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„Unglaublicher Wert“ – Was die Typisierungsaktion für krebskranken Roland (63) aus Heufeld bewirkte
Nachdem Roland Strohmeier (63) die schockierende Diagnose „Leukämie“ erhielt, setzte seine Familie alles in Bewegung, um einen passenden Stammzellenspender für ihn zu finden. Von der großen Aktion Ende April gibt es nun erste Ergebnisse. Wie geht es dem Patienten heute?
Bruckmühl – Die Bestürzung und Anteilnahme waren groß, als die Erkrankung von Roland Strohmeier aus Heufeld öffentlich wurde. Mit der kürzlich erhaltenen Schock-Diagnose Leukämie ging die Familie des 63-Jährigen, der vielen etwa durch seinen jahrzehntelangen Betrieb verschiedener Schreibwarenläden bekannt sein dürfte, aktiv an die Öffentlichkeit. Das Ziel: Möglichst viele Menschen auf die Krankheit aufmerksam zu machen und sie zu mobilisieren, an einer Typisierungsaktion teilzunehmen. Denn Roland braucht dringend einen passenden Stammzellspender, um die Krankheit überwinden zu können.
Die große Registrierungsaktion fand Ende April in der Feuerwache Heufeld statt und zog einen Tag lang zahlreiche Menschen an. „Es war sehr emotional und es war ein voller Erfolg“, hatte Sabrina Strohmeier, Schwiegertochter des vierfachen Großvaters, kurz nach dem ereignisreichen Tag gegenüber dem OVB mitgeteilt. Binnen weniger Wochen und mit bemerkenswertem Engagement hatten Rolands Kinder, Alexander Strohmeier und Tanja Schmid, zusammen mit ihren Partnern und vielen Freunden alles in Bewegung gesetzt. Gemeinsam mit der Stiftung AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern) kam dann die besagte Aktion zustande, bei der sich Freiwillige als potenzielle Stammzellspender für Roland und für viele andere Betroffene weltweit typisieren lassen konnten. Doch hat es letztlich auch etwas gebracht?
208 Menschen konnten typisiert werden
Klar war bislang, dass sich dort 208 Besucher typisieren ließen. Zudem kam eine Menge Geld durch die Einnahmen des Essensverkaufs und verschiedener Versteigerungen am Aktionstag zusammen. Wie die Familie nun mitteilt, habe man insgesamt eine beachtliche Summe in Höhe von über 30.500 Euro eingenommen, die der AKB-Stiftung zugutekommt. Dies entspreche über 870 Neuregistrierungen, die die AKB damit finanzieren kann. „Eine unfassbare Summe!!!“, wie es in einem Facebook-Post der Familie heißt. Dabei wird vor allem noch einmal ein großer Dank an alle beteiligten Sponsoren, Helfer, Unterstützer gerichtet.
Neben den Einnahmen durch Essensverkauf und der Versteigerung, die an dem Aktionstag alleine 11.500 Euro einbrachten, kamen viele weitere Spenden hinzu. „Wir haben zum Beispiel eine Freundin, die ist Friseurin, und sie hat an dem Tag extra geöffnet und alle Einnahmen gespendet“, berichtet Rolands Schwiegertochter Sabrina Strohmeier. Auch hätte eine befreundete Fotografin ein komplettes Shooting zugunsten der Aktion durchgeführt, ebenso hat Rolands Kegel-Klub die Vereinskasse für das Spendenkonto geöffnet. „So kamen insgesamt über 30.000 Euro zusammen“, erklärt Strohmeier zufrieden.
63-Jähriger „aktuell stabil“
Ob bei der Aktion in Heufeld ein passender Stammzellspender für Roland Strohmeier oder eine andere Person gefunden wurde, sei laut Angaben der Familie bislang noch unklar. Die Auswertung dauert noch mehrere Wochen. Trotzdem habe man bereits jetzt viel erreicht. Nun heißt es weiterhin Daumendrücken für Roland und all die anderen an Leukämie erkrankten Patienten, die auf diese eine Nachricht warten: „Wir haben einen passenden Spender für Sie!“ Doch auch wenn es derzeit eine nervenaufreibende Wartezeit für Roland und seine Familie ist – eine positive Nachricht gibt es bereits.
„Mein Schwiegervater ist aktuell so stabil, dass er nicht mehr im Krankenhaus ist und nach Hause durfte“, sagt Sabrina Strohmeier. Dort sei er zwar nach wie vor eingeschränkt und weitestgehend isoliert. „Dennoch kann er jetzt immerhin daheim in gewohntem Umfeld auf einen passenden Spender warten.“ Im Garten könne er sich zudem mit seinen Kindern und Enkelkindern treffen. „Weil es ihm derzeit den Umständen entsprechend gut geht, hoffen wir, dass möglichst schnell mit einer Spende begonnen werden kann“, erklärt Strohmeier.