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Bewegungsfreiheit fördert Inklusion

„Bedarf ist da“: Wasserburg baut weitere Parkplätze für behinderte Menschen in der Altstadt

Auch in der Nähe der Vhs sollen ein neuer Behindertenparkplatz und Fahrradstellplätze entstehen. Am Kaspar-Aiblinger-Platz bietet sich dafür die Umnutzung einer Parkbucht vor der ehemaligen Polizeiinspektion (rechtes Gebäude, gelb) an.
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Auch in der Nähe der VHS sollen ein neuer Behindertenparkplatz und Fahrradstellplätze entstehen. Am Kaspar-Aiblinger-Platz bietet sich dafür die Umnutzung einer Parkbucht vor der ehemaligen Polizeiinspektion (rechtes Gebäude, gelb) an.

Menschen mit Schwerbehinderung haben es oft nicht leicht, am öffentlichen Leben teilzunehmen. Behindertenparkplätze können ihnen den Alltag erleichtern. In der Wasserburger Altstadt sind jetzt neue Stellplätze in der Planung. Hier kommen sie hin.

Wasserburg – Für viele Menschen mit Behinderung bedeutet ein Auto eine besonders wichtige Möglichkeit, um mobil zu sein und zu bleiben. Vor öffentlichen Einrichtungen und an wichtigen zentralen Punkten sind darum ausreichende Behindertenparkplätze wichtig, zum Beispiel vor Supermärkten, Arztpraxen, Theater und Kino, Restaurants und Bahnhöfen, weiß Edith Kafka vom Behindertenbeirat der Stadt Wasserburg.  „Die Wege müssen kurz sein für Menschen mit Gehbehinderung“, macht sie im Gespräch mit der OVB-Redaktion deutlich. Der Behindertenbeirat habe deshalb in Wasserburg angeregt, den Bedarf an Stellplätzen neu zu analysieren und weitere Parkmöglichkeiten einzurichten. „Wenn sich das städtische Leben verändert und wichtige Einrichtungen umziehen, dann muss einfach umgeplant werden, damit auch Menschen mit Behinderungen weiterhin gut am Leben teilhaben können“, findet Kafka.

Blauer Parkausweis ist Voraussetzung zum Parken auf dem Behindertenparkplatz

Menschen mit Schwerbehinderung dürfen auf einem Behindertenparkplatz parken. Dazu brauchen sie aber einen blauen EU-Parkausweis. Das zuständige Straßenverkehrsamt stellt den Ausweis kostenlos aus. Nur mit dem blauen EU-Parkausweis darf auf Behindertenparkplätzen mit Rollstuhl-Symbol geparkt werden. Den blauen EU-Ausweis bekommen Menschen mit Schwerbehinderung und mit außergewöhnlicher Gehbehinderung, Blindheit oder Contergan-Schädigung, sowie Menschen mit vergleichbarer Behinderung.

Kann ein Mensch mit Schwerbehinderung nicht selbst Auto fahren, dürfen auch Ehepartner, Eltern und Kinder einen Parkausweis beantragen. Diese dürfen den Parkausweis aber nur nutzen, wenn sie den Menschen mit Schwerbehinderung fahren. Der Parkausweis ist personenbezogen. Das bedeutet zum Beispiel: Man kann den Parkausweis von Sepp Huber nur dann nutzen, wenn Sepp Huber mitfährt oder selbst fährt. Welches Auto man benutzt, ist egal.

Der Bauausschuss beschäftigte sich infolgedessen mit mehreren möglichen neuen Standorten für Behindertenparkplätze: Vor dem Bürgerbahnhof, so hieß es, gebe es derzeit schon Stellplätze für Menschen mit Behinderung, aber die seien leicht abschüssig und somit nicht optimal nutzbar. Der Behindertenbeirat wünschte sich deshalb andere Parkmöglichkeiten, da sich in unmittelbarer Nähe der Bürgerbahnhof und das „Cafesito“ befinden und an dieser Stelle Behindertenparkplätze besonders wichtig seien. Das Bauamt schlug vor, unter der Rampe zwei zusätzliche Stellplätze für Schwerbehinderte zu schaffen. Das sei hier unmittelbar an der Zufahrt möglich, beschrieb Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann in der Ausschusssitzung die Lage.

Christian Stadler (Bündnis 90/Grüne) gab zu bedenken, dass durch neue Parkplätze an dieser Stelle der bestehende Grünstreifen unterbrochen würde und schlug vor, die freigewordenen Parkplätze des Carsharing-Anbieters Mikar umzubauen. Diese Möglichkeit solle nun in Absprache mit dem Behindertenbeirat geprüft werden, beschloss der Bauausschuss.

Durch den Umzug der VHS an den Heisererplatz sei auch dort mehr Bedarf an behindertengerechten Stellplätzen entstanden, machte Ethel Kafka für den Behindertenbeirat deutlich. Der Bauausschuss stimmte dem Anliegen einstimmig zu und beschloss, vor dem ehemaligen Polizeigebäude am Kaspar-Aiblinger-Platz in unmittelbarer Nähe zur VHS künftig einen Behindertenstellplatz und Fahrradstellplätze anzubieten. Auch vor dem Rathaus soll ein zusätzlicher zweiter Parkplatz für Menschen mit Behinderung entstehen. In diesem Fall sei nur eine Änderung der Beschilderung notwendig, erklärte Herrmann. Der Bauausschuss war einstimmig dafür.

Insgesamt, so Kafka, befinden sich aktuell im Stadtgebiet laut Bauamt 11 Parkplätze für Behinderte – zusätzlich zu denen in den Parkhäusern und auf Privatgeländen (wie beispielsweise Kliniken). 77 Personen haben in Wasserburg den notwendigen blauen Parkausweis – dazu kämen aber noch ungezählte Tagesgäste, die ebenfalls auf Behindertenparkplätze angewiesen sind, vermutet Kafka.

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