Das schleckt Wasserburg im Sommer 2023
Vom Hunde-Eis bis zur Sorte „Paw Patrol“: So bunt ist die „Eis-Zeit“ in Wasserburg
Wasserburg startet in die „Eis-Zeit“: Klassiker wie Schoko, Vanille und Erdbeere sind beliebt, doch die Eisdielen haben sich auch Neues einfallen lassen. Welche ausgefallenen Sorten es gibt, warum Allergiker nicht zu kurz kommen und wie viel die Kugel kostet.
Von Helena Nitschke und Anja Leitner
Wasserburg – Der Sommer hat sich heuer ein bisschen Zeit gelassen, doch jetzt kommt er dafür mit voller Kraft – und damit auch die Eröffnung der Eis-Saison. Jordan Ribeiro, Mitarbeiter im „Eiscafe Tiziano” in der Salzsenderzeile, ist selbst ein großer Fan der sommerlichen Leckerei. Seine Lieblingssorten sind Raffaello und Cookies. Doch die Wasserburger scheinen dieses Jahr eher zu den klassischen Sorten zu tendieren, wie Schoko, Vanille und Erdbeere. Gute Nachrichten gebe es für Leute, die keine Milch mögen oder vertragen würden: Die Eisdiele führe auch laktosefreies Eis, so Ribeiro. „Außerdem werden alle Fruchteis-Sorten ohne Milch hergestellt“, erklärt er. Die Kugel kostet im „Tiziano“ 1,70 Euro.
Im ersten Stock des Geschäfts befinde sich das Lager und die Maschinen zur Eisherstellung. Hierbei werden Frucht- und Milcheis in zwei verschiedenen Geräten getrennt zubereitet, erklärt Ribeiro. Auch zum Thema Einweg- und Plastikverpackungen hat sich das „Tiziano“ Gedanken gemacht: Die kalte Süßigkeit wird im Pappbecher mit Holzlöffeln verkauft. Größere Spezialitäten werden aktuell noch mit Plastikbechern mitgegeben, allerdings ist die Anschaffung von Bio-Plastikbechern und Löffeln aus Mais geplant.
Keine Einwegverpackungen im „Venezia“
Im “Eiscafe Venezia” am Marienplatz werden ebenfalls nachhaltige Pappbecher und mit Wachs beschichtete Holzlöffel verwendet, zusätzlich werden Becher aus Waffeln benutzt. Einwegverpackungen aus Plastik werden hier gar nicht mehr verwendet. Hinter dem Café liegt ganz versteckt die Eisproduktion, das Herzstück des “Venezia”. Inhaber Domenico Fezzigna benutzt vorwiegend regionale oder italienische Produkte dafür.
Genau wie im “Tiziano” sind hier die Fruchteis-Sorten alle ohne Milch. Domenico Fezzigna verrät, wie diese trotzdem cremig werden: Sie bestehen aus Früchten oder Fruchtsaft, Wasser, Zucker und einem besonderen Fett, das die Creme geschmeidig macht. An der Theke bestellen die Wasserburger am liebsten Klassiker wie Bacio – ein italienisches Schoko-Nuss-Eis. Aber auch Schokolade, Salted-Caramel oder Erdbeer-Joghurt seien Verkaufsschlager. Die Kugel kostet bei ihm 1,50 Euro. Der Inhaber stellt seine süßen Leckereien immer am Abend des Vortages selbst her und kreiert gerne auch mal neue Sorten wie zum Beispiel Schoko-Chili. Doch die ausgefallenen Sorten braucht Domenico Fezzigna für sich selbst nicht: Sein Favorit ist Joghurt.
Mango, Kinder Bueno und Paw-Patrol
Sandra Schmidt, Inhaberin des „Il Gelato“ in der Ledererzeile, bevorzugt am liebsten „Nutella“-Eis. Mitinhaber, Silvano Brescacin, fängt morgens um circa sieben oder acht Uhr an, das Eis für den Tag herzustellen. Dazu braucht er rund sechs Stunden. Jedes Fruchteis ist auch hier ein Sorbet, also ohne Milch. Für Laktoseunverträgliche gibt es “Dunkle Schokolade”. Verkaufsschlager bei den Kindern sind Mango-, Kinder-Bueno- und Paw-Patrol-Eis. Letzteres ist inspiriert von der gleichnamigen Kinderserie, schmeckt nach Vanillepudding und ist tiefblau gefärbt mit dem Naturfarbstoff der Spirulina-Alge. Die Kugel kostet bei ihnen 1,70 Euro. Der Umwelt zuliebe werde das Eis nicht im Plastikbecher verkauft. Außerdem benutzt das „Il Gelato“ Holzlöffel, wobei die Eisdiele aber bald auf Bio-Plastiklöffel umsteigen will. „Die sind einfach besser zum Eis essen”, findet Sandra Schmidt.
Etwas teurer als die restlichen Sorten ist das hier berühmt-berüchtigte Pistazien-Eis, da die besonders geschmackvolle Pistazienart aus Bronte in Sizilien stammt. Eine besonders beliebte Kreation hat die Eisdiele für ihre vierbeinigen Besuchern: Das Hunde-Eis. Es besteht aus Leberwurst, Joghurt und Öl.
Allgemein seien die Kosten für die Kugel gestiegen, was laut den Inhabern der Wasserburger Eisdielen an der Inflation liege. „Wir leisten dieselbe Arbeit und haben denselben Stress, aber erleiden trotzdem Verluste. Um diese auszugleichen, hätte die Kugel Eis eigentlich um etwa 60 Cent teurer sein müssen, jedoch können wir das aufgrund der Konkurrenz und den Kunden natürlich nicht machen“, berichtet Schmidt.
Neu ist auch der Eis-Automat in der Ledererzeile. „Ich bin oft gefragt worden, wo in der Stadt mein Eis zu haben ist – man kennt mich ja von meinem Catering-Service“, so Simon Stuber, dem der Eis-Automat gehört. Eine eigene Eisdiele wollte er nicht aufmachen, also gibt es den kalten Genuss im Self-Service. Die Maschine ist mit 63 Bechern gefüllt, verschiedene Geschmackssorten sind im Angebot. Die Zutaten kontrolliert der in Wasserburg wohnende Stuber penibel. Produziert wird in Ampfing. Drei Kugeln sind in einem Becher enthalten, der 2,80 Euro kostet.


