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Vegetarischer Dürüm als Verkaufsschlager in Wasserburg

„Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen“: Aus für „Mustis Mittelmeerspezialitäten“

Musti und Fatima Büyükatilla von „Mustis Mittelmeerspezialitäten“ in der Wasserburger Altstadt.
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Musti und Fatima Büyükatilla von „Mustis Mittelmeerspezialitäten“ in der Wasserburger Altstadt haben sich entschlossen, den Ruhestand anzutreten.

Musti und seine Mittelmeerspezialitäten haben sich seit Jahrzehnten fest etabliert in Wasserburg - auf Märkten und Festen war sein Stand stets begehrt. Jetzt endet eine gastronomische Ära in der Altstadt.

Wasserburg am Inn - Es ist später Vormittag in der Innstadt. Wie jeden Morgen um Punkt 10 Uhr öffnet „Mustis Mittelmeerspezialitäten“ seine Pforten, ein bisserl versteckt am Heisererplatz direkt hinter dem „Roten Turm“.

Mit einem breiten Lächeln fertigt Musti für einen der ersten Kunden des Tages einen frischen Dürüm, während seine Frau gerade eine bestellte Platte in der Küche zubereitet, die demnächst abgeholt wird.

Es wird eines der letzten Dürüms sein, die er über die Theke reicht und eine der letzten Bestellungen, die das Ehepaar annimmt: Denn zum 15. Juni erlischt das Licht in dem kleinen Gastronomiebetrieb für immer.

Der vierte Anlauf zum Ruhestand

Nach fast 20 Jahren haben sich Musti und Fatima Büyükatilla entschieden, den Ruhestand anzutreten. Am Freitag (14. Juni) ist ihr letzter Arbeitstag. „Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, sagt Fatima. Doch ein Tropfen Wehmut schwingt in der Entscheidung durchaus mit, das wird im Gespräch mit den beiden spürbar.

„Dieser Schritt ist uns nicht leicht gefallen“, gibt Musti zu und erhält ein zustimmendes Nicken von seiner Frau. „Dreimal schon wollten wir aufhören, aber brachten es einfach noch nicht übers Herz. Nun ist es an der Zeit, auch wenn es nicht einfach war für uns.“ Eine entsprechende Information hängt bereits an der Eingangstüre und ist auf der Homepage zu finden.

Der Eingang zu „Mustis Mittelmeerspezialitäten“ in der Wasserburger Altstadt.

Besonders Musti wird der Umgang mit der Kundschaft fehlen. Es habe ihm große Freude bereitet und einfach Spaß gemacht, mit den Leuten zu reden, Stammkunden zu bedienen und zu ratschen. Man kennt sich ja schließlich in Wasserburg.

Verkaufsschlager vegetarischer Dürüm

Genauso gerne stand Fatima in der Küche, sie liebt es, kulinarische Kreationen zuzubereiten und sich an Neuem auszuprobieren. Am Ende setzten die beiden auf Qualität statt Quantität, mit einer kleinen und beständigen Auswahl an Speisen und Getränken. „Wir haben immer versucht, das Beste vom Besten anzubieten“, betont Fatima.

Das kam bei den Kunden an: Ihr Stand auf Märkten in der Stadt und Veranstaltungen wie dem Christkindlmarkt war stets gut besucht. Vor allem der vegetarische Dürüm schlug ein und die Nachfrage „explodierte“ geradezu, erinnert sich Fatima. Dabei entstand der ganz spontan nach einem Wunsch einer österreichischen Kundin - und war von da an von der Karte in „Mustis Mittelmeerspezialiäten“ nicht mehr wegzudenken.

Pendeln zwischen der Türkei und Deutschland

Nun freuen sich der 69-Jährige und seine zwei Jahre jüngere Frau darauf, einmal selbst als Besucher durchs Nationenfest zu schlendern und an anderen Ständen zu probieren. Zudem haben sie mehr Zeit für ihre vier Kinder und sechs Enkelkinder.

In erster Linie aber steht nun nicht mehr die Arbeit im Vordergrund: Das Ehepaar möchte an sich denken und das Leben genießen - zuweilen planen Musti und Fatima auch mal einen längeren Aufenthalt in ihrer türkischen Heimatstadt Antakya am Mittelmeer. Primär aber bleiben sie Wasserburg treu, dort lebt schließlich die ganze Familie.

Gastro-Nachfolge ungewiss

„Wenn es die Gesundheit zulässt, freuen wir uns sehr auf die nächsten Jahre und die Zeit, die wir füreinander haben“, erklärt Fatima. Auch, wenn bei der Geschäftsauflösung bestimmt noch das ein oder andere Tränchen kullern wird. Eine Nachfolge für die Gastronomie am Heisererplatz gibt es noch nicht.

Dass ihnen ohne Arbeit langweilig werden könnte, das schließen die beiden mit einem Lächeln aus. Vor allem Musti sieht sich das ein oder andere Mal aus- und mithelfen, wenn Sohn Burhan seinen „Bubble‘s“-Laden in der Ledererzeile umzieht und erweitert. Im Großen und Ganzen blicken Musti und Fatima ihrer Zukunft entspannt entgegen: „Schauen wir mal, wie‘s weitergeht.“

mb

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