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Desaster von Rosenheim verhindern

Was passiert bei einem Blackout? Wasserburg will aufklären - doch es gibt ein Problem

Wenn die Rote Brücke zu versinken droht, wie auf unserem Foto von 2005, greift der Hochwasser-Einsatzplan der Stadt.
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Wenn die Rote Brücke zu versinken droht, wie auf unserem Foto von 2005, greift der Hochwasser-Einsatzplan der Stadt.

Was passiert bei einem Blackout? Das ist derzeit die am häufigsten gestellte Frage angesichts der Szenarien eines drohenden Kollaps bei der Energieversorgung. Die Stadt arbeitet auf Hochtouren an Strategien, obwohl sie für den Katastrophenschutz nicht zuständig ist. Das soll jetzt geschehen.

Wasserburg – Das Desaster von Rosenheim, wo ein Aufklärungsflyer Aufregung bis Panik ausgelöst hatte, soll es in Wasserburg nicht geben. Trotzdem muss auch hier die Bevölkerung über den Katastrophenschutz informiert werden, fand der Haupt- und Finanzausschuss, dem ein entsprechender Antrag der Fraktion CSU-Freie Wähler-Wasserburger Block vorlag. Doch so einfach ist es nicht.

Was tun im Extremfall?

Was passiert bei einem Blackout? Das ist derzeit die am häufigsten gestellte Frage angesichts der Szenarien eines drohenden Kollaps bei der Energieversorgung. Die Stadtverwaltung mit der zuständigen Ordnungsamtsleiterin Claudia Einberger und die Stadtwerke mit Chef Robert Pypetz arbeiten laut Bürgermeister Michael Kölbl auf Hochtouren an Lösungsstrategien und Einsatzplänen. Fest steht jedoch auch: Die Stadt ist nicht Katastrophenschutzbehörde. Das ist der Landkreis als Staatsbehörde. Im Landratsamt Rosenheim laufen die Fäden zusammen, hier entstehen die Pläne für den K-Fall, so Kölbl im Ausschuss nachdrücklich. Alleingänge dürfe die Stadt nicht unternehmen. Sie ist laut Rathauschef als kreisangehörige Kommune nur dann in der Pflicht, wenn es während einer Katastrophe keine Verbindung mehr gibt mit der Kreisverwaltung.

Die Fraktion von CSU/Freie Wähler-Wasserburger Block fordert trotzdem eine systematische Bestandsaufnahme des Katastrophenschutzes in der Stadt: Welche Wege existieren, welche Abläufe gibt es, welche Ausstattungen für den Notfall Fragen, auf die die Fraktion Antworten haben möchte. Außerdem sollen die Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert werden. Was haben sie zu tun im Extremfall? Wo gibt es Hilfe? Und: Gibt es überhaupt ausreichend Sirenen in Wasserburg? Die Fraktion von CSU-Freie Wähler-Wasserburger Block möchte auch ein Merkblatt erstellt haben, das alle Informationen auflistet.

Diesbezüglich klingeln natürlich die Alarmglocken bei der Stadt. Denn Rosenheim hat mit einem Flyer, der dies versucht hat, schlechte Erfahrungen gemacht. Wolfgang Janeczka (SPD) warnte deshalb auch vor Aktionismus ala Rosenheim. „Wir sollten Fehler dieser Art vermeiden.“ Steffi König (Grüne) fand außerdem, eine Bestandsaufnahme zum Katastrophenschutz in Wasserburg sei sinnvoll, aber Handlungsempfehlungen finde jeder auch auf den entsprechenden Infoseiten der Bundesregierung. Das Landratsamt plant außerdem ebenfalls die Herausgabe eines Flyers zum Thema Blackout.

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Lorenz Huber (Bürgerforum) stellt trotzdem eine große Verunsicherung in der Bevölkerung fest. Vor allem die Blackout-Szenarien würden die Bürgerinnen und Bürger beunruhigen. Was passiert mit wichtigen Einrichtungen in der Stadt, wenn der Strom länger und flächendeckend ausfallen würde? Funktionieren dann noch Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung? Diese Fragen würden sich die Wasserburger stellen, ergänze Armin Sinzinger (Wasserburger Block). Georg Machl (CSU) zeigte sich überzeugt: „Information schafft Sicherheit.“ Deshalb müsse die Stadt reagieren, auch wenn sie eigentlich für den Katastrophenschutz gar nicht zuständig sei.

Die Verwaltung unterbreitete einen Vorschlag, der einstimmig angenommen wurde: Es soll ein Arbeitskreis gebildet werden, in den je ein Vertreter der Fraktionen, der Verwaltung, der Stadtwerke und der Katastrophenschutzbehörde die für Wasserburg in Frage kommenden Schadenslagen definieren. Außerdem soll mit den Hilfsorganisationen und Rettungsdiensten erörtert werden, wie zu reagieren ist. Das Konzept soll dann dem Hauptausschuss vorgelegt werden. Dieser war sich außerdem mit der Verwaltung einig, dass Großschadensereignisse allein durch das Personal der Stadt nicht ansatzweise zu stemmen sind. Bei der Bewältigung einer solcher Mammutaufgabe müsse die Bevölkerung mithelfen.

Einsatzplan Hochwasser steht

Erste Einsatzpläne gibt es außerdem bereits: etwa für ein Hochwasser. Bei den Stadtwerken findet außerdem ein wöchentlicher Jour-Fix-Termin zur Katastrophenprävention im Falle eines Blackouts statt. Kölbl berichtete, dass die Mitarbeiter unter anderem bereits festgelegt hätten, wann und wo sie sich zu weiteren Besprechungen treffen, wenn auch Handys nicht mehr funktionieren.

Wasserversorgung gesichert

Um einen Versorgungsaspekt müssen sich die Wasserburger im Falle eines Blackouts keine Gedanken machen: um ihr Trinkwasser. Diesbezüglich befindet sich die Stadt in einer „sehr glücklichen Lage“, betonte Bürgermeister Michael Kölbl im Haupt- und Finanzausschuss. Das Wasserburger Wasser fließt aus einem artesischen Brunnen, das heißt: ganz von alleine, ohne Unterstützung von elektrischen Pumpen. Die Quelle im Fuchsthal liegt sieben Meter höher als der Hochbehälter am Badria, auch der Transport funktioniert also ohne Pumpen. Das Trinkwasser sollte im K-Fall nicht ausgehen.

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