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Neuer Verein „Energie Beratung Kolbermoor“

Warum die Wärmepumpe nicht für alle Eigenheim-Besitzer die Ideallösung ist

Ob die Wärmepumpe (Foto links) die Ideallösung für den Austausch der Heizung ist, diese Frage kann nach Angaben von Rainer Tschichholz (Mitte), Vorsitzendem des Vereins „Energie Beratung Kolbermoor“, hier im Gespräch mit Kolbermoors Klimaschutzmanager Thomas Ertl und dessen Vorgänger Martin Roith.
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Foto links: Wärmepumpe; Foto rechts: Rainer Tschichholz (Mitte), Vorsitzender des Vereins „Energie Beratung Kolbermoor“ im Gespräch mit Kolbermoors Klimaschutzmanager Thomas Ertl und dessen Vorgänger Martin Roith.

Durch die Gesetzgebung des Bundes wird die Wärmepumpe als Heiztechnik massiv gefördert. Doch nicht für jeden Eigenheim-Besitzer ist sie die beste Lösung. Der Verein „Energie Beratung Kolbermoor“ bietet Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Kolbermoor – „Es ist eigentlich wie bei medizinischen Fragen. Das gefährlichste sind Selbstdiagnosen auf der Basis von Halbwissen, das man sich aus dem Internet zusammengelesen hat“, sagt Rainer Tschichholz, Vorsitzender des neuen Vereins „Energie Beratung Kolbermoor“. Denn: Schnell verliert man sich dabei in einem Dschungel einander widersprechender Meinungen, aus welchem man nur schwer wieder herausfindet.

„Uns geht es um Bürgerinformation, die 100-prozentig neutral ist“

Im November 2022 wurde der Verein „Energie Beratung Kolbermoor“ gegründet, zu dessen Gründungsmitgliedern nicht nur die Stadt, sondern auch das Bayernwerk Netz, die INNergie und mittlerweile auch die Kreissparkasse gehören. Der Vereinszweck ist, wie Rainer Tschichholz meint, einfach beschrieben: „Uns geht es um Bürgerinformation, die 100-prozentig neutral und fachlich absolut wasserdicht ist, aber so verbrauchernah aufbereitet, dass der nach Antworten Suchende damit auch wirklich etwas anfangen kann.“

Tschichholz ist nicht umsonst zum Vorsitzenden des Vereins gewählt worden: Er war während seiner Berufstätigkeit in leitender Position bei den Siegener Stadtwerken in Nordrhein-Westfalen beschäftigt und hatte dort schon 2011 einen ähnlichen Verein mit aufgebaut. Er weiß also genau, wo die Bürger der Schuh drückt.

Für viele sind das derzeit zum Beispiel Fragen um die Wärmepumpen: Sind sie nun das heizungstechnische Ei des Kolumbus, wie oft behauptet wird, oder doch eine Mogelpackung, die für einige wenige tauglich, für die meisten aber hinausgeschmissenes Geld ist? Für Tschichholz ist jeder, der hier aus dem Stegreif mit einer fertigen Antwort aufwartet, nicht wirklich seriös.

Das Haus immer als Ganzes betrachten

Denn um zu entscheiden, ob und wie sehr eine Wärmepumpe Sinn macht, muss das Haus als Ganzes betrachtet werden: Muss es dämmtechnisch saniert werden, um die nötigen niedrigen Vorlauftemperaturen möglich zu machen oder genügen größere Heizflächen? Und wenn es um Dämmung geht: Welche Maßnahmen sind hier für das betreffende Gebäude sinnvoll, das heißt überhaupt mit wirtschaftlich vernünftigem Finanzeinsatz zu realisieren? Was muss erfüllt sein, damit man eventuell in den Genuss von staatlichen Förderungen kommt?

Tschichholz sieht die Aufgabe des Vereins darin, eine Art Wegweiser durch dieses Fragendickicht zu sein: „Es geht um eine Initialberatung, bei der man den Menschen sagt: So müsst ihr vorgehen, diese Fragen nacheinander abarbeiten, um am Ende zu einer sicheren und tragfähigen Analyse zu kommen.“ An der Unterstützung durch einen zertifizierten Energieberater wird man dabei seiner Überzeugung nach so gut wie nie herumkommen. „Dies ist eine Aufgabe, die unser Verein nicht leisten kann und auch nicht will. Wir können aber sagen, wo und wie man solche Experten findet.“

Felder, in denen solche Orientierung notwendig ist, gibt es beim Thema vernünftiges und sinnvolles Energiesparen genug. „Wir haben in diesem Jahr schon einige Vorträge angeboten, eine ganze Anzahl weiterer wird noch folgen“, sagt Tschichholz. Die Vorträge sind dabei als erste Information angedacht, auch um auszuloten, in welche Punkte man noch vertiefen sollte. Dies soll dann in kleineren Runden in Angriff genommen werden: „Nicht jeder will über jedes Thema vor großem Publikums sprechen oder fragen“, sagt Tschichholz. „Schimmel im Haus etwa ist so ein Thema, das viele wohl lieber in kleinerer Runde mit anderen Betroffenen behandelt sehen“.

Vorgestellt wird diese Vorgehensweise auch noch einmal auf der ersten Mitgliederversammlung des Vereins, die am Montag, 15. Mai 2023, stattfinden wird. Eingeladen dazu auch alle, die (noch) nicht Vereinsmitglieder sind, aber Interesse an diesem Zusammenschluss haben. Denn auch wenn sich der Verein derzeit vor allem mit ganz praktischen und konkreten Fragen rund ums Energiesparen an und im Haus beschäftigt: Die Energiezukunft ist das sprichwörtliche weite Feld und eine Veränderung des Verhaltens braucht breite Bürgerbeteiligung. Fehlt die, da ist Rainer Tschichholz mit Kolbermoors Bürgermeister Peter Kloo absolut einer Meinung, „dann werden wir zwar da und dort erfolgreich Energiesparmaßnahmen ergreifen, aber, weil wir ja so schön gespart haben, unterm Strich am Ende noch unvorsichtiger und sorgloser mit den Ressourcen umgehen als derzeit“.

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