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Bewegende Typisierungsaktion in Heufeld

„War sehr emotional“: Warum 1000 Menschen für den krebskranken Roland nach Bruckmühl kamen

Zahlreiche Menschen strömten bei bestem Wetter zur Feuerwache Heufeld, um sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen.
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Zahlreiche Menschen strömten bei bestem Wetter zur Feuerwache Heufeld, um sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen.

Seit der Diagnose Leukämie steht die Welt für Roland (63) und seine Familie aus Heufeld auf dem Kopf. Doch die Suche nach Stammzellenspendern macht den Beteiligten jetzt Hoffnung: Wie in Bruckmühl zahlreiche Menschen einem emotionalen Aufruf folgten.

Bruckmühl – „Es war sehr emotional und es war ein voller Erfolg“, sagt Sabrina Strohmeier nach einem ereignisreichen Tag. Nachdem ihr Schwiegervater Roland kürzlich die erschütternde Diagnose Leukämie erhalten hatte, stand die Welt für die gesamte Heufelder Familie von einem auf den nächsten Moment auf dem Kopf. Doch vor allem bei Rolands Kindern, Alexander Strohmeier und Tanja Schmid, zusammen mit ihren Partnern Sabrina Strohmeier und Sebastian Schmid, folgte nach dem Schock schnell der Entschluss, nicht tatenlos zusehen zu wollen.

Die Initiatoren der Aktion (von links): Sabrina und Alex Strohmeier, Tanja und Sebastian Schmid.

Binnen weniger Wochen organisierten sie mit vielen Helfern gemeinsam mit der Stiftung AKB (Aktion Knochenmarkspende Bayern) eine Registrierungsaktion, um Freiwillige zu motivieren, sich als Stammzellspender für Roland und für viele andere Betroffene weltweit typisieren zu lassen. Denn der 63-Jährige kann die Krankheit überwinden, wenn ein passender Stammzellspender oder eine Spenderin für ihn gefunden wird.

Viele potentielle Stammzellenspender

„Es war wirklich überwältigend“, bilanzierte nun Schwiegertochter Sabrina Strohmeier die Veranstaltung in der Feuerwache Heufeld, zu der insgesamt rund 1000 Menschen gekommen seien. 208 Besucher haben sich dabei typisieren lassen, viele verbrachten dort einen ganzen Tag mit ihren Kindern, nahmen an einer Tombola oder einer Versteigerung teil. „Wir hatten mit dem Wetter Glück, die Feuerwehr-Vorführungen sind total gut angekommen und um halb 2 waren alle Lose bereits weg.“

Durch den Essensverkauf und die Versteigerungen sind insgesamt 11.500 Euro zusammengekommen, die direkt der Stiftung AKB zugutekommen. „Am meisten brachte ein FC-Bayern-Trikot von Jamal Musiala mit Originalunterschrift ein, es wurde für 1500 Euro ersteigert“, berichtet Strohmeier zufrieden. Auch ein DEB-Eishockey-T-Shirt mit Originalunterschrift vom Rosenheimer NHL-Torwart Philipp Grubauer brachte 550 Euro ein. Die insgesamt 1500 Sachpreise hätte die Familie durch zahlreiche Helfer, Firmen und Organisationen für die Aktion gespendet bekommen.

„Jetzt heißt es warten und hoffen“

Der an Leukämie erkrankte Roland selbst konnte die große Veranstaltung nur aus der Ferne in der Klinik mitverfolgen. „Wir waren ständig im Austausch und haben ihm viele Videos geschickt“, erzählt Sabrina Strohmeier über ihren Schwiegervater, der vielen Menschen vor allem durch seine Schreibwarenläden bekannt sein dürfte – er führte jahrzehntelang Filialen in Bruckmühl und Holzkirchen.

Für den an Leukämie erkrankten Roland und für viele andere Betroffene fand in Heufeld eine große Typisierungsaktion statt, um mögliche Stammzellenspender zu finden.

Der zweifache Vater und vierfache Opa zeigte sich sprachlos und überwältigt über die Tatsache, dass so viele Menschen an ihn dachten und sich für ihn einsetzen. „Das gibt einem in dieser Situation natürlich nochmal einen emotionalen Schub“, sagt Sabrina Strohmeier.

Denn für Roland, der bereits drei Chemos hinter sich gebracht hat und der noch bis mindestens Oktober in der Klinik bleiben muss, steht eine kräftezehrende Zeit an. „Jetzt heißt es warten und hoffen, dass für ihn ein passender Spender gefunden wird“, sagt Strohmeier. Bis die neu registrierten nun richtig analysiert und gelistet sind, werde es noch sechs bis acht Wochen dauern.

Registrierung für Roland weiter möglich

Bei der Registrierungsaktion in der Feuerwache, für die die Feuerwehr Heufeld kurzerhand mit unbürokratischer Unterstützung einsprang, ließ sich unter anderem Lisa Weber aus Högling typisieren. Sie erklärte: “Man weiß nicht, ob es vielleicht mal einen selbst trifft oder jemanden aus Familie oder Freundeskreis.“ Deshalb hält sie es für wichtig, „dass wir alle zusammen helfen“. Mit dieser Einstellung war sie an diesem Tag nicht alleine.

Auch Lisa Weber aus Högling ließ sich typisieren.

Und Sabrina Strohmeier machte abschließend deutlich, dass das Engagement nun in keiner Weise enden müsse. „Man kann sich natürlich auch weiterhin registrieren lassen“, sagt Rolands Schwiegertochter. Wer zwischen 17 und 45 Jahre alt ist und noch in keiner anderen Spenderdatei erfasst ist, kann sich auf der Homepage (https://akb.de/informationen-zur-stammzellspende/als-spender-typisieren-lassen/online-als-spender-registrieren/jederzeit auch ein Lebensretterset für die Typisierung daheim kostenfrei zusenden lassen. Unter „Registrierungsanlass“ bitte im Pulldown-Menü „Roland – Bruckmühl“ angeben.

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