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Wasserburger Bürgerspiel: Wir sind dabei!

Gumpelzhaimer und seine Frauen - Wer hat das Zepter in der Hand?

Charaktere Bürgerspiel Wasserburg 2024
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Magdalena Hanberg (oben links) spielt als Irmingard das Töchterlein des Gumpelzhaimer (Herbert Binsteiner). Brigitte Oberkandler (rechts) verkörpert das Eheweib.

Im Juli verwandelt sich die Innstadt wieder in eine historische Spielstätte: Wir haben uns vor der Premiere die Charaktere des diesjährigen Bürgerspiels in der Wasserburger Altstadt genauer angeschaut. Im ersten Teil ist die Handelsfamilie samt unstetem Töchterlein im Fokus:

Herbert alias Gumpelzhaimer: „Freue mich auf das ganze Drumherum“

Herbert Binsteiner spielt Gumpelzhaimer, den müden Handelsherrrn aus Wasserburg. „Altermäßig passe ich in die Rolle“, erklärt der 63-Jährige, der mit Theatervorführungen des Theaterkreises Wasserburg (“Der verkaufte Großvater“) bereits Erfahrungen auf der Bühne gesammelt hat. Zudem ist er Vorstand im Theaterverein Albaching, spielt seit 40 Jahren aktiv Theater und hat dabei schon reichlich Erfahrung gesammelt.

Das Bürgerspiel stellt für Herbert nun eine neue Herausforderung dar, er ist das erste Mal dabei: „Ich freue mich auf das ganze Drumherum, die aufwändige Technik und tolle Kulisse - vor allem das Schiff hinter der Frauenkirche.“

Und freilich hofft der gebürtige Albachinger auf viele laue Sommernächte, die er ohne Theater am liebsten auf seinem Gartenbankerl vorm Haus in Berg mit Blick über den Großhaager Forst und das Albachinger Moos verbringt. „Hier kann ich auch ohne Alpenblick perfekt in die Ferne schweifen.“

Herbert Binsteiner spielt Gumpelzhaimer.

Brigitte alias Elisabeth: „Das nicht ganz so derbe Bayerisch liegt mir“

Brigitte Oberkandler spielt Elisabeth, des Gumpelzheimers ungehaltenes Eheweib. Über ihre Rolle sagt sie:
„Ich fürchte, ich bin eine leicht dominante Ehefrau mit Sinn für Geschwindigkeit und Gerechtigkeit. Bis zum Schluss glaube ich, die Zügel fest in der Hand zu halten.“

Mit ihrer Rolle kann sie sich durchaus identifizieren und auch ihr Mann ist der Überzeugung, sie passe sehr zu Elisabeth. „Das nicht ganz so derbe Bayerisch liegt mir und deshalb bekomme ich wohl öfter die leicht preußischen Rollen.“

Bürgerspiel-Erfahrung hat sie schon: Im Jahr 2000 schlüpfte sie in die Rolle der „Schmiedin“ und war 2010 mit der „Gumpelsheimerin“ dabei. Ihr Fazit: „Es wird schmissig und witzig und die Frauen greifen nach der Macht - das war damals anders.“

„Da es voraussichtlich das letzte Bürgerspiel dieser Art sein wird, musste ich die Gelegenheit ergreifen, noch einmal mitzuspielen. Gibt es ein Weiteres, würde ich mich eh nur noch als ‚Gumpi-Oma mit Gehwagerl‘ eignen“, betont die 53-Jährige mit einem Grinsen.

Abseits der Bühne ist es ihr sehr wichtig, Engagement zu zeigen: Sie ist bei allem dabei, was Menschen zusammenhält und zusammenbringt. Und ihr Lieblingsplatzerl in der Region? „Der kleine Kiosk am Rotter Ausee, mit Blick auf den See, die Badenden und einen leckeren Aperol in der Hand - perfekt.“

Brigitte Oberkandler spielt Elisabeth.

Magdalena alias Irmingard: „Parallelen gibt es definitiv“

Magdalena Haneberg spielt Irmingard, des Gumpelzhaimers fesches, aber unstetes Töchterlein. Die Rolle ist aus früheren Bürgerspiel-Inszenierungen als vielleicht eher braves, schönes Töchterlein bekannt. Diesmal lässt sie sich von den Männern nicht die Wurst vom Brot ziehen und hat ihren ganz einen Kopf, den sie auch gut und gerne durchsetzt. 

Eine Rolle, die auf Magdalena zugeschnitten scheint: „Parallelen gibt es definitiv. Die Irmingard ist willensstark, vielleicht ein bisschen hinterlistig, aber vor allem emanzipiert. Generell würde ich aber sagen, bin ich doch ein Stück fröhlicher und gelassener.“

„Ich hab‘s schon immer geliebt, die Leute zu unterhalten – in welcher Form auch immer. Meine Eltern haben in meinem Heimatort Albaching den Theaterverein in den 80ern quasi mitaufgebaut und seit ich denken kann, war ich in da schon irgendwie dabei. Christian Huber, Spielleiter des Bürgerspiels, ist auch seit Jahren bei uns aktiv und unter seiner Regie hab ich schon bei einigen Stücken im Altlandkreis Wasserburg mitgespielt. Als er mich gefragt hat, ob ich Lust hab, die Irmingard zu spielen, hab ich natürlich zugesagt - zumal ich wegen meiner Altstadtwohnung zum Proben jetzt zu Fuß gehen kann - Heimspiel quasi“, erklärt Magdalena lachend ihre Beweggründe.

Magdalena ist sehr heimatverbunden: In Wasserburg zur Schule gegangen und trotz Studium in München hat sie sich eine Wohnung in der Altstadt gesucht - trotz nervigen Pendelns. „Ich mag den Flair der Stadt unfassbar gern und die Leute sowieso. Und nach Albaching ist es nicht weit, da bin ich am liebsten am Bach daheim bei meinen Eltern. Den Ort mag ich mindestens genauso gern wie Wasserburg.“

Es ist nicht das erste Bürgerspiel für die 28-Jährige: 2013 hat sie bei Wallenstein mitgespielt: „Das war mit 17 total aufregend: aufwendige Inszenierung, ein riesiges Ensemble und unfassbar viel Trubel rundherum, das werde ich nie vergessen.“

Und was unterscheidet das neue Stück vom alten abgesehen von der neuen Location in der Frauengasse statt am Inndamm? „Es wird heuer einfach humorvoller. Das trifft den Zahn der Zeit und macht natürlich auch beim Proben viel mehr Spaß.“

Magdalena Haneberg spielt Irmingard.

mb

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