucht wird eine Person, die sich kümmert

Wasserburg sucht für das Stadtmanagement einen „sehr kommunikativen Menschen“, wie Bürgermeister Michael Kölbl betonte. „Wir brauchen einen Kümmerer oder eine Kümmerin“, sagte Edith Stürmlinger (Bürgerforum). Sie ist überzeugt, die Stelle sei attraktiv und herausfordernd zugleich.

„Sehr zufrieden“ ist auch Steffi König von den Grünen über die Art, wie sich die Akteure an das Management herangetastet haben. Stürmlinger betonte, es habe sich gelohnt, eine Arbeitsgruppe zu bilden und im Stammtisch miteinander zu arbeiten. Doser und Aschauer sei es zu verdanken, dass die Stadt soweit sei, die Stelle im Haushalt 2023 einzuplanen. Die Ausschreibung könne vorbereitet werden.

Das ist die Aufgabenstellung

Das Stadtmanagement Wasserburg ist ein auf Nachhaltigkeit angelegtes, bereichsübergreifendes und strategisches Management von städtischen Ressourcen, heißt es im Beschluss. Es leiste dadurch einen wesentlichen Beitrag, „die Lebendigkeit der Altstadt zu erhalten und weiter zu fördern“. Bestehende Angebote insbesondere in den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Tourismus, Kultur und Sport sollen in Zusammenarbeit mit den beteiligten Akteuren gestärkt und weiterentwickelt werden, so die Stellenbeschreibung. Insbesondere seien die Angebote besser zu vernetzen und zeitgemäß zu vermarkten. Das Stadtmanagement sei eine Schnittstelle zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteuren und Ansprechpartner bei Veranstaltungen.

Es gehe außerdem um die proaktive Weiterentwicklung der Aktivitäten in der Stadt und die Entwicklung neuer Formate. Ziel sei ein Marken- und Leitbild. Es soll auch ein digitaler Veranstaltungskalender etabliert werden. Die Akteure werden bei der Digitalisierung (Social Media, Bonus-/Kundenkartensysteme, Online-Angebote, Click & Collect) unterstützt, so ein weiteres Ziel. Es gehe um die Attraktivitätssteigerung und Belebung der Innenstadt, das Verknüpfung von Wohnen und Leben in der Stadt (für alle Generationen) und die Kommunikation mit Eigentümern. Aufgaben seien außerdem die Akquise neuer Interessenten, Anbieter und Sponsoren, die Fördermittelakquise und -beratung. Das Stadtmanagement soll die Nebensaison beleben, Aufenthaltsqualität schaffen und neue Ideen aufgreifen (zum Beispiel Pop-up-Stores, Co-Working-Spaces) und bestehende Strukturen hinterfragen.

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